Eugeniusz Czykwin (* 12. September 1949 in Orla) ist ein polnischer Politiker und Journalist, er engagiert sich in der orthodoxen und weißrussischen Gemeinschaft und war Abgeordneter im Sejm in der IX. und X. Wahlperiode (PRL) sowie der I., IV., V. und VI. Wahlperiode (Dritte Republik).
Lebenslauf
Er machte einen Abschluss an der Fakultät für Eisenbahntransport an der Technischen Universität Warschau. 1980 wurde er Vorsitzender des Theologenkreises Orthodoxer Schulen für Theologen, Laien und Jugendliche (der später als „Bruderschaft der Orthodoxen Jugend“ bekannt wurde), der ersten Massenbewegung orthodoxer Laien im Ostblock. In den 80er Jahren wurde er Mitglied des Landesrats der Patriotyczny Ruch Odrodzenia Narodowego (Patriotische Bewegung für die Nationale Wiedergeburt – PRON), Präsidiumsmitglied des Woiwodschaftsrates der PRON in Białystok und ein Mitglied des Woiwodschaftsvorstandes der Gesellschaft für Polnisch-Sowjetische Freundschaft in Białystok. Seit 1985 war er Chefredakteur des Przegląd Prawosławny (Orthodoxe Zeitung), der ersten Zeitung dieses Typs im Nachkriegspolen. In den Jahren 1985 bis 1991 war er als erster Vertreter der polnischen orthodoxen Gemeinschaft Abgeordneter in der IX und X. Wahlperiode des Sejms der PRL für die Unia Chrześcijańsko-Społeczna.
Von 1991 bis 1993 saß er im Sejm für die Liste des Komitet Wyborczy Prawosławny (Orthodoxes Wahlkomitee). 1991 war er Mitinitiator des Gesetzes über die Beziehungen des Staates mit der Polnisch-Orthodoxen Kirche. In den Parlamentswahlen 1993 und 1997 organisierte er ein Wahlkomitee der Nationalen Minderheit in Podlachien, das jedoch ihre Kandidaten nie in den Sejm bringen konnte. 2001 und 2005 wurde er über die Liste des Sojusz Lewicy Demokratycznej (Bund der Demokratischen Linken – SLD) in den Sejm gewählt. In der IV. Wahlperiode arbeitete er unter anderem an dem Gesetz über Nationale und Ethnische Minderheiten sowie Regionalsprachen. In den Parlamentswahlen 2007 wurde er mit 14.234 Stimmen zum sechsten Mal Abgeordneter für den Wahlkreis Białystok. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Sejm-Kommission für Nationale und Ethnische Minderheiten, sowie Mitglied der Kommission für Umweltschutz.
Am 22. April 2008 wechselte er in die Fraktion Lewica.
Nach Angaben des Instytut Pamięci Narodowej (Institut für Nationales Gedenken – IPN) sei Czykwin 1983 von der Służba Bezpieczeństwa (Sicherheitsdienst – die Geheimpolizei der PRL) als Inoffizieller Mitarbeiter rekrutiert worden. Seit 1997 erklärte Czykwin in seinen Lustrationserklärungen immer wieder, dass er nie IM war.
Fußnoten
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