Die gens Fabia (eingedeutscht als Pluralform Fabier) war eine der führenden Patrizierfamilien (gentes maiores) des antiken Rom. Das nomen gentile der Familienangehörigen war in der männlichen Form Fabius, in der weiblichen Fabia.

Zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. hatten die Fabier (laut der stark legendär geformten Überlieferung) die führende Stellung in Rom inne. Als Begründer der Familie galt Kaeso Fabius Vibulanus, dessen drei Söhne Quintus, Kaeso und Marcus in den Jahren 485 bis 479 v. Chr. abwechselnd das Konsulat bekleidet haben sollen. 477 v. Chr. fielen im Krieg gegen die Veji der Sage nach über 300 Mitglieder der Familie, was zu einem zeitweiligen Bedeutungsverlust führte. Im 4. Jahrhundert v. Chr. jedoch stiegen sie erneut auf. Quintus Fabius Maximus Rullianus war zwischen 322 und 295 v. Chr. fünfmal Konsul und eine der herausragenden Personen in den Samnitenkriegen. Noch bedeutender war Quintus Fabius Maximus Verrucosus, der gegen Hannibal im Zweiten Punischen Krieg kämpfte.

Bedeutende Familienmitglieder

Wesentliche Mitglieder der Familie sind:

Rezeption

In Anlehnung an den Ruf Quintus Fabius Maximus Verrucosus', Handlungen erst nach langem Überlegen und Zögern durchzuführen, gaben sich sozialistische Gruppen im 19. Jahrhundert den Namen Fabians. Diese waren programmatisch auf einen sozial- und kulturreformerischen Weg ausgeprägt und standen den Revolutionären gegenüber. Das bekannteste Beispiel solcher Gruppen, die eher klein und vorrangig aus Intellektuellen bestanden, war die Fabian Society in Großbritannien. Gruppen mit ähnlicher Bedeutung gab es auch in Neuseeland oder Österreich (siehe etwa Fabier (Wien)). Auch in vielen anderen Ländern existierten und existieren Fabier, die aber oftmals nur über wenige Mitglieder verfügen und kaum politische Bedeutung haben.

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Literatur

  • Karl-Joachim Hölkeskamp: Mythen, Monumente und Memorialkultur: die 'Corporate Identity' der gens Fabia. In: Jonas Borsch, Olivier Gengler, Mischa Meier (Hrsg.): Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur (= Malalas Studien. Band 3). Franz Steiner, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-515-12011-1, S. 21–45.
  • Jeremiah McCall: Clan Fabius, Defenders of Rome. A History of the Republic's Most Illustrious Family. Pen & Sword, Barnsley 2018, ISBN 978-1-47388-561-5.
  • T. Robert S. Broughton: The Magistrates Of The Roman Republic. Vol. 2: 99 B.C. – 31 B.C. (= Philological Monographs. Band 15, Teil 2). Case Western Reserve University Press, Cleveland 1952. Unveränderter Nachdruck 1968, S. 561–564 (vollständige Übersicht über die bekannten Familienmitglieder).
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