Falle schieben bedeutet in der Prostitution, dass einem Freier der Geschlechtsverkehr durch die Prostituierte lediglich vorgetäuscht wird, es kommt zu keiner Penetration.
Das männliche Glied wird geschickt an der Vagina oder am Anus vorbeigeführt und nur zwischen den Schenkeln in die mit Gleitmittel behandelte Hand bzw. Pofalte der Prostituierten bewegt. Es ähnelt dem Schenkelverkehr. In neuerer Zeit gelingt dies Prostituierten nicht mehr ganz so leicht, da anatomische Kenntnisse über die Geschlechtsorgane bei Männern verbreiteter sind als früher. Eine ähnlich Praktik kann auch beim vermeintlichen Oralverkehr angewandt werden.
Im Rotwelsch bedeutete „Falle schieben“ auch, jemandem durch gespielt wohlwollendes Zureden ein Geständnis zu entlocken. Als Synonym gibt es die Formulierung „auf den Schmuss nehmen“.
Einzelnachweise
- ↑ Marcel Feige: Das Lexikon der Prostitution: Das ganze ABC der Ware Lust. Die käufliche Liebe in Kultur, Gesellschaft und Politik. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003, ISBN 3-89602-520-1, S. 222.
- ↑ Tamara Domentat: Lass dich verwöhnen: Prostitution in Deutschland. Aufbau-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-351-02550-5, S. 194.
- ↑ Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen: Deutsche Gaunersprache. Bibliographisches Institut, Mannheim 1956, S. 91.
- ↑ F.C.W. Vogel: Archiv für Kriminologie (Kriminalanthropologie und Kriminalstatistik), 1900, S. 278.