Als Ferrovie Varesine („Varese-Bahnen“), oder auch als Bahnstrecke Mailand–Varese–Porto Ceresio, bezeichnet man eine Reihe von Bahnstrecken in der Norditalienischen Region Lombardei, die 1901–1902 von der Società per le Strade Ferrate del Mediterraneo, Betreiber der Rete Mediterranea, für den Betrieb mit Gleichstrom von 650 Volt Spannung mit Stromschienen ausgerüstet wurden.
Die Strecke umfasste mehrere Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 72,6 Kilometern:
- den Abschnitt Mailand–Gallarate der Bahnstrecke Domodossola–Milano;
- die Bahnstrecke Gallarate–Varese;
- die Bahnstrecke Varese–Porto Ceresio.
Für den Betrieb der „Varesine“ entstand neben dem damaligen Bahnhof Milano Centrale ein Flügelbahnhof, die sogenannte „Stazione delle Varesine“.
Am 1. Juli 1905 wurde der Betrieb zwischen Mailand und Varese von den Ferrovie dello Stato übernommen, die Reststrecke bis Porto Ceresio blieb der Società per le Strade Ferrate del Mediterraneo bis 1918.
Auf der Strecke verkehrten zahlreiche Lokalzüge, die von Pendlern und Touristen benutzt wurden und zwischen Mailand und Gallarate auch die internationale Schnellzüge der Simplonbahn.
Von 1947 bis 1949 wurde die Strecke mit dem Oberleitungssystem der FS für den Betrieb mit 3000 Volt Gleichstrom ausgestattet, die Stromschiene ab 1951 demontiert.
Literatur
- Giovanni Cornolò: Locomotive elettriche FS, Ermanno Albertelli Editore, 1983, S. 21–23.
Einzelnachweise
- ↑ Adriano Betti Carboncini: La questione della Roma–Viterbo. In: I Treni Nr. 204, Mai 1999. Editrice Trasporti su Rotaie, S. 19.