Verwaltungsamt Fatumean | ||
Verwaltungssitz | Fatumea | |
Fläche | 132,10 km² | |
Einwohnerzahl | 3.648 (2022) | |
Sucos | Einwohner (2022) | |
Belulic Leten | 1.998 | |
Fatumea | 759 | |
Nanu | 891 | |
Übersichtskarte | ||
Fatumean ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Cova Lima. Verwaltungssitz ist Fatumea (Fatumean).
Geographie
Fatumean liegt im äußersten Nordwesten Cova Limas. Im Osten grenzt es an das Verwaltungsamt Fohorem und im Südosten an Tilomar. Ansonsten ist Fatumean vom indonesischen Westtimor umrahmt.
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Die Gebietsreform 2015 hatte keine merklichen Änderungen an den Außengrenzen von Fatumean. Zuvor verzeichnete man für das Verwaltungsamt eine Fläche von 132,60 km². Die Vermessung nach der Reform ergab 132,10 km².
Das Verwaltungsamt teilt sich in drei Sucos: Belulic Leten (Beluluik Leten, Betulik Leten, wörtlich: „Ober-Belulik“), Fatumea (Fatumean) und Nanu. Bis 2003 unterteilte man Fatumean in die vier Sucos Alasleten (entspricht dem heutigen Fatumea), Belulik Kraik („Unter-Belulik“, der Norden vom heutigen Belulik Leten), Belulik Leten (der westliche und der südliche Teil von Nanu) und Nano Dakolo (der nordöstliche Teil des heutigen Nanus).
- Jährliche Niederschlagsmenge (2000)
- Jahresdurchschnitts-temperatur (2000)
Einwohner
In Fatumean leben 3.648 Menschen (2022), davon sind 1.879 Männer und 1.769 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 844 Haushalte. Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Tetum Terik, eines Dialekts der Amtssprache Tetum. Eine große Minderheit spricht die Nationalsprache Bunak. Der Altersdurchschnitt beträgt 16,7 Jahre (2010, 2004: 16,0 Jahre).
Geschichte
Von der vorkolonialen Geschichte Timors gibt es nur mündliche Überlieferungen, da die Völker der Insel keine Schrift verwendeten. Ursprünglich beherrschten demnach fünf Königreiche die Kernregion der Gemeinde: Camenaça (Kamenasa), Suai, Maucatar, Taroman und Fohorem. Fohorem dominierte die anderen Reiche durch Diplomatie, Heiratspolitik und Eroberungszüge gegen andere Reiche der Region. Nachdem der Liurai von Fohorem sich die Oberhoheit über die Region gesichert hatte, übergab er jeder seiner fünf Töchter ein eigenes Königreich als Lehen. Diese leisteten im Gegenzug Tribut in Form von land- und forstwirtschaftlichen Produkten. Eine andere Quelle gibt an, dass sich zunächst die drei Reiche Fatumean, Lookeu und Dakolo zur Koalition Uma Tolu („Drei Häuser“) zusammenschlossen. Erst nach einem Krieg gegen die Portugiesen kamen die Reiche Sisi und Maudemi dazu und es entstand Koba Lima. Durch Verballhornung wurde aus „Koba“ später „Cova“. Durch die koloniale Grenzziehung, mit dem Vertrag von Lissabon, zwischen den Niederlanden und Portugal, kamen Sisi, Maudemi und die Hälfte Lookeus zum heute indonesischen Westtimor, während der Rest von Lookeu, Fatumean und Dakolo heute Teil der zu Osttimor gehörenden Gemeinde Cova Lima sind. Noch heute bestehen Bindungen über die Grenze hinweg.
Im März 1895 startete der portugiesische Gouverneur José Celestino da Silva eine Offensive gegen Fatumean und andere Reiche. Während des Kriegs von Manufahi (1894–1896) besetzten Krieger aus Fatumean zeitweise das Fort von Batugade, als dessen Besatzung an einem anderen Ort kämpfte. Im September 1895 schloss der Herrscher von Fatumean mit Portugal einen schriftlichen Vertrag über seinen Vasallenstatus.
Um den Angriffen der indonesischen Armee 1976 zu entgehen, flohen die meisten Einwohner der Verwaltungsämter Fohorem, Fatululic, Fatumean und Tilomar zum Berg Taroman. Andere flohen in die Dörfer Dato Tolu, Fatuloro, Taroman und Lactos.
Politik
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Martinho Pires.
Wirtschaft
73 % der Haushalte im Verwaltungsamt bauen Mais an, 66 % Maniok, 60 % Gemüse, 49 % Reis, 58 % Kokosnüsse und 42 % Kaffee.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. November 2016.
- 1 2 3 Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- 1 2 Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF-Datei; 315 kB)
- ↑ Englische Version des Diploma Ministerial n.° 6/2003 (Memento vom 10. Januar 2005 im Internet Archive) (PDF-Datei; 219 kB)
- ↑ Aufteilung Osttimors unter der indonesischen Verwaltung (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
- ↑ Karte im Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)
- 1 2 Seeds of Life
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- ↑ Cova Lima District Development Plan 2002/2003, S. 5 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)
- ↑ Suai Media Space: Koba Lima − Suai
- ↑ „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
Koordinaten: 9° 14′ S, 125° 2′ O