Landgemeinde Falenko
Landgemeinde Falenko
Koordinaten 14° 16′ N,  32′ O
Basisdaten
Staat Niger

Region

Zinder
Departement Tanout
Einwohner 13.993 (2012)

Falenko (auch: Falanco, Falanko, Falenco) ist eine Landgemeinde im Departement Tanout in Niger.

Geographie

Falenko liegt in der Sahelzone. Die Nachbargemeinden sind Gangara im Norden, Olléléwa im Osten, Tirmini im Südosten, Ourafane im Süden, El Allassane Maïreyrey im Südwesten und Tarka im Westen. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 25 Dörfer und 20 Weiler. Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Falenko.

Geschichte

Das Dorf Falenko wurde – vermutlich in den 1920er Jahren – von einem Tuareg-Anführer gegründet. Die Kontakte zu den großen Tuareg-Föderationen im Aïr blieben aufrecht. Der Tuareg-Anführer von Tanout wurde 1945 von der damaligen Kolonialmacht Frankreich abgesetzt, weil er es verabsäumt hatte die französischen Truppen in Agadez mit Lebensmitteln zu versorgen, und zum Ortsvorsteher von Falenko degradiert.

Im Jahr 1962 wurde im Hauptort ein zementierter Brunnen angelegt. Das Gebiet um Falenko war bis zur in den 1970er Jahren einsetzenden Dürreperiode bekannt für seine Hirse-Produktion. Obwohl kein eigener Kanton, besaß Falenko etwa bei der Steuereintreibung eine gewisse Eigenständigkeit. Die Landgemeinde Falenko ging 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem südlichen Teil des Kantons Gangara hervor. Die traditionelle Ortsvorstehung von Falenko wurde 2017 zur chefferie particulière („besondere Herrschaft“), eine Stufe unterhalb eines Kantons, erhoben.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 13.993 Einwohner, die in 1928 Haushalten lebten. Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 2794 in 449 Haushalten.

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 3365 Einwohner in 408 Haushalten, bei der Volkszählung 2001 2221 in 357 Haushalten und bei der Volkszählung 1988 1023 in 166 Haushalten.

Die Tuareg in der Gemeinde gehören mehrheitlich der niederen Gesellschaftsklasse der Bouzou an. In Falenko leben außerdem Angehörige der vor allem Ackerbau betreibenden Hausa-Untergruppen Gobirawa und Damagarawa sowie der auf Fernweidewirtschaft spezialisierten Fulbe-Untergruppe Oudah’en.

Politik

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 8 ARD-Adaltchi Mutunchi und 3 PNDS-Tarayya.

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 11 Dörfern in der Gemeinde.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Falenko wird ein Wochenmarkt abgehalten. Der Markttag ist Freitag. Er zieht Besucher aus den Gemeinden Gangara, Olléléwa, Ourafane, Tessaoua und Tirmini an. Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden. Beim Centre de Formation aux Métiers de Falenko (CFM Falenko) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum. Weitere Schulen gibt es unter anderem im Hauptort und im Dorf Guidan Guiwa.

Literatur

  • John E. Crow, Helen K. Henderson: A report of survey findings from three villages in Zinder. In: Final report of the Natural Resource Planning Project for the Province of Zinder, Niger. Arid Lands Natural Resources Committee, University of Arizona, Tucson 1979, Appendix 9 (web.archive.org [PDF]).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 671–672, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. 1 2 3 John E. Crow, Helen K. Henderson: A report of survey findings from three villages in Zinder. In: Final report of the Natural Resource Planning Project for the Province of Zinder, Niger. Arid Lands Natural Resources Committee, University of Arizona, Tucson 1979, Appendix 9, S. 3–4 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 29. April 2022]).
  4. 1 2 3 Falanko ou histoire d’une chefferie à statut particulier. In: Niger Diaspora. 15. Februar 2019, abgerufen am 29. April 2022 (französisch).
  5. 1 2 Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  6. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 423 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  7. La mobilité pastorale dans la Région de Zinder. Stratégies et dynamisme des sociétés pastorales. (PDF) Ministère de l’élevage et des industries animales, République du Niger, 2009, S. 30 und 33, archiviert vom Original am 13. Juli 2010; abgerufen am 22. Mai 2021 (französisch).
  8. Résultats élections – Communales. (Nicht mehr online verfügbar.) Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Cadre de Gestion Environnementale et Sociale (CGES). Rapport définitif. (PDF) Ministère de l’agriculture et de l’élevage, République du Niger, August 2020, S. 37, abgerufen am 21. Februar 2021 (französisch).
  10. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  11. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 97, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  12. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 450, archiviert vom Original am 3. September 2022; abgerufen am 2. Oktober 2023 (französisch).
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