Der Faustkeil von Hochdahl ist ein auf mehr als 250.000 und bis zu 340.000 Jahre datiertes Steinwerkzeug, das bei Hochdahl, Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen entdeckt wurde. Daher wird er der Epoche des Homo heidelbergensis zugeschrieben. Der Faustkeil befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn und gilt als eines der ältesten Werkzeuge Nordrhein-Westfalens. Jürgen Richter ordnete ihn den Werkzeugen zu, die vor Erfindung der Levalloistechnik entstanden.

Tierische Überreste wurden 1927 in einem Steinbruch am linken Ufer der Düssel nahe bei Hochdahl entdeckt. Der Faustkeil gehört zu den Artefakten, die H. Reim 1928 dort ausgrub. Die Faunenreste ließen eine maximale Rückdatierung bis in den Holsteinkomplex zu. Der Faustkeil besteht aus Quarzit.

Literatur

  • Ralf-W. Schmitz: Untersuchungen in der Nachbarschaft des Neandertalers: das Lössprofil von Hochdahl, in Archäologie im Rheinland 1991, S. 19 f.
  • Faustkeil aus Hochdahl bei Düsseldorf, in: Svend Hansen (Hrsg.): Archäologische Funde aus Deutschland, Berlin 2010, S. 10 f. (Begleitheft zur Fotoausstellung, als Alter wird 500.000 Jahre angegeben). (academia.edu)

Anmerkungen

  1. Eine Abbildung findet sich hier.
  2. Eine Abbildung nebst einer Datierung auf 500.000 Jahre findet sich hier: Svend Hansen: Archäologische Funde aus Deutschland. Begleitheft zur Fotoausstellung, Berlin 2010, S. 11 (online).
  3. Jürgen Richter: Das Paläolithikum in Nordrhein-Westfalen, in: Heinz Günter Horn (Hrsg.): Neandertaler + Co. Eiszeitjägern auf der Spur – Streifzüge durch die Urgeschichte Nordrhein-Westfalens, Mainz 2006, S. 93–116, hier: S. 99.
  4. Bonner Jahrbücher 151–152 (1951), S. 6.
  5. Gerhard Bosinski: Neandertal, in: Gerhard Bosinski, M. Street, M. Baales (Hrsg.): Quaternary Field Trips in Central Europe. International Union for Quaternary Research, XIV International Congress, August 3-19, 1995, Band 2, Pfeil, Berlin 1995, S. 977.
  6. Ralf-W. Schmitz: Das Alt- und Mittelpaläolithikum des Neandertals und benachbarter Gebiete, Dissertation, Köln 1995, nach: Archäologische Informationen 18/2 (1995) 283–285, hier: S. 283, doi:10.11588/ai.1995.2.17522.
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