Die Feldkirche von Woltersdorf ist eine aus Feldsteinen erbaute Kirche in der Gemeinde Woltersdorf im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg. Sie gehört zum Gemeindeverbund Trebel, Gorleben, Woltersdorf, Lanze, Prezelle und Lomitz im Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

Lage und Geschichte

Die Feldkirche liegt etwa einen Kilometer südöstlich von Woltersdorf, wo sie einen älteren Siedlungsplatz markiert. Sie wurde um das Jahr 1100 außerhalb des Dorfes auf einer heidnischen Kultstätte errichtet. Erbauer sind, wie bei vielen Kirchen im Landkreis Lüchow-Dannenberg, Mönche des altmärkischen Klosters Diesdorf. Früher wurde die Kirche wegen ihrer abseitigen Lage inmitten von Feldern auch „Kirche im Feld“ genannt. Bei Gefahr diente sie der Gemeinde als Zufluchtsstätte.

Baubeschreibung

Außen

Die Kirche ist schlicht und hat von außen gedrungene Feldsteine an der Wand. Besonders sticht der mächtige, quadratische Westturm hervor, wo sich auch die zwei Glocken befinden. Das Dach des Turmes ist dunkelbraun, wobei der Rest des Daches der Feldkirche rot ist. In der Kirche gibt es insgesamt 14 Fenster, wobei nur zwei Fenster schmal sind und mit einem bunten Glasmosaik geschmückt sind. Diese beiden Fenster sind an der Wand hinter dem Altar.

Innen

Von Innen ist die Feldkirche samt Ausstattung schlicht und elegant gehalten. Auf dem weiß gestrichenen aus Ziegelsteinen bestehenden Altar steht ein vergoldetes Kruzifix. Die Decke ist eine mit Balken versehene Holzkonstruktion.

Dämonenstein

An der Nordwand der Kirche befindet sich ein viel umrätselter „Dämonenstein“. Möglicherweise soll er ein slawisches Götterbild darstellen, heute sagt man, dass dieser Stein als Geisterabwehr genutzt worden sei.

Glocken

Die Glocken befinden sich im großen Turm der Feldkirche. Eine der Glocken stammt aus der Gründungszeit und die andre ist 1973/1974 dazugekommen.

Galerie

Friedhof

Die Kirche liegt innerhalb des Friedhofs von Woltersdorf. Auf ihm ruhen in zwei Gemeinschaftsgräbern insgesamt sechs Tote aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es handelt sich um vier namentlich bekannte Kriegsgefangene/Zwangsarbeiter, darunter eine Frau aus der Sowjetunion sowie zwei polnische Zwangsarbeiter. Zwei sowjetische Kriegsgefangene starben bereits 1942/43. Die übrigen Beigesetzten kamen am 21./22. April 1945 vermutlich während der Kampfhandlungen mit US-Truppen in Woltersdorf und Lichtenberg ums Leben.

Commons: Feldkirche Woltersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerd Weiß und Walter Wulf: Baudenkmale in Niedersachsen. 1986, ISBN 3-528-06206-1.
  2. Ernst-Günther Behn: Das Hannoverische Wendland Kirchen und Kappen. Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co., 2011.
  3. Ernst-Günther Behn: Das Hannoverische Wendland Kirchen und Kappen. Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co., 2011.
  4. Kriegsgräberstätte Lüchow - Woltersdorf, Friedhof An der Feldkirche - Bau, Pflege und Instandsetzung | Volksbund.de. Abgerufen am 22. Dezember 2019.

Koordinaten: 52° 56′ 46,6″ N, 11° 14′ 0,1″ O

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