Eugen Beck (* 11. Januar 1866 in Randegg; † 22. November 1934 in Karlsruhe) war ein deutscher Architekt und Professor.

Leben

Der Sohn eines badischen Oberzollinspektors besuchte Gymnasien in Konstanz und Donaueschingen und studierte Architektur am Polytechnikum Karlsruhe. Beck war mehrere Jahre als Architekt in verschiedenen Büros tätig und trat 1989 in den Dienst der Stadt Elberfeld ein, wo er mit der Planung und Ausführung von Schul- und Krankenhausbauten befasst war. Durch einen Wettbewerb erhielt er den Auftrag für den Bau der Viktoriaschule in Darmstadt und übersiedelte 1895 dorthin. Ein Wettbewerbssieg brachte ihm 1897 den Auftrag für das Kreishaus Herford ein. Der in einer Stilmischung aus Spätgotik und Renaissance errichtete historistische Bau steht als nunmehr Altes Kreishaus seit 1988 unter Denkmalschutz.

Als erfolgreicher und in Fachkreisen anerkannter Architekt wurde Eugen Beck 1898 Professor an der Baugewerkeschule in Karlsruhe, einem Vorläufer der Hochschule Karlsruhe. Er wohnte ab 1903 im selbst errichteten Jugendstilhaus Weberstraße 6 in der Karlsruher Weststadt. Von 1912 bis 1914 entstand, erneut nach einem Wettbewerbserfolg, nach seiner Planung im neoklassizistischen Stil die Gewerbeschule in Karlsruhe, heute Carl-Hofer-Schule, die als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft ist.

Nach der Umwandlung der Baugewerkeschule zum Staatstechnikum im Jahr 1919 wurde Beck zweimal für zweijährige Amtszeiten zu dessen Direktor gewählt. Bis 1931 war er als Professor tätig, daneben wirkte er als Sachverständiger in Bauangelegenheiten für die badische Landesregierung.

Bauten

  • 1898: Viktoriaschule, Darmstadt (nach Kriegszerstörung stark verändert)
  • 1898: Oetingervilla, Darmstadt
  • 1898: Kreishaus Herford
  • 1903: Doppelhaus Weberstraße 6–8, Karlsruhe
  • 1911–1912: Wohnhaus Hans Bunte, Karlsruhe, Kriegsstraße 64 a
  • 1912–1914: Gewerbeschule Karlsruhe, heute Carl-Hofer-Schule
Commons: Eugen Beck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Findbuch zur Personenakte Eugen Beck. Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  2. 1 2 Monika Bachmayer, Robert Dreikluft: Jugendstil in Karlsruhe. Formen, Vielfalt, Fantasien. Braun, Karlsruhe 2002, ISBN 978-3-7650-8247-4, S. 160.
  3. 1 2 3 Isolde Brunner, Paul Brunner: Baudenkmale im Kaiserreich. Beispiele von Werken ehemaliger Professoren und Absolventen der Baugewerkeschule. In: Spuren in der Stadt. Der Beitrag der Fachhochschule Karlsruhe – Hochschule für Technik zur Karlsruher Stadtentwicklung 1878–2003. Fachhochschule Karlsruhe – Hochschule für Technik, Karlsruhe 2003, ISBN 3-935893-03-5, S. 65.
  4. Konkurrenz-Nachrichten. II. Jahrgang Nr. 1, 1895, S. 33 (Google Bücher).
  5. Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen. Organ des Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins und des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover. Nr. 42, 15. Oktober 1897, S. 558 (Google Bücher).
  6. Verleihung der Pöppelmann-Medaille 2008. In: Verein für Herforder Geschichte e.V. (Hrsg.): Der Remensnider. Band 1/2-2008, S. 4 ff. (geschichtsverein-herford.de [PDF; 4,3 MB]).
  7. 1 2 Katja Förster: Die Städtische Gewerbeschule am Lidellplatz. Ein „Tempel“ für die Bildung. In: Blick in die Geschichte Nr. 125. Stadtarchiv Karlsruhe, 6. Dezember 2019, abgerufen am 20. August 2022.
  8. Gewerbeschule, heute Carl-Hofer-Schule. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  9. vgl. Abbildung von 1898 im Stadtlexikon Darmstadt
  10. Weberstr. 6, 8. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 20. August 2022.
  11. Wohnhaus des Geh. Hofrats Dr. H. Bunte in Karlsruhe i. B., Kriegsstraße 64 a. In: Architektonische Rundschau. Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst. 27. Jahrgang. 1911, Heft 2, doi:10.11588/diglit.35084.19, S. 23.
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