Die evangelische Johanneskirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Hamm-Norden, Stadtbezirk Hamm-Bockum-Hövel der kreisfreien Großstadt Hamm in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte und Architektur
Der rechteckige Klinkerbau wurde von 1937 bis 1938 nach Plänen von Bernhard Hopp errichtet. Der Turm steht seitlich neben der Eingangsvorhalle. Das Äußere des Gebäudes ist durch dunkle, ungegliederte Mauerflächen mit Fensterbändern an den Rund- und Längsfenstern an den Giebelseiten geprägt. Im Inneren ruht ein Holztonnengewölbe auf Holzständern. Es wird von gangartigen flach gedeckten Seitenschiffchen begleitet. Unter dem Altarraum befindet sich die sog. Krypta mit der Friedhofskapelle.
Anlässlich ihres 75-jährigen Baujubiläums wurde die Kirche im April 2013 von der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen als Denkmal des Monats in Westfalen-Lippe ausgezeichnet.
Ausstattung
Die Ausstattung und künstlerische Ausgestaltung sind aus der Bauzeit der Kirche erhalten. Bemerkenswert ist die Fensterrose von Elisabeth Coester. Kanzel, Altar und Taufstein sind axial höhengestaffelt angeordnet. Ernst Barlach wurde für die Gestaltung des Taufbeckens beauftragt. Das Werk blieb jedoch aufgrund seines Todes unvollendet. Es gilt als letzte Arbeit, an die er gestalterisch seine Hand angelegt hat. Die Metallbildnerin Eva Dittrich wurde 1938 beauftragt, das Abendmahlsgeschirr zu gestalten. Die Gemälde auf der Emporenbrüstung stammen von Max Schulze-Sölde.
Literatur
- Martin Kautzsch: Die Kirchenbaumeister Bernhard Hopp und Rudolf Jäger, in: Kunst und Kirche, 16. Jg., Heft 4. 1939
- Martin Berthold: Die Johanneskirche in Hamm-Norden, in: Kunst und Kirche, 16. Jg., Heft 4. 1939
- Hans Wille, Herausgegeben von der Ev. Kirchengemeinde Hamm und dem Museumsverein Hamm e.V.: Ernst Barlachs Entwürfe für den Taufstein der Johanneskirche in Hamm. Hamm 1988
- Günter Beaugrand u. a.: Kirchen der Neuzeit in Hamm. Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft, Hamm 2002 ISBN 3-924966-31-1
- Burkhard Großmann: Kirchbau in schwerer Zeit. Entstehungsgeschichte und Kunstgegenstände der Johanneskirche Hamm-Norden, eingeweiht am Sonntag Okuli, 20. März 1938. Hamm 2006
- Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011 ISBN 978-3-422-03114-2
- Tanja Schreiber, Herausgegeben von der Ev. Kirchengemeinde Hamm: Aus Hoffnung geschnitzt. Die Johanneskirche Hamm-Norden in Bildern und Gedanken. Hamm 2013
- Eva Dietrich, Herausgegeben vom LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe: Die Johanneskirche in Hamm-Norden. Eine Kirche im Spannungsfeld zwischen Nationalsozialismus und „Bekennenden Christen“, in: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, 19. Jg., Heft 2/13. Ardey-Verlag, Münster 2013
- Hans-Georg Gaffron, Herausgegeben vom Verein Geschichte und Heimatpflege Soest: 75 Jahre Johanneskirche in Hamm, in: Heft 43. Soest 2013
- Klaus-Martin Bresgott: Johanneskirche Hamm-Bockum-Hövel, in: ders.: Neue Sakrale Räume. 100 Kirchen der Klassischen Moderne. Zürich 2019. S. 228f.
Weblinks
- Geschichte und Foto (abgerufen am 18. April 2012)
- Ev. Kirchengemeinde Hamm
- hammwiki
Einzelnachweise
- ↑ Eva Dietrich: Denkmal des Monats: Johanneskirche in Hamm-Norden zum 75-jährigen Jubiläum. LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, abgerufen am 26. Mai 2020.
Koordinaten: 51° 41′ 26,4″ N, 7° 47′ 42,3″ O