Fernsehturm Uetliberg
Turm 2007
Basisdaten
Ort: Uetliberg bei Zürich
Kanton: Zürich
Staat: Schweiz
Höhenlage: 854 m
Koordinaten: 47° 21′ 4,9″ N,  29′ 24,9″ O; CH1903: 679456 / 245034
Verwendung: Fernsehturm, Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Fernsehturm nach Voranmeldung zugänglich
Besitzer: Swisscom
Turmdaten
Bauzeit: 1987–1990
Baukosten: 11 Mio. SFr.
Bauherr: PTT
Architekt: Schindler & Schindler
Baustoffe: Stahl, Beton, Stahlbeton, GFK
Betriebszeit: seit 1990
Letzter Umbau (Turm): 2004
Gesamthöhe: 186,7 m
Betriebs­raum: 46,4 m
Gesamtmasse: 2546 t
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): 2008
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DAB, Mobilfunk, Richtfunk, Mobiler Landfunk
Weitere Daten
Energiebedarf: 700.000 kWh/Jahr

Einzelwerte Masse:

Fundament: 2250 t
Turmschaft: 2050 t
Stahlaufsatz: 240 t
GFK-Spitze: 6 t

Weitere Daten zum Fundament:

Tiefe: 11 m
Durchmesser: 16 m

Positionskarte
Fernsehturm Uetliberg

Der Fernsehturm Uetliberg ist ein 187 Meter hoher Sendeturm aus Stahlbeton mit einem Stahlturm-Aufsatz auf dem Uetliberg bei Zürich. Der Fernsehturm dient der Firma Swisscom Broadcast zur Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen in der Region Zürich und ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich – Führungen sind auf Voranmeldung möglich. Darüber hinaus übernimmt der Turm Richtfunkverbindungen für Fernsehprogrammzuführung, Betriebsfunk und Dienste für GSM und dient dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie als Messstation.

Lage

Der Fernsehturm Uetliberg steht auf dem gleichnamigen Berg auf einer Höhe von 854 m ü. M. auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Benachbart sind ein Hotel und der 72 Meter hohe Aussichtsturm Uetliberg. Die ungleich hohen Türme bilden eine markante Landmarke auf dem Zürcher Hausberg.

Geschichte

Der Vorgängerbau des heutigen Sendeturms auf dem Uetliberg wurde 1953 für die ersten Fernsehübertragungen in der Schweiz erbaut und hatte eine Höhe von 75 Metern. Bereits 1956 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten UKW-Radiosenders (DRS 2) und der ersten drahtlosen Telefonieverbindung in der Schweiz. Der zweite UKW-Sender (DRS 1) folgte 1964 und die Fernsehprogramme TSR und TSI im Jahr 1969. Nur fünf Jahre später folgte ein Neubau. 1968 wurde der Turm auf 132 Meter erhöht und 1983 durch einen 50 Meter hohen Zusatzturm für die Lokalsender Radio 24 und Energy Zürich (damals Radio Z) sowie für den staatlichen Sender DRS 3 ergänzt.

1987 war der Baubeginn des neuen Turmes, der im Mai 1990 seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Baukosten betrugen rund elf Millionen Schweizer Franken. 1999 war die Inbetriebnahme von Digital Audio Broadcasting und im Jahr 2003 erfolgte die Installation der GSM-Anlage. In der Nacht zum 26. Mai 2004 wurde ein Brandanschlag auf den Sendeturm verübt. Der Schwelbrand verursachte einen Millionenschaden und führte zu einer Sendeunterbrechung der beiden staatlichen Schweizer Fernsehprogramme. Nachdem 2006 auch die Ausstrahlung des digitalen Fernsehens (DVB-T) aufgenommen wurde, schaltete man das analoge Fernsehprogramm 2007 ab. Ein Jahr später ging das Digital Video Broadcasting-Handheld in Betrieb. Der DVB-H Betrieb wurde am 23. März 2010 beendet, der DVB-T Betrieb am 3. Juni 2019.

Beschreibung

Das 11 Meter tiefe Fundament mit einem Durchmesser von 16 Metern wiegt 2250 Tonnen, der Betonschaft 2050, der Stahlaufsatz 240 und die GFK-Spitze 6 Tonnen. Im unterirdischen Keller befinden sich Räume für Telekommunikationsanlagen. Die Gesamthöhe von 186,7 Metern unterteilt sich in einen dreistrahligen Betonschaft mit 55.2, einen Stahlrohraufsatz von 111 und einen obersten Teil aus GFK mit 20,5 Meter Länge. Der Durchmesser des Stahlrohraufsatzes verjüngt sich von 3.2 auf 1,6 Meter.

Auf 46,4 Meter Höhe befindet sich eine eingeschossige Betriebskanzel, deren Fassade mit Polycarbonat-Scheiben verkleidet ist. Der Turmkorb hat die Form eines umgekehrten Kegelstumpfs, der sich von 13,95 auf 12,80 Meter verjüngt. Im Stahlbeton wurden rund 140 Tonnen Stahlarmierung verarbeitet. Ausserdem enthält der Turm 54 Kilometer Vorspanndraht 7 Millimeter Durchmesser. Das Gesamtgewicht beträgt rund 4550 Tonnen.

Bei der angenommenen maximalen Windgeschwindigkeit von 220 Kilometern pro Stunde schwankt die Spitze bis zu 2,2 Meter von der Senkrechten. Die Ingenieure und Architekten kamen von Schindler & Schindler, Zürich (heute Schindler & Partner), die Bauausführung oblag der Firma Brunner Erben.

Reichweite und Leistung

Der Fernsehturm Uetliberg deckt den Grossraum Zürich, das Limmattal, das Knonaueramt und Teile des Glatttals ab. Zum geringeren Teil werden auch Ortschaften des Zürcher Oberlandes in Richtung Effretikon mit der Sendeleistung versorgt. Die Antennenleistung variiert je zwischen 10 Watt und 55 Kilowatt. Der Energieverbrauch der Anlage liegt bei über 700.000 Kilowattstunden im Jahr. Über die Sendeanlage in Felsenegg bestehen Richtfunkverbindungen zu acht Sendeanlagen in der Schweiz und zu einer in Deutschland.

Frequenzen und Programme

Analoger Hörfunk (UKW)

Der Uetlibergturm strahlt sechs Radioprogramme ab.

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
93,6 Radio 1 RADIO_1_ 4F38 - 0,75 ND H/V
94,6 Radio SRF 1 SRF_1_ZH
_SRF_1__
48B1 (regional),
43B1
Zürich/Schaffhausen 1,8 D (270–170°) H
97,5 Radio LoRa LORA____ 4001 1 ND H/V
99,6 Radio SRF 2 Kultur _SRF_2__/_Kultur_ 43B2 0,7 D H
100,9 Energy Zürich _Radio__/_Energy_/Zuerich_ 4F13 1 ND H/V
102,8 Radio 24 RADIO_24 4F15 1 ND H/V
105,8 Radio SRF 3 _SRF_3__ 43B3 1,8 D (60–170°, 350–10°) H
106,7 Radio Zürisee ZUERISEE 4F14 1 ND H/V

Digitales Radio (DAB)

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
7D 
SMC D02 
SUI0006F
DAB-Block der SwissMediaCast: 5 ND
  • Aargau: Baden-Freienwil (Hörndli), Frick (Frickberg), Wasserflue
  • Appenzell Ausserrhoden: Herisau (Ramsen), Wildhaus (Säntis)
  • Bern: Adelboden (Wintertal), Adlemsried, Bern (Bantiger), Biel (Bözingenberg), Diemtigen (ufem Chrütz), Burgdorf-Oberburg (Rothöchi), Geissholz, Höfen (Beisseren), Huttwil (Hohfuren), Kandersteg (Büel), Langnau i.E. (Hirschmatt), Lauterbrunnen (Männlichen), Lenk-Metschstand (Hahnenmoos), Matten (Chlyne Ruuge), Saanen (Hornfluh), Zweisimmen (Heimersberg-Hüppiweid)
  • Basel-Land: Nenzlingen (Eggflue), Sissach (Metzenholden)
  • Basel-Stadt: Basel (St. Chrischona)
  • Freiburg: Fribourg (Hôpital)
  • Glarus: Engi (Lindenbodenberg), Linthal-Braunwald (Nussbüel-Schleimen), Sool (Trogsite)
  • Graubünden: Medel-Curaglia (Vergera), Morissen (San Carli), Trun (Axenstein 411), Valzeina (Mittagplatte), Versam (Uaul Scardanal)
  • Luzern: Geuensee (Höchweidwald), Schüpfheim (Vöglisbergegg), Sörenberg (Rischli)
  • Nidwalden: Engelberg-Wolfenschiessen (Stöck)
  • St. Gallen: Rüthi (Bismer), St. Gallen (Chirchli Peter und Paul), Strichboden, Wattwil (Chapf), Ziegelbrücke (Biberlichopf)
  • Schaffhausen: Altdorf (Ried), Osterfingen (Rossberg), Schaffhausen (Cholfirst), Schleitheim (Mattenhof-Birbiste)
  • Solothurn: Balsthal (Erzmatt), Olten (Engelberg), Solothurn-Oberdorf (Nesselboden)
  • Schwyz: Einsiedeln (Chummerweid), Oberiberg (Gadenstatt), Rigi (Kulm)
  • Thurgau: Bischofszell Sitterdorf (Pierchäller), Mammern (Seehalde), Sirnach (Sirnachberg Bärgholz), Weiningen (Haslibuck)
  • Uri: Amsteg-Gurtnellen (Unter Axeli), Andermatt (Bäzberg), Attinghausen (Schiltwald)
  • Zürich: Bülach (Eschenmosen), Bachtel Kulm, Steg-Fischenthal (Waldsberg), Winterthur (Brüelberg), Zürich (Uetliberg), Zürich (Zürichberg)

7A 
SMC D03 N-CH 
SUI0002B
DAB-Block der SwissMediaCast: 4,7 ND
  • Aargau: Baden-Freienwil (Hörndli), Frick (Frickberg), Villigen (Geissberg), Wasserflue
  • Basel-Land: Läufelfingen, Nenzlingen (Eggflue), Sissach (Metzenholden), Waldenburg (Richtiflu), Ziefen (Chöpfli)
  • Basel-Stadt: Basel (St. Chrischona)
  • Glarus: Engi (Lindenbodenberg), Linthal-Braunwald, Sool (Trogsite)
  • Graubünden: Valzeina (Mittagsplatte)
  • Luzern: Escholzmatt-Wiggen (Mittlist Äbnit), Geuensee (Höchweidwald), Schüpfheim (Vöglisbergegg), Sörenberg (Rischli), Willisau (Ankenloch)
  • Obwalden: Engelberg-Wolfenschiessen (Stöck)
  • Schaffhausen: Osterfingen (Rossberg)
  • Schwyz: Einsiedeln (Chummerweid), Oberiberg (Gadenstatt), Rigi (Kulm)
  • Solothurn: Olten (Engelberg)
  • St. Gallen: Engi (Lindenbodenberg), Ziegelbrücke (Biberlichopf)
  • Thurgau: Elgg (Schneitberg)
  • Uri: Amsteg-Gurtnellen (Unter Axeli), Andermatt (Bäzberg), Attinghausen (Schiltwald)
  • Zürich: Bachtel-Kulm, Bülach (Eschenmosen), Steg-Fischenthal (Waldsberg), Winterthur (Brüelberg), Zürich (Uetliberg), Zürich (Zürichberg)

12C 
SRG SSR D01 
SUI0006A
DAB-Block der SRG SSR idée suisse: 31,6 D (270–190°)
  • Aargau: Baden-Freienwil (Hörndli), Frick (Frickberg), Hellikon, Möriken-Wildegg (Chestenberg), Reuenthal (Ried), Rietheim, Villigen (Geissberg), Wasserflue
  • Appenzell Ausserrhoden: Herisau (Ramsen), Wildhaus (Säntis)
  • Basel-Land: Langenbruck, Läufelfingen, Nenzlingen (Eggflue), Sissach (Metzenholden), Waldenburg (Richtiflu), Ziefen (Chöpfli)
  • Basel-Stadt: Basel (St. Chrischona)
  • Bern: Adelboden (Wintertal), Bern (Bantiger), Biel-Magglingen (Evilard Hohmatt), Boltigen (Jaunpass chline Bäder), Brienz (Wellenberg), Burgdorf-Oberburg (Rothöchi), Chasseral, Diemtigen,(Zwischenflüh), Dornegg (Rütschelen), Eggiwil (Hinterer Girsgrat), Gadmen-Hopflauenen (Hopflauiwald), Heimenschwand (Buchholterberg Schafegg), Höfen (Beisseren), Ins (Schaltenrain-Fürstengräber), Kandersteg (Büel), Köniz (Ulmizberg), Langnau im Emmental (Hirschmatt), Lauterbrunnen (Männlichen), Lenk-Metschstand (Hahnenmoos), Niederhorn, Saanen (Hornfluh), Wyssachen (Mösli), Zweisimmen (Heimersberg-Hüppiweid)
  • Freiburg: Guggisberg (Gusteren Zollhaus), Gurmels (Cordast)
  • Glarus: Engi (Lindenbodenberg), Glarus (Bergli), Linthal-Braunwald (Nussbüel-Schleimen)
  • Graubünden: Valzeina (Mittagplatte)
  • Luzern: Escholzmatt (Wiggen Mittlist Äbnit), Geuensee (Höchweidwald), Schüpfheim (Vöglisbergegg), Sörenberg (Rischli), Willisau (Aegerten), Wolhusen
  • Nidwalden: Engelberg-Wolfenschiessen (Stöck)
  • Obwalden: Sarnen-Obstalden (Moosacher)
  • Schaffhausen: Schaffhausen (Cholfirst), Schleitheim (Mattenhof-Birbiste)
  • Schwyz: Einsiedeln (Chummerweid), Oberiberg (Gadenstatt), Rigi (Kulm)
  • Solothurn: Balsthal (Erzmatt), Grindel (Moretchopf), Mümliswil (Regenrain), Olten (Engelberg), Rodersdorf (Grundacker), Solothurn-Oberdorf (Nesselboden)
  • St. Gallen: Rüthi (Bismer), St. Gallen (Chirchli Peter und Paul), Wattwil (Chapf), Ziegelbrücke (Biberlichopf)
  • Thurgau: Elgg (Schneitberg), Mammern (Seehalde), Ottenberg, Sirnach (Sirnachberg Bärgholz), Weiningen (Haslibuck)
  • Uri: Andermatt (Bäzberg), Attinghausen (Schiltwald)
  • Wallis: Binn (Giesse), Ferden (Färdaried), Feschel (Wilerzälg), Leukerbad (Bodmen), Saas-Fee (Plattjen), Visperterminen (Gebidem), Zermatt (Riffelalp), Zwischbergen-Simplon (Feerberg)
  • Zürich: Bachtel Kulm, Bülach (Eschenmosen), Steg-Fischenthal (Waldsberg), Wildberg (Egg Drifurri), Winterthur (Brüelberg), Zürich (Uetliberg), Zürich (Zürichberg)

Siehe auch

Commons: Fernsehturm Uetliberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meldung des Tages-Anzeigers vom 26. Mai 2004
  2. ETH Zürich, Guido Hungerbühler und Oliver Knecht: Introduction to the Uetliberg and Felsenegg tower (Memento vom 6. Juli 2011 im Internet Archive) (pdf; 1,4 MB)
  3. UKW-Sendertabelle für den Raum Zürich/Schaffhausen
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