Deutschland Fürst-Wrede-Kaserne

Fürst-Wrede-Kaserne

Land Deutschland Deutschland
Gemeinde München
Koordinaten: 48° 12′ 37″ N, 11° 35′ 19″ O
Eröffnet 1936
Stationierte Truppenteile
Landeskommando Bayern
Feldjägerregiment 3
Kraftfahrausbildungszentrum München
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Alte Kasernennamen
1936–1945
1945–1972
Verdun-Kaserne
Will-Kaserne
Deutsches Reich
Vereinigte Staaten
Ehemals stationierte Truppenteile
Panzer-Abwehr-Abteilung 7
24. US-Infanteriedivision
Instandsetzungsbataillon 210
Jägerbataillon 531
Flugabwehrregiment 200
Deutsches Reich
Vereinigte Staaten
Deutschland
Deutschland

Lage der Fürst-Wrede-Kaserne in Bayern

BW

Die Fürst-Wrede-Kaserne ist eine militärische Liegenschaft am Standort München im Stadtteil Freimann, die 1936 vom Heeresbauamt München ostwärtig der Ingolstädter Straße als Verdun-Kaserne der deutschen Wehrmacht errichtet wurde. Am 17. April 1972 wurde der Kaserne der Name des bayerischen Generalfeldmarschalls Carl Philipp von Wrede verliehen.

Beschreibung

Die Kaserne diente ursprünglich der Stationierung einer Artillerieabteilung und einer vollmotorisierten Panzerjägerabteilung (Panzerabwehrabteilung 7). Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt die Liegenschaft von der US Army den Namen Will-Kaserne und wurde ausgebaut. Zuletzt waren dort Teile der 24. US-Infanteriedivision untergebracht. Der nördliche Teil des Kasernengrundstücks wurde 2006 vom Bund an den FC Bayern München verkauft. Seit 2017 liegt dort auf 30 Hektar Fläche das Leistungszentrum des FC Bayern.

Von 2008 bis 2010 wurde die Infrastruktur der Kaserne im Rahmen einer sogenannten öffentlich-privaten Partnerschaft von einer Hochtief-Tochter umgebaut und saniert und wird bis 2028 von ihr betrieben (Objektinstandhaltung, Außenanlagenpflege, Gebäudereinigung, Ver- und Entsorgung, Bewachung). Der Vertrag hat ein Gesamtvolumen von über 160 Millionen Euro (davon nahezu 60 Millionen für Baumaßnahmen). Dies ist die erste öffentlich-private Partnerschaft des Bundes im Hochbau und dient als deutschlandweites Pilotprojekt. Die Kaserne ist mit der westlich der Ingolstädter Straße gelegenen Ernst-von-Bergmann-Kaserne mit einer Fußgängerbrücke verbunden.

Aktuell stationierte Einheiten

  • Landeskommando Bayern, LKdo BY, Aufstellung: 01.01.2007
  • Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung Betreuungsstelle München, ZAW BeSt München, Aufstellung: 01.10.2014
  • Bundeswehrfachschulbetreuungsstelle München, BwFachSBetrSt München, Aufstellung: 01.10.2014
  • Evangelisches Militärdekanat München, EMilD München, Aufstellung: 01.11.2015
  • Katholisches Militärdekanat München, KMilD München, Aufstellung: 01.08.2007
  • Kraftfahrausbildungszentrum München, KfAusbZentr München, Aufstellung: 01.04.2011
  • BWI Informationstechnik GmbH München Garching, BWI IT München Garching, Aufstellung: 01.11.2009
  • Materialprüftrupp München, MatPrfTrp München, Aufstellung: 01.04.2018
  • Außenstelle Technische Überwachung der Bundeswehr 3, ASt TÜBw 3, Aufstellung: 01.01.2013
  • Tierschutzbeauftragter Bundeswehr, TierSchBeauftrBw, Aufstellung: 01.03.2015
  • Begutachtung Süd, Aufstellung: 01.04.2018
  • Feldjägerregiment 3, FJgRgt 3, Aufstellung: 01.10.2013
    • 1. Feldjägerregiment 3, 1./FJgRgt 3, Aufstellung: 01.10.2013
    • 3./Feldjägerregiment 3, 3./FJgRgt 3, Aufstellung: 01.04.2014
    • 10./Feldjägerregiment 3 (Ergänzungstruppenteil 2), 10./FJgRgt 3 (ErgTrT 2), Aufstellung: 01.04.2014
    • 12./Feldjägerregiment 3 (Ergänzungstruppenteil 2), 12./FJgRgt 3 (ErgTrT 2), Aufstellung: 01.04.2014

Ehemalige Einheiten der Bundeswehr

1969 wurde die Kaserne von der Bundeswehr übernommen. Bis Anfang der 1990er-Jahre waren in der Kaserne das Flugabwehrregiment 200 (FlaRgt 200; aufgelöst am 31. März 1994), die Drohnenbatterie 200 (mit dem Aufklärungssystem Drohne Canadair CL-289, unterstellt dem Artillerieregiment 4 in Regensburg später Cham) und die 4. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 210 (4./InstBtl 210) mit Sitz des Stabes in Engstingen untergebracht.

Zusätzlich beherbergte die Kaserne in den 1970er Jahren das Jägerbataillon 531 "Münchner Jäger", das inklusive seiner Geräteeinheit Jägerbataillon 532 zum Heimatschutzkommando 18 gehörte. Dieses Jägerbataillon 531 darf nicht mit dem gleichnamigen Jägerbataillon 531 in Ahlen, das Jägerbataillon 532 nicht mit dem Jägerbataillon 532 in Euskirchen verwechselt werden. Aus dem Jägerbataillon 531 wurde 1981 das Panzergrenadierbataillon 561, aus dem Jägerbataillon 532 das Jägerbataillon 661. Beide waren dann in der Bayern-Kaserne angesiedelt.

Ab 1993 verlegte das Feldjägerbataillon 760 seinen ehemals in der Bayern-Kaserne zusammen mit der 1. und 3. Kompanie stationierten Bataillonsstab in die Fürst-Wrede-Kaserne; das Feldjägerbataillon 760 wurde 2003 in Feldjägerbataillon 451 umbenannt.

TruppenteilAbkürzungZeitraum der StationierungVerbleib / Zusätzliche Information
4./Instandsetzungsbataillon 2104./InstBtl 210Am Standort mindestens von 1981 bis 1989.Korpstruppen des II. Korps der Bundeswehr
Fernmeldenachschub- und Instandsetzungskompanie 200FmNsch-/InstKp 200Aufstellung: 1972, Auflösung: 30.09.1975Umbenennung in 4./InstBtl 210.
Drohnenbatterie 200DroBttr 200Aufstellung: 01.10.1985, Auflösung: 31.12.2003Korpstruppe II. Korps, unterstellt Artilleriekommando 2
Flugabwehrführungsgruppe 210FlaFüGrp 210Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Flugabwehrregiment 200FlaRgt 200Aufstellung: 1981, Auflösung: 31.03.1994Korpstruppe II. Korps, unterstellt Flugabwehrkommando 2
3./gemischtes Instandsetzungsbataillon 2203./gemInstBtl 220Aufstellung: 16.10.1966, Auflösung: 30.09.1972Korpstruppe II. Korps, unterstellt Instandsetzungskommando 2Umbenennung in 2./InstBtl 480.
2./Instandsetzungsbataillon 4802./InstBtl 480Aufstellung: 01.10.1972, Auflösung: 30.09.1975Umbenennung in 4./GebInstBtl 8.
2. Luftverteidigungsdivision2. LvDivAufstellung: 01.04.1959, Verlegung: 30.07.1959
4./Gebirgsbeobachtungsbataillon 834./GebBeobBtl 83Aufstellung: 1980, Auflösung: 1993
Kalibrierlabor 22 (mot)KalLab 22 (mot)Aufstellung: 01.04.1982, Auflösung: 30.06.2002
4. Grenadierdivision4. GrenDivAufstellung: 1956, Verlegung: 15.09.1956
Bundeswehrfachschul-/Zivile Aus- und Weiterbildungsbetreuungsstelle MünchenBwFachS/ZAW-BetrSt MünchenAufstellung: 01.04.2006, Auflösung: 31.03.2015
Evangelischer Standortpfarrer München IIIEvStOPf München IIIAm Standort mindestens von 1985 bis 1986.
Evangelisches Militärdekanat MünchenEMilD MünchenAufstellung: 01.07.2007, Auflösung: 30.04.2013Neuaufstellung in der Dachauer Straße.
Fahrschulgruppe München 1FahrSGrp München 1Aufstellung: 01.01.1986, Auflösung: 31.03.1994Fusionierung mit den anderen Münchener Fahrschulgruppen zum KfAusbZentr München.
Kraftfahrausbildungszentrum Militärkraftfahrlehrer MünchenKfAusbZentr MKL MünchenAufstellung: 01.12.2007, Auflösung: 01.04.2011Umbenennung in KfAusbZentr München.
Feldjägerbataillon 760FJgBtl 760Aufstellung: 02.11.1971, Auflösung: 30.09.2002Umbenennung in FJgBtl 451.
Mobilmachungs­vorbereitungsgruppe Feldjägerbataillon 760MobVorbGrp FJgBtl 760Am Standort mindestens von 1989 bis 1993.
Feldjägerbataillon 451FJgBtl 451Aufstellung: 01.10.2002, Auflösung: 31.10.2013
1./Feldjägerbataillon 4511./FJgBtl 451Aufstellung: 01.10.2002, Auflösung: 31.10.2013
2./Feldjägerbataillon 4512./FJgBtl 451Aufstellung: 01.10.2002, Auflösung: 30.04.2014
6./Feldjägerbataillon 451 (Ergänzungstruppenteil 2)6./FJgBtl 451 (ErgTrT 2)Aufstellung: 15.02.2007, Auflösung: 30.04.2014
Regionales Netzführungszentrum SüdRegNFüZ SüdAufstellung: 1993, Auflösung: 30.09.1996Umbenennung in RegNFüZ 60.
Regionales Netzführungszentrum 60RegNFüZ 60Aufstellung: 01.10.1996, Auflösung: 30.09.2008
Landeskommando Bayern - Familienbetreuungszentrum MünchenLKdo BY - FBZ MünchenAufstellung: 01.01.2007, Auflösung: 31.01.2013Umbenennung in FBZ München.
Materialprüfkommando IVMatPrfKdo IVAufstellung: 01.01.2009, Auflösung: 30.06.2012Neuaufstellung zum 01.07.2012.
Materialprüfkommando IVMatPrfKdo IVAufstellung: 01.07.2012, Auflösung: 31.03.2019
Materialprüftrupp IV/1MatPrfTrp IV/1Aufstellung: 01.01.2009, Auflösung: 30.06.2012Neuaufstellung zum 01.07.2012.
Materialprüftrupp IV/1MatPrfTrp IV/1Aufstellung: 01.07.2012, Auflösung: 31.03.2019
Prüfgruppe § 78 BHO 43PrfGrp§78BHO 43Aufstellung: 01.04.1997, Auflösung: 30.06.2012Neuaufstellung zum 01.07.2012.
Prüfgruppe § 78 BHO 43PrfGrp§78BHO 43Aufstellung: 01.07.2012, Auflösung: 31.03.2019
Außenstelle Begutachtung SüdASt Begutachtung SüdAufstellung: 01.01.2013, Auflösung: 31.03.2018Umbenennung in Begutachtung Süd.
Wehrbereichskommando IV - Jugendoffizier MünchenWBK IV - JgdOffz MünchenAufstellung: 01.01.2007, Auflösung: 31.01.2013Umbenennung in Jugendoffizier München.
Feldjägerbataillon 762 (Geräteeinheit)FJgBtl 762 (GerEinh)Aufstellung: 1980, Auflösung: 30.06.2006
Fernmelderevisionsdiensttrupp 623/113FmRevDstTrp 623/113Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Fernmelderevisionsdiensttrupp 623/133FmRevDstTrp 623/133Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Fernmelderevisionsdiensttrupp 623/133FmRevDstTrp 623/133Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Festes Fernmeldezentrum der Bundeswehr 663/900FFmZBw 663/900Aufstellung: 01.10.2006, Auflösung: 31.03.2009
Fernmeldesystemzentrum der Bundeswehr MünchenFmSysZBw MünchenAufstellung: 01.04.1991, Auflösung: 01.10.2006Umbenennung in FFmZBw 553/900.
Mobilmachungsvorbereitungsgruppe Heimatschutzbrigade 66MobVorbGrp HSchBrig 66Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Katholischer Standortpfarrer München IIIKathStOPf München IIIAm Standort mindestens von 1985 bis 1986.
Materialausstattung Sanitätsbereich 65/19MatAusstg SanBer 65/19Aufstellung: 01.07.1972, Auflösung: 30.09.1998
mittlere Instandsetzungskompanie 201mInstKp 201Aufstellung: 01.10.1966, Auflösung: 16.10.1966Umbenennung in 3./gemInstBtl 220.
4./Gebirgsinstandsetzungsbataillon 84./GebInstBtl 8Aufstellung: 01.10.1975, Auflösung: 31.12.2003
Kasernenfeldwebel München 2KasFw München 2Aufstellung: 01.04.1981, Auflösung: 31.03.1999
Standortfernmeldeanlage 623/121StOFmAnl 623/121Am Standort mindestens von 1989 bis 1989.
Truppenarzt München 1TrArzt München 1Aufstellung: 01.04.1984, Auflösung: 31.12.1998
Wehrbereichskommando IV "Süddeutschland"WBK IV "Süddeutschland"Aufstellung: 2001, Auflösung: 31.03.2013Stationierungskonzept 2011
Zahnstation (Terr) H 640 München-Freimann 2ZahnStn (Terr) H 640 München-Freimann 2Aufstellung: 01.10.1974, Auflösung: 31.03.1981
Zahnarztgruppe 612/2ZahnArztGrp 612/2Aufstellung: 01.04.1981, Auflösung: 31.12.1996

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Winfried Nerdinger: Bauen im Nationalsozialismus. München 1993. S. 498.
  2. In der Ingolstädter Straße: Neues FC-Bayern-Leistungszentrum schon 2017. abendzeitung-muenchen.de, 21. Mai 2015, abgerufen am 31. Oktober 2015.
  3. Philipp Schneider: Aufgemörtelt für Europa. In: sueddeutsche.de. 17. Oktober 2015, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  4. Fürst-Wrede-Kaserne in München. (Nicht mehr online verfügbar.) In: gebb.de. 2009, archiviert vom Original am 13. März 2009; abgerufen am 16. November 2021.
  5. Vertragsunterzeichnung ÖPP-Projekt Fürst-Wrede-Kaserne, Bundeswehr.
  6. Schlüsselübergabe 8. März 2010, Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)
  7. https://www.deutsche-militaerstandorte-nach1945.de/view_standorte.cfm?fnkt=3@1@2Vorlage:Toter+Link/www.deutsche-militaerstandorte-nach1945.de+(Seite+nicht+mehr+abrufbar,+festgestellt+im+Mai+2023.+Suche+in+Webarchiven.) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis. Internetauftritt des ZMSBw, abgerufen am 16. November 2021
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