Ferdinand Wagner (* 16. August 1819 in Schwabmünchen; † 13. Juni 1881 in Augsburg) war ein deutscher Maler der Kunstrichtung der Nazarener.
Leben
Seine Mutter war die Näherin Maria Anna Wagner, geb. Schorer und sein Vater der Kürschnermeister Ludwig Wagner aus Schwabmünchen. Das Geburtshaus Fuggerstraße 20 steht heute unter Denkmalschutz.
In den Jahren 1832/33 absolvierte Ferdinand eine Kürschnerlehre im väterlichen Betrieb. 1834 erhielt er eine Ausbildung zum Kunstmaler an der Kunstakademie in München. Seine Lehrer an der Akademie waren Peter von Cornelius und dessen Gehilfe Joseph Schlotthauer. 1845 fertigte er das Porträt der Imhof-Kinder an. 1853 heiratete er Kreszenz Heindl, die Tochter eines Dillinger Schulinspektors. Die Eheleute wohnten in Schwabmünchen.
1855 malte Wagner Das göttliche Weltgericht in der Kirche St. Michael in Schwabmünchen. Seine Auftragsarbeiten erstreckten sich von kleineren kirchlichen Neuaufträgen, wie dem Malen von mehreren Apostelfiguren in St. Meinrad Jedesheim, bis zur Erneuerung der Fassadenmalerei der Fuggerhäuser in Augsburg. 1863 erhielt die Familie nach mehreren gestellten Anträgen vom Magistrat der Stadt Augsburg die Erlaubnis, in die Stadt Augsburg zu ziehen. 1864 bemalte Ferdinand Wagner die Straßenfassade des Konstanzer Rathauses, darunter befinden sich mehrere großformatige Historienbilder mit Szenen und Personen aus der Stadtgeschichte. Aus dem Jahr 1865 datiert ein Selbstbildnis. 1866 malte er die Fresken in St. Martin in Heimertingen, 1880 die Seitenaltäre in der Kirche Mariä Himmelfahrt in Markt Wald im heutigen Landkreis Unterallgäu.
Am 13. Juni 1881 verstarb Ferdinand Wagner in der Annastr. 36a in Augsburg. Er wurde auf dem Hermanfriedhof begraben.
Werke
Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen haben einen Sammlungsschwerpunkt auf dem Werk des in dieser Stadt geborenen Malers.
- 1842: Gemälde Jesus am Ölberg im Pfarrhaus in Markt Wald
- 1843: Gemälde Heiliger Sebastian und Maria Himmelfahrt in Mariä Himmelfahrt in Markt Wald
- 1854: Deckengemälde Heiliger Georg in Hafenreut (das Hochaltarblatt aus dem gleichen Jahr, eine Kreuzigungsgruppe, ist nicht mehr aufgestellt)
- 1864: Rathausfassade in Konstanz
- 1866: Erneuerung der Fresken in St. Gallus in Steppach bei Augsburg
- 1870: Kreuzweg in St. Stephan in Denklingen
- 1872: Altarbild in St. Magnus in Mittelstetten (Schwabmünchen)
- Kirche in Stockach
- St. Martin in Waldstetten im Landkreis Günzburg
- St. Stephan in Behlingen im Landkreis Günzburg
- Fresken in St. Jakob in Friedberg
Literatur
- E. v. H.: Ferdinand Wagner †. In: Kunstchronik, Jg. 16, 1881, Nr. 38, Sp. 618 (Digitalisat).
- Hyacinth Holland: Wagner, Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 491.
- Richard Wagner: Ferdinand Wagner 16.8.1819 Schwabmünchen – 13.6.1881 Augsburg. In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. Band 24, 1990, S. 315–329.
- Richard Wagner: Ferdinand Wagner (1819–1881). In: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben. Band 17. Konrad, Weißenhorn 2010, ISBN 978-3-87437-546-7, S. 207–235.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Siehe Liste der Baudenkmäler in Schwabmünchen, basierend auf der Denkmalliste für Schwabmünchen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
- ↑ Heute in Schwabmünchen, Museum und Galerie der Stadt Schwabmünchen (Abbildung).
- ↑ Johann Marmor: Beschreibung der Fresken an der Stadt-Kanzlei zu Konstanz. Ausgeführt von Ferdinand Wagner von Augsburg. Konstanz, DNB 363623086 (ohne Jahresangabe erschienen, zwischen 1864 und 1879, 8 Seiten).