Fernando Soler (geboren als Fernando Díaz Pavía; * 24. Mai 1896 in Saltillo, Coahuila; † 24. Oktober 1979 in Mexiko-Stadt) war ein mexikanischer Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent. Soler gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des Goldenen Zeitalters des Mexikanischen Films. Auch seine Brüder Andrés Soler, Domingo Soler und Julián Soler waren im Filmgeschäft aktiv.
Leben
Fernando Soler wurde am 24. Mai 1896 als Fernando Díaz Pavía in Saltillo, Coahuila geboren. Das genaue Geburtsjahr ist jedoch nicht gesichert. Ebenso lassen sich 1898, 1900 und 1903 als Angaben finden. Seine Eltern waren Domingo Díaz García und Irene Pavía Soler. Beide stammten aus Spanien und waren Schauspieler in einer Theatergruppe, die 1895 nach Mexiko kam. Sie hatten mit Andrés Soler, Domingo Soler und Julián Soler drei weitere Söhne, die ebenfalls Tätigkeiten im Filmgeschäft ausübten. Hinzu kamen die vier Töchter Irene, Gloria, Elvíra und Mercedes Soler, von denen nur letztere in einigen Filmen als Schauspielerin zu sehen war. Die Eltern führten ihre Kinder bereits früh an den Schauspielerberuf heran: Während der Mexikanischen Revolution emigrierten sie in die Vereinigten Staaten, wo sie mit ihren Kindern die Theatergruppe Cuarteto Infantil Soler gründeten. Sein Debüt gab Fernando Soler 1916 in Los Angeles.
Seine erste kleine Filmrolle hatte Fernando Soler 1915 in The Spanish Jade. Sein Debüt als Schauspieler in einem mexikanischen Film hatte er 1925 in La verdad de la vida. 1938 ging Soler nach Hollywood, um dort in den beiden Filme Verbena trágica und El caudal de los hijos zu spielen. Bei ersterem handelte es sich um einen der letzten Versuche von Columbia Pictures, einen Film zu drehen, der sie spanischsprachige Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten ansprechen sollte. Die reguläre Produktion spanischsprachiger Filme hatte das Studie zu diesem Zeitpunkt bereits eingestellt. Die Erfahrung mit diesen beiden Filme stärkte bei Soler das Gefühl, dass der mexikanische Filme technisch fortgeschrittener gewesen sei. Soler war zu dieser Zeit bereits ein anerkannter und erfolgreicher Schauspieler und konnte den Erfolg eines Films mitbestimmen. So wird die Tatsache, dass En tiempos de don Porfirio der erfolgreichste Film des Jahres 1939 in Mexiko wurde, neben der nostalgischen Ausrichtung des Films auch dem Schauspiel Solers zugeschrieben. Erstmals führte Soler 1940 für Con su amable permiso Regie. Er arbeitete mit vielen Vertretern des Goldenen Zeitalters des mexikanischen Films wie etwa María Félix, Cantinflas, Marquita Rivera, Sara García, Joaquín Pardavé, Ninón Sevilla, Andrea Palma, Gloria Marín, Roberto Cañedo, Arturo de Córdova und seinen Geschwistern zusammen. Als Schauspieler arbeitete Soler unter anderem unter Luis Buñuel, in dessen Filmen Der große Lebemann im Jahr 1949 und Susanna – Tochter des Lasters im Jahr 1951 er auftrat. 1951 gewann Soler den Silbernen Premio Ariel als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in No desearás la mujer de tu hijo. Im Folgejahr war er erneut in dieser Kategorie nominiert. Für seine Darstellung in El grito de la carne ging er jedoch leer aus.
1946 heiratete Soler die Schauspielerin Sagrario Gómez Seco, mit der er bis zu seinem Tod zusammen lebte. Die Ehe blieb kinderlos. Von 1946 bis 1950 war Soler Präsident der Academia Mexicana de Artes y Ciencias Cinematográficas. Am 24. Oktober 1979 verstarb Soler an Komplikationen in Folge einer halbseitigen Lähmung.
Filmographie (Auswahl)
als Schauspieler:
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als Regisseur:
als Drehbuchautor:
als Produzent:
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Literatur
- Emilio García Riera: Los hermanos Soler. Guadalajara 1990, ISBN 968-89509-0-4.
- Carl J. Mora: Mexican Cinema: Reflections of a Society, 1896–2004. Mcfarland & Co, Jefferson (NC) 2005, ISBN 0-7864-2083-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Profil von Fernando Soler auf cinemexicano.mx, Zugriff am 2. August 2014. (Memento des vom 15. Januar 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Carl J. Mora: Mexican Cinema: Reflections of a Society, 1896–2004. S. 32 und 33.
- ↑ Carl J. Mora: Mexican Cinema: Reflections of a Society, 1896–2004. S. 50.
- ↑ Informationen zu den gewonnenen Preisen auf imdb.com, Zugriff am 2. August 2014.