Die Evangelische Kirche Ladbergen ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in der Dorfstraße 18 in Ladbergen, einer Gemeinde im Kreis Steinfurt (Nordrhein-Westfalen). Sie gehört zur Kirchengemeinde Ladbergen im Kirchenkreis Tecklenburg der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Geschichte und Architektur

In Ladbergen bestand schon seit dem Hochmittelalter eine Kapelle, die 1149 erstmals urkundlich erwähnt ist. Im 16. Jahrhundert ging der Ort mit der gesamten Grafschaft Tecklenburg zur Reformation über, 1770 erhielt die Gemeinde, die bis dahin der Kirche in Lengerich unterstanden hatte, ihre Selbständigkeit. 1854 wurde die alte Pfarrkirche abgebrochen und an anderer Stelle ein Neubau errichtet; das Areal der alten Kirche wurde 1904 durch eine neue Dorfschule (mittlerweile ebenfalls abgerissen) überbaut.

von 1854 bis 1856 wurde, mit finanzieller Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., nach einem von Friedrich August Stüler veränderten Entwurf des Münsteraner Bauinspektors Kawerau ein sechsachsiger Emporensaal im Rundbogenstil errichtet. Er besteht aus Quadermauerwerk und hat einen eingezogenen Chor im Fünfachtelschluss. Die breiten Giebelfenster wurden 1892 nachträglich eingebaut, als die ursprüngliche Glockenhalterung durch einen Kirchturm ersetzt wurde, der ein Satteldach mit aufgesetzter Laterne hat. Die Wände des Saales sind durch Rundbogenfenster und Treppengiebel gegliedert.

Im Innenraum dienen schlanke, längs durch Bögen verbundene Holzstützen als Träger für die Emporen und die Holzdecke, die im Mittelschiff als offener Dachstuhl und im Chor als Rippengewölbe ausgeführt ist. Die bauzeitliche Ausstattung ist weitgehend erhalten. Als Taufbecken dient eine Muschel, die 1889 von dem aus Ladbergen stammenden Missionar Heinrich Sundermann von der indonesischen Insel Nias mitgebracht wurde. Das Altarkreuz ist ein Geschenk der Partnergemeinde New Knoxville, Ohio. Die Orgel wurde 1974 von Alfred Führer unter Nutzung des noch aus der Vorgängerkirche stammenden Orgelprospekts gebaut.

Literatur

  • Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
Commons: Evangelische Kirche Ladbergen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pfarrkirche auf der Website der Kommune Ladbergen, abgerufen am 31. März 2023.

Koordinaten: 52° 8′ 3,4″ N,  44′ 14,2″ O

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