Film
Originaltitel Schnee von gestern
(Deutscher Originaltitel)
היה שלום פטר שווארץ
(Israelischer Originaltitel)
Farewell, Herr Schwarz
(Internationaler Titel)
Produktionsland Deutschland
Israel
Originalsprache Neuhebräisch (Ivrit)
Deutsch
Englisch
Erscheinungsjahre 2013
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Yael Reuveny
Drehbuch Yael Reuveny
Produktion Melanie Andernach
Musik Hauschka
Kamera Andreas Köhler
Schnitt Nicole Kortlüke
Assaf Lapid

Schnee von gestern ist ein deutsch-israelischer Dokumentarfilm der Regisseurin Yael Reuveny aus dem Jahr 2013. Der deutsche Kinostart des Films war der 10. April 2014.

Handlung

Die aus Israel stammende Regisseurin Yael Reuveny macht sich auf die Suche nach dem Bruder ihrer Großmutter, die diesen nach der Shoa nicht wiedergetroffen hat. Es stellt sich heraus, dass Feiv’ke Schwarz nach 1945 den Namen Peter Schwarz angenommen und eine Deutsche geheiratet hat. Mit ihr lebte er bis zu seinem Tod in der Nähe des KZ-Außenlagers Schlieben. Yael Reuveny erzählt ihre Geschichte durch drei Generationen. Zunächst die der Großmutter und ihres scheinbar verschollenen Bruders. Danach die ihrer Mutter und deren Cousin und Cousine – den Kindern von Peter Schwarz. Zuletzt erzählt sie ihre eigene Geschichte und die eines Enkels von Peter Schwarz.

Der Film verhandelt die Begriffe Familie, Heimat, Andenken und Schuld, aber auch Versöhnung und Zukunft.

Hintergrund

Produziert wurde der Film von der deutschen Firma Made in Germany in Koproduktion mit der israelischen Black Sheep Filmproductions, dem israelischen Sender Channel 8 und dem Westdeutschen Rundfunk. Finanziert wurde das Filmprojekt durch die Film- und Medienstiftung NRW, den BKM, das Kuratorium junger deutscher Film, die Filmwerkstatt der Filmförderung Schleswig-Holstein, die Stiftung Zurückgeben und den Rabinovich Film Fund.

Rezeption

„Yael Reuveny zeigt eindringlich, zum Beispiel in Gesprächen mit ihren Eltern, wie die Vergangenheit bis heute nachwirkt.“

„Yael Reuveny zeigt mit ihrer beeindruckenden Dokumentation, wie tief sich die Erfahrung der Schoah in das Bewusstsein der deutsch-jüdischen Geschichte eingegraben hat.“

Andreas Busche: taz

„In der zutiefst berührenden Doku „Schnee von gestern“ spürt eine junge Israelin ihrer schmerzhaften Familiengeschichte nach. [...] wie das fehlgeschlagene Treffen zwei Familien über drei Generationen hinweg prägt, das zeigt die israelische Regisseurin mit „Schnee von gestern“ aufs Eindringlichste. Zu Recht wurde das Debüt sowohl auf dem Haifa Film Festival als auch beim Dok Leipzig Festival als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.“

Hannah Pilarczyk: Spiegel Online

„Ein bedächtiger Dokumentarfilm, der sich die nötige Zeit nimmt, um die Nichtgeschichte auseinanderzunehmen und ihre Auswirkungen aufzuspüren.“

Ulrich Seidler: Frankfurter Rundschau

„Ihr Film ist ein Meisterwerk.“

Andreas Platthaus: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Auszeichnungen

Literatur

  • Tobias Ebbrecht-Hartmann: Übergänge: Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte. Neofelis, Berlin 2014 ISBN 3-943414-51-5, mit Kap. über „Schnee von gestern“.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Schnee von gestern. (Nicht mehr online verfügbar.) In: films2013.dok-leipzig.de. Leipziger Dok-Filmwochen GmbH, archiviert vom Original am 19. April 2014; abgerufen am 18. April 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Freigabebescheinigung für Schnee von Gestern. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer 44485(VV)).
  3. Katja Deiß: Schnee von gestern – Die Berliner Familiengeschichte der israelischen Filmemacherin Yael Reuveny (Memento vom 5. August 2014 im Internet Archive) bei ttt – titel, thesen, temperamente
  4. Andreas Busche: Filmstart „Schnee von gestern“ – Eine zerbröselte Familie. In: taz. die tageszeitung Verlagsgenossenschaft eG, 10. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
  5. Hannah Pilarczyk: Kino-Doku "Schnee von gestern": Eine zerrissene Familie. In: Spiegel Online. SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, 10. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
  6. Ulrich Seidler: Suchen ist Denken. In: Frankfurter Rundschau. Frankfurter Rundschau GmbH, 10. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
  7. Andreas Platthaus: Gespenstisches zwischen Deutschland und Israel. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 9. April 2014, abgerufen am 18. April 2014.
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