Federico Borromeo (der Jüngere) (auch: Federico IV. Borromeo Graf von Arona, * 29. Mai 1617 in Mailand; † 18. Februar 1673 in Rom) war ein italienischer Kardinal, päpstlicher Diplomat und Kardinalstaatssekretär.
Biografie
Federico Borromeo wurde am 29. Mai 1617 in Mailand als Sohn der Adelsfamilie Borromeo d’Arona geboren und war ein Cousin von Kardinal Giberto III. Borromeo (1654). Weitere Mitglieder seiner Familie waren San Carlo Borromeo (1560), Federico III. Borromeo (sein Namensvetter und geistiger Führer) (1587), Giberto III. Borromeo, seniore (1652), Giberto Bartolomeo Borromeo (1717), Vitaliano VII. Borromeo (1766) und Edoardo Borromeo (1868).
In Siena studierte er Literatur und Theologie (1623) und promovierte 1634 in utroque iure. Dann entschied er sich für die Ordenstracht. 1635 ging er nach Rom und erhielt die niederen Weihen: am 28. März 1644 wurde er zum Subdiakon geweiht und am folgenden Tag zum Diakon.
Nach seiner Ankunft in Rom wurde er zum Kaplan Seiner Heiligkeit ernannt und wurde zum Referendar der Apostolischen Signatur. 1643 erfolgte seine Ernennung zum Gouverneur von Ascoli Piceno und danach von Benevento (1646–1648). Nach seiner Ernennung zum Inquisitor in Malta, am 25. Oktober 1652, wurde er Sekretär der Sacra Congregazione dell’Immunità Religiosa.
Am 19. Oktober 1654 wurde Federico zum Titularpatriarchen von Alexandria gewählt. Die Bischofsweihe spendete ihm Kardinal Francesco Peretti di Montalto. Später lehnte er die 1665 vorgeschlagene Nominierung für den Bischofssitz von Como ab. Vom 28. November 1654 bis zum 20. August 1665 war er als Apostolischer Nuntius in der Schweiz im Amt. Am 17. Februar 1666 wurde er zum Gouverneur von Rom ernannt und blieb im Amt bis zum 26. Februar 1668, als er als Apostolischer Nuntius nach Spanien entsandt wurde, wo er bis Juli 1670 blieb. Im Mai 1670 wurde er zum Staatssekretär ernannt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne.
Im Konsistorium vom 22. Dezember 1670 erhob ihn Papst Klemens X. zur Kardinalswürde und ernannte Borromeo zum Kardinalpriester ernannt, mit einem Dispens, die durch einen Cousin im Kardinalskollegium garantiert wurde. Am 23. Februar 1671 erhielt er den Kardinalspurpur und wurde in seiner Titelkirche Sant’Agostino installiert. Am 8. August 1672 wechselte er zum Titel von Sant’Agnese fuori le mura. Gleichzeitig wurde er Kommendatarabt der Abteien von Pertica (Pavia), San Dionigi (Mailand) und Sant’Angelo in Vultu (Melfi).
Federico Borromäus starb am 18. Februar 1673 im Quirinalpalast in Rom. Sein Leichnam wurde in der Kirche San Carlo al Corso in Rom aufgebahrt, wo auch die Beisetzung am Altar der Kirche stattfand.
Weblinks
- Urban Fink: Federico Borromeo. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Georg Lutz: BORROMEO, Federico. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 13: Borremans–Brancazolo. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1971.
- BORROMEO, iuniore, Federico (1617-1673). In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
- Eintrag zu Federico Cardinal Borromeo (Jr.) † auf catholic-hierarchy.org