Ferdinand Ludolf (* 26. November 1846 in Hannover; † 14. April 1906 ebenda; vollständiger Name: Ferdinand Friedrich Heinrich Ludolf) war ein deutscher Architekt. Die Schreibweise seines Nachnamens variiert in Veröffentlichungen zwischen Ludolf, Ludolff und Ludolph.
Leben
Ferdinand Ludolf wurde 1846 in Hannover geboren. Er studierte von 1862 bis 1865 und – nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen – erneut ab 1869 unter der Matrikel-Nummer 3783 an der Polytechnischen Schule Hannover als Schüler von Conrad Wilhelm Hase.
Ludolf arbeitete später selbstständig in Hannover, oftmals gemeinsam mit dem Architekten Georg Heußner. Die Firma wurde dann mitunter auch als Ludolf & Heussner bezeichnet, seltener Ludolph & Haussner oder gar Ludolff und Heißner.
Werke
- 1874: Parkhaus bei Herrenhausen, Nienburger Straße / Militärstraße (Appelstraße) (gemeinsam mit Franz Heussner)
- um 1876: Wohnhaus für Karl Heinrich Brandes in Hannover, Tiergartenstraße 27 (heute Hindenburgstraße 27) (gemeinsam mit Heußner; erhalten)
- um 1877: Doppelwohnhaus in Hannover, Gneisenaustraße 2/4 (ursprüngliche Hausnummern 15 und 14) (gemeinsam mit Heußner und Rudolf Vogel; erhalten)
- 1878: Wohnhaus für Christian Gottfried Brandes in Hannover, Tiergartenstraße 26 (heute Hindenburgstraße 26) / Gneisenaustraße (gemeinsam mit Heußner; erhalten)
- 1879: Bauten der Berliner Gewerbeausstellung (gemeinsam mit Heussner)
- um 1890: Geschäftshaus der Niedersächsischen Bank in Hannover, Theaterstraße 12 (teilweise erhalten)
- 1892: Wohnhaus für den Kaufmann Emil Hirschfeld in Hannover, Tiergartenstraße 28 (heute Hindenburgstraße 28) (später modern überformt und mit dem Haus Hindenburgstraße 29 verbunden)
- 1894–1895: Kulissenmagazin für das königliche Hoftheater in Hannover (Südstadt), Kestnerstraße 18 (erhalten; heute Spielstätte des Klecks-Theaters)
Schriften
- Ferdinand Ludolf, Franz Heussner: Die Berliner Gewerbe-Ausstellung 1879. (mit einer Skizze des Ausstellungs-Geländes sowie mehreren Illustrationen) In: Baugewerks-Zeitung, 11. Jahrgang 1879, Heft 11, S. 126 f.
Literatur
- Traugott Krahn: Die Berliner Gewerbe-Ausstellung im Jahre 1879, entworfen und ausgeführt von den Baumeistern Ludolff und Heißner in Hannover. In: J. A. Rombergs Zeitschrift für praktische Baukunst, 39. Jahrgang 1879, Spalten 105–110 sowie die Tafeln 16–19.
Archivalien
Archivalien von und über Ferdinand Ludolff finden sich beispielsweise
- im Stadtarchiv Hannover
- im Bestand vom Standesamt Hannover 1, Sterberegister Nr. 1195/1906: Ludolff, Ferdinand Friedrich Heinrich
- im Kartenmagazin, Fach 85: Magazin für das königliche Hoftheater; Provenienz; Hochbauamt der Stadt Hannover
Anmerkungen
- ↑ Vergleiche auch das Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für das Jahr 1877, Abteilung I: Alphabetisches Verzeichniß der Behörden und Anstalten, der Einwohner und Handels-Firmen, S. 401, in dem „Heußner, Georg, Architekt, Ass. d. F.: Ludolff & Heußner, Gneisenaustr. 13 p“ genannt wird. In einer früheren Version dieses Wikipedia-Artikels war versehentlich Franz Heußner als Associé (Teilhaber) genannt.
Einzelnachweise
- 1 2 Parkhaus. In: Architekten- und Ingenieur-Verein Hannover (Hrsg.), Theodor Unger (Red.): Hannover. Führer durch die Stadt und ihre Bauten. Festschrift zur fünften Generalversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine. Klindworth, Hannover 1882, S. 11. (als Nachdruck: Vincentz, Hannover 1978, ISBN 3-87870-154-3 / als Nachdruck: Europäischer Hochschulverlag, Bremen 2011, ISBN 978-3-86741-493-7 – eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Reinhard Glaß: Ludolff, Ferdinand Friedrich Heinrich in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 4. Juli 2017
- 1 2 Deutsche Bauzeitung, 10. Jahrgang 1876, Nr. 49 (vom 17. Juni 1876), S. 245. (Vorschau bei Google Bücher)
- 1 2 Thomas Großbölting: „Im Reich der Arbeit.“ Die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnung in den deutschen Industrie- und Gewerbeausstellungen 1790–1914 (= Ordnungssysteme, Bd. 21.) (zugleich Habilitationsschrift, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2004) Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58128-7, S. 264. (Vorschau bei Google Bücher)
- ↑ Kurt Morawietz (Hrsg.), Hanns Jatzlau (Zeichnungen): Glanzvolles Herrenhausen. Geschichte einer Welfenresidenz und ihrer Gärten. Hannover: Steinbock-Verlag, 1981, S. 157. (Vorschau bei Google Bücher)
- ↑ Helmut Zimmermann: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 140.