Ferdinand Wilhelm Fricke (auch: F. W. F.) (* 11. Oktober 1863 in Hannover; † 17. Januar 1927 ebenda) war ein deutscher Lehrer und Gründer des ersten Rasensportvereins in Deutschland. Er trat als einer der Ersten für die Ausbreitung des Sportgedankens in Hannover ein und gilt als „Vater und Schöpfer des hannoverschen Rasensports“.

Leben

Ferdinand Wilhelm Fricke besuchte das hannoversche „Realgymnasium“ am Georgsplatz

Nachdem Engländer den Rugby-Sport auch in Hannover bekannt gemacht hatten, gründete Ferdinand Wilhelm Fricke im Alter von 14 Jahren mit einigen Gleichgesinnten am 14. September 1878 den heute ältesten deutschen Rasensportverein „Deutscher Fußball-Verein Hannover von 1878“ (DFV). Dort wurde er zum Vorsitzenden gewählt und übte diese Funktion bis 1898 aus.

1879 wurde Fricke „Einjähriger“ im DFV, spielte selbst als Rugbyspieler und übte sich als Leichtathlet.

Beruflich durchlief Fricke eine Ausbildung zum Lehrer und war als solcher zwei Jahre in Moringen tätig, um dann – wieder in Hannover – bis zu seinem Tode an der Bürgerschule Meterstraße zu unterrichten.

1890 forderte Fricke die „Einführung der Schulspiele“, veröffentlichte dazu Das Fußballspiel, seine Geschichte, Vorzüge und dessen Betriebsweise auf deutschen Spielplätzen.

Um eine sportliche Konkurrenz zum DFV zu schaffen, förderte Fricke die Bildung weiterer Rugby-Vereine: „Am 12. April 1896 war es soweit: bisherige Mitglieder des DFV von 1878, allesamt Bürgerschüler, gründeten mit Freunden einen neuen Verein und nannten ihn »Hannoverscher Fußball Club von 1896«“ – Hannover 96 war geboren.

Im Jahr 1900 war Fricke zudem Mitbegründer des Deutschen Rugby-Verbands und bis 1905 dessen Vorsitzender. Ebenfalls 1900 gründete er den „Verband Hannoverscher (Rugby-) Fußball-Vereine“.

1925 wurde Fricke Konrektor an der Bürgerschule Meterstraße.

Werke

  • Das Fußballspiel, seine Geschichte, Vorzüge und dessen Betriebsweise auf deutschen Spielplätzen. Hannover-Linden 1890.

Ehrungen

Literatur

  • Arnd Krüger, Hans Langenfeld (Hrsg.): Sport in Hannover. Von der Stadtgründung bis heute, hrsg. vom Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte, Hoya e.V., Wissenschaftlicher Beirat, Hoya: Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte, 1991, ISBN 3-923478-56-9, S. 72
  • Kurt Hoffmeister: Wegbereiter – Macher – Sieger des niedersächsischen Sports. 160 Kurzportraits, Braunschweig, Wendentorwall 18: K. Hoffmeister (Eigenverlag), 1998
  • Dirk Böttcher: FRICKE, (1), Ferdinand Wilhelm. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 122.
  • Dirk Böttcher: Fricke, (1) Ferdinand Wilhelm. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 191f.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 Dirk Böttcher: Fricke, (1) ... (siehe Literatur)
  2. 1 2 Helmut Zimmermann: Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 77
  3. 1 2 Wolf-Dieter Mechler: Ein Schuss – ein Tor. Hannover-96 – Bilder aus den frühen Jahren, reich illustriertes Begleitheft zur Ausstellung vom 16. Mai bis 28. August 2012, eine Ausstellung des Historischen Museums Hannover, Hannover: Historisches Museum Hannover, 2012, S. 4
  4. 1 2 Dirk Böttcher: FRICKE, .... (siehe Literatur)
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