Die Familie von Fels ist eine aus Sommarèse im Aostatal stammende, später in Konstanz, St. Gallen und Bern niedergelassene Patrizierfamilie.

Geschichte

Die Brüder Michel von Clapey und Vincenz von Clapey genannt Fels bürgerten sich 1515 bzw. 1533 in Konstanz ein. Laut dem Bürgerrechtsbuch im Stadtarchiv Konstanz stammten die beiden aus Sommarèse bei Saint-Vincent im Aostatal. Pantaleon Fels (II.), ein weiterer Bruder von Michel und Vincenz, liess sich in Murten, später in Bern nieder und begründete den dortigen Familienzweig. Vincenz von Clapey genannt Fels erhielt 1557 von König Ferdinand einen Wappenbrief. Der Handelsmann Wilhelm Fels († 1627) erwarb 1584 das Burgerrecht von Bern, Peter Fels wurde 1595 Bürger von St. Gallen. Allen Familienzweigen gelang innert kürzester Zeit ein sozialer Aufstieg.

Der Berner Zweig gehörte der Gesellschaft zu Kaufleuten an, Martin Fels gehörte ab 1612 der Gesellschaft zu Mittellöwen an. Die Stadt Erlach führte gegen ihren Landvogt Franz Rudolf Fels einen Prozess. Anton Fels, aus dem Berner Zweig, kaufte von seiner Schwester Ursula Michel 1678 das Gut Ralligen. Ihr Gatte David Michel hatte Ralligen geerbt, das Gut war seit 1517 in Familienbesitz. Anton Fels verkaufte die Besitzung 1692 an Ulrich Thormann, Fels' Witwe Katharina Kirchberger kaufte Ralligen 1710 wieder zurück. Ralligen verblieb bis 1749 im Besitz der Familie Fels.

Marianne Ernst-Fels (1709–1793) und ihre Nichte Marianne Jakobea Fels (1737–1814) waren mit Julie Bondeli eng befreundet.

Personen

Zweig Bern

  • Wilhelm Fels († 1627), Tuchhändler, Burger von Bern 1584
  • Gottfried Fels (1591–1622), Mitglied des Großen Rats der Stadt Bern
  • Martin Fels (1598–1651), Mitglied des Großen Rats der Stadt Bern, Gubernator zu Payerne
  • Anton Fels, Gutsbesitzer zu Ralligen
  • Hans Rudolf Fels (1647–1687), Mitglied des Großen Rats der Stadt Bern
  • Johann Josef Fels (1672–1757), Oberstleutnant der preußischen Schweizergarde, Kammerherr, Schaffner im Interlakenhaus
  • Franz Rudolf Fels (1675–1758), Fürsprecher, Teilhaber an der Oberen Druckerei in Bern, Mitglied des Großen Rats der Stadt Bern, Landvogt zu Erlach, Kornherr
  • Johann Rudolf Fels (1712–1793), Kammerherr am württembergischen Hof, Mitglied des Großen Rats der Stadt Bern, Kommissär der englischen Gelder, Oberstleutnant in holländischen Diensten, Ritter des württembergischen Hubertusordens

Zweig Konstanz

  • Michel von Clapey genannt Fels († 1562), Bürger von Konstanz
  • Vincenz von Clapey genannt Fels († 1563), Bürger von Konstanz

Zweig St. Gallen

  • Peter Fels (1537–1604), Ratsherr zu Konstanz, ab 1595 in St. Gallen, Mitglied der Gesellschaft zum Notenstein
  • Elias Fels (1611–1658), kurfürstlicher Hofmaler zu Heidelberg
  • Kaspar von Fels (1668–1752), Bürgermeister von St. Gallen
  • David Fels-Zollikofer (1719–1794), evangelischer Geistlicher
  • Hermann von Fels (1766–1838), Kaufmann und Politiker
  • Christian Friedrich Fels (1794–1862), Dr. iur., Kantonsrat, Gemeindeammann von St. Gallen, Regierungsrat, Landammann
  • Hans Richard von Fels (1904–1983), Dr. med., Arzt, Luftschutzoffizier, Autor

Archive

Literatur

  • Julie Bondeli: Briefe, hrsg. von Angelica Baum et al., Zürich 2012.
  • Hans-Richard von Fels: Die Herkunft des Geschlechtes Fels, zu Konstanz, Lindau, St. Gallen und Bern. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. Band 49, Nr. 1, 1935, S. 28–30, doi:10.5169/seals-746396.
  • Hans-Richard von Fels: St. Galler Adels- und Wappenbriefe [Fortsetzung]. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. Band 54, Nr. 3–4, 1940, S. 56–62, doi:10.5169/seals-746790.
  • Hans-Richard von Fels: Eine Ahnenaufschwörung des Berner Barock von 1738. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. Band 76, Nr. 1, 1962, S. 58–62, doi:10.5169/seals-746138.
  • Adolf Fluri: Führer durch die historische Ausstellung [der] Schweizer. Gutenbergstube [in der] Internat. Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig 1914. Chronologie der Berner Buchdrucker 1537–1831, mit besonderer Berücksichtigung des Kalender- und Zeitungswesens im XVII. und XVIII. Jahrhundert. Verlag der Gutenbergstube, Historisches Museum, Bern 1914 (52 Seiten).
  • Manuel Kehrli: Zur gesellschaftlichen Stellung der burgerlichen Familie Wyttenbach um 1600 In: Vera Heuberger: Bilderwelt des Himmelbetts, Bern 2000, S. 61.
  • Marcel Mayer: von Fels. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Wolf Maync: Kleine Berner Landsitze. Ihre Besitzergeschichte. Bern 1983.
  • Wolf Maync: Bernische Patriziersitze in welschen Landen. Bern 1985.
  • G. Schiffmann: Die Wappen auf der Mosestafel in der Kirche zu Sigriswil, 1679. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. Band 34, 1920, S. 2–5, doi:10.5169/seals-744565.
  • Moritz von Stürler: Kriminalprozess des Teutsch-Sekelmeisters Hans Frischherz, enthauptet in Bern vor dem Rathause am 5. März 1640. In: Historischer Verein des Kantons Bern (Hrsg.): Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern. Band 10. Bern 1882, doi:10.5169/seals-370784.

Einzelnachweise

  1. von Fels 1935, S. 28.
  2. von Fels 1935, S. 29.
  3. von Fels 1940, S. 58.
  4. von Stürler 1882, S. 81.
  5. Zesiger 1908, S. 138.
  6. Prozess zwischen der Stadt Erlach und Landvogt Franz Rudolf Fels 1728–1742, Druckschriften, 1728, DQ 1340 im Katalog des Staatsarchivs Bern.
  7. Maync 1983, S. 127.
  8. Maync 1983, S. 142.
  9. Maync 1983, S. 127.
  10. Bondeli 2012 4, S. 1495.
  11. Kehrli 2000, S. 61.
  12. Lebensdaten unbekannt; Maync 1983, S. 127.
  13. Schiffmann 1920, S. 4.
  14. von Fels 1935, S. 28.
  15. Der Katalog enthält zwei Deskriptoren für das Geschlecht Fels.
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