Ein Faltbrief ist ein aus einem Bogen Papier gefalteter Brief und stellt die ursprüngliche Form dieser Versandart dar. Faltbriefe waren üblich, als es noch keine eigenen Briefumschläge gab. Das Papier besteht oft aus einem gefalteten doppelten Faltbriefbogen, außen für die Postanschrift und innen für den Brieftext. Der Bogen wurde zum Versand mehrmals gefaltet, ineinander gesteckt, adressiert und zugeklebt oder versiegelt.
Durch spezielle Falt- und Verschlusstechniken verhinderten die Absender unerwünschtes Mitlesen. Letterlocking ist eine Methode, eine schriftliche Nachricht ohne eine Hülle, etwa einen Briefumschlag, vor dem Lesen zu schützen. Es handelt sich also um ein historisches Briefsiegel. Der Begriff charakterisiert die Technik zutreffend, da durch geschicktes Bearbeiten des Papiers wie Falten, Schneiden, Fädeln und abschließendes Befestigen mit Siegelwachs ein Schloss (englisch: lock) erzeugt wird. So wird es unmöglich, den Brief zu öffnen und zu lesen, ohne ihn zu zerstören.
- Bordeaux-Brief, eines der teuersten philatelistischen Sammelstücke überhaupt
- Der Eichstätt-Brief mit einem Sechserblock von schwarzen Einsern
- Faltbrief der Vorphilatelie von 1628
- Letterlocking, Detail aus einem Porträt von Johan Stefan van Kalkar, Venedig 1540
Literatur
- Wolfram Grallert: Lexikon der Philatelie. 2. Auflage. Phil*Creativ GmbH, Schwalmtal 2007, ISBN 978-3-932198-38-0, S. 131.
- Großes Lexikon der Philatelie, Bertelsmann Lexikon Verlag 1978, Band 1, S. 253.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 W. Grallert: Lexikon der Philatelie. 2. Auflage. Phil*Creativ GmbH, Schwalmtal 2007, S. 131.
- ↑ Letterlocking : letterlocking (technique). Abgerufen am 7. März 2022 (amerikanisches Englisch).