Der Felsenkeller in Dresden ist eine ehemalige Bierbrauerei und liegt im Plauenschen Grund, dem Tal der Weißeritz zwischen Dresden-Plauen und Freital.

Der Dresdner Felsenkeller war um 1900 eine der größten Brauereien Deutschlands. Bier wird hier nicht mehr gebraut. Das traditionsreiche Dresdner Felsenkeller Pilsner wird im neuen Feldschlößchen-Brauhaus im nicht weit entfernten Dresden-Coschütz produziert.

Geschichte der Brauerei

Am 12. September 1856 wurde die Aktiengesellschaft Brauerei zum Felsenkeller AG mit einem Startkapital von 300.000 Talern gegründet. Der Name bezieht sich auf den Eiskeller. Diese 66 Meter lange Stollenanlage, nach dem Markenzeichen auch „Eiswurmlager“ genannt, wurde im Jahr 1857 in den Felshang, der sich nahe der ehemaligen Brauerei befindet, gehauen. In diesem Kellergewölbe soll einer Legende zufolge der Eiswurm hausen. Das Wasser wurde zunächst aus einem und später aus zwei eigenen Brunnen bezogen. Diese befanden sich im Tal des Kaitzbaches bei Kleinnaundorf.

Es wurde das Gelände im Plauenschen Grund erworben und mit den Baumaßnahmen begonnen. Die Dresdner Brauerei-Innung protestierte massiv gegen die AG, da sie hohe Umsatzeinbrüche ihrer Brauereien vermutete. 1859 wurde dann die Brauerei eröffnet. Anfangs wurde nur bayrisches Lagerbier produziert, ab 1880 stellte man die Produktion auf Pilsner Bier um.

Die Felsenkeller AG kaufte massiv andere Brauereien auf, um sich zu erweitern und dem Druck der Konkurrenz zu widerstehen. Ende des Jahres 1905 wurde dem Unternehmen die Malzfabrik Pirna vorm. J. Ph. Lipps & Co. angegliedert

Weitere Beteiligungen an anderen Firmen waren 1943:

Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gebäude der Brauerei beim Bombenangriff auf Dresden zerstört. 1946 wurde die AG enteignet und verstaatlicht. 1949 erfolgte der Anschluss an die Vereinigung Volkseigener Betriebe der Brau- und Malzindustrie. Ab 1952 wurde sie unter VEB Dresdner Felsenkellerbrauerei geführt. Nachdem in den 1960er Jahren begonnen wurde, die Dresdner Brauereien zusammenzuschließen, betraf das 1964 auch die Felsenkellerbrauerei, die als Werk West angeschlossen wurde.

1973 erreichte die Brauerei einen jährlichen Ausstoß von etwa 500.000 hl. 1978 erfolgte eine weitere Zentralisierung. 15 Brauereien und Mälzereien von Dresden wurden als Getränkekombinat Dresden zusammengeschlossen. Der Eiswurm der Brauerei bildete dabei das Markenzeichen dieses Kombinates. Die Flaschenbierproduktion wurde 1981 eingestellt und in die neu errichtete Coschützer Brauerei verlegt. In der Felsenkellerbrauerei produzierte man 1981 606.000 hl Fass- und Tankbier. 1991 wurde die Sächsische Brau Union AG Felsenkellerbrauerei gegründet.

Die Brauerei wurde 1991 geschlossen. Das Brauereigelände ist inzwischen als Industriedenkmal eingestuft. Die Bauwerke beherbergen als „Gewerbegebiet Felsenkeller Dresden“ über 210 private und gewerbliche Mieter.

Im ehemaligen Eislager der Brauerei befindet sich ein Labor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Technischen Universität Dresden mit Deutschlands erstem Untertage-Teilchenbeschleuniger.

Biersorten

Felsenkeller AG
VEB Dresdner Felsenkeller

Literatur

  • Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden. König & Ebhardt, Hannover 1900 (Digitalisat)
  • Robin Hermann: Sächsische Brauereien. Braustätten der Vergangenheit & Gegenwart. Geschichte – Marken – Fakten. Verlag Robin Hermann, Chemnitz 2011, ISBN 978-3-940860-04-0
Commons: Felsenkeller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Felsenkellerbrauerei. Archiviert vom Original am 28. Juli 2010; abgerufen am 2. Februar 2010.
  2. Uwe Hessel: VE Getränkekombinat Dresden. (PDF; 0,9 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) April 2007, archiviert vom Original am 20. Dezember 2018; abgerufen am 2. Februar 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Felsenkeller Dresden. Abgerufen am 11. November 2019.

Koordinaten: 51° 1′ 22″ N, 13° 42′ 5″ O

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.