Fiederschnittige Perowskie

Fiederschnittige Perowskie (Perovskia abrotanoides), Illustration

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Perowskien (Perovskia)
Art: Fiederschnittige Perowskie
Wissenschaftlicher Name
Perovskia abrotanoides
Kar.

Die Fiederschnittige Perowskie (Perovskia abrotanoides) ist ein Halbstrauch mit lilablauen Blüten aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien. Die Art wird häufig als Zierstrauch verwendet. Sie ist nach WCSP besser als Salvia abrotanoides (Kar.) Sytsma in die Gattung Salvia einzugliedern.

Beschreibung

Die Fiederschnittige Perowskie ist ein etwa 1 Meter hoher, vieltriebiger Halbstrauch mit an der Basis verholzten, aufrechten bis niederliegend-aufsteigenden, etwa 5 Millimeter durchmessenden, grauweiß behaarten und mit goldfarbenen Drüsen besetzten Zweigen. Die Laubblätter haben einen 5 bis 8 Millimeter langen Blattstiel. Die Blattspreite ist 4 bis 7 Zentimeter lang, etwa 2,5 Zentimeter breit, eiförmig-länglich und fiederschnittig bis doppelt fiederschnittig. Die Lappen sind länglich bis länglich-linealisch, stumpf, 2 bis 4 Millimeter lang und 0,5 bis 1,4 Millimeter breit, kahl oder manchmal spärlich behaart und dicht mit goldgelben Drüsen besetzt.

Die Blüten wachsen zu vier bis sechs in Scheinwirteln, die in lockeren, 27 bis 40 Zentimeter langen Rispen angeordnet sind. Die Tragblätter sind 1 bis 1,5 Millimeter lang und etwa 0,5 Millimeter breit, lanzettlich-linealisch, spitz und fein behaart. Der Blütenstiel ist etwa 0,5 Millimeter lang, behaart und nach der Blütezeit hängend. Der Blütenkelch ist etwa 4,5 Millimeter breit, purpurn, an der Basis dicht weiß oder purpurn behaart. Die Kelchröhre ist 4 Millimeter lang mit Durchmesser von 1,5 bis 2 Millimeter. Die obere Kelchlippe ist kurz, mehr oder weniger ganzrandig bis dreifach gezähnt, 1 Millimeter lang und etwa 2 Millimeter breit. Die untere Lippe ist etwa gleich lang und hat einen dicht bewimperten Rand. Die Blütenkrone ist lilablau, 0,9 bis 1,1 Zentimeter lang und spärlich behaart. Die Kronröhre ist 5 bis 6,5 Millimeter lang und 2 Millimeter breit. Die obere Kronlippe ist 2,5 bis 3 Millimeter lang und 6,5 bis 7 Millimeter breit und hat eiförmige bis rundliche, 1,5 bis 2 Millimeter lange und etwa 2 Millimeter breite Lappen. Die untere Lippe ist länglich-oval, etwa 3,5 Millimeter lang und 2 Millimeter breit, ganzrandig und stumpf.

Die Nüsschen sind 1,8 bis 2 Millimeter lang und etwa 1 Millimeter breit. Die Fiederschnittige Perowskie blüht von Juni bis Juli.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.

Verbreitung und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Asien und reicht von Afghanistan und Iran über Tadschikistan und Turkmenistan bis nach Pakistan und nach Tibet. Die Fiederschnittige Perowskie wächst in Steppen und Trockenwäldern auf trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, sandig-kiesigen oder sandig-lehmigen, nährstoffreichen Böden an sonnig-heißen Standorten. Die Art ist nässe- und frostempfindlich. Sie wird der Winterhärtezone 6a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −23,3 bis −20,6 °C.

Systematik

Die Fiederschnittige Perowskie (Perovskia abrotanoides) ist eine Art aus der Gattung der Perowskien (Perovskia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Dort wird sie der Unterfamilie Nepetoideae der Tribus Mentheae zugeordnet. Die Art wurde von Grigorij Silych Karelin 1841 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname Perovskia erinnert an den russischen General und Gouverneur der Provinz Orenburg Wassili Alexejewitsch Perowski (1794–1857). Das Artepitheton abrotanoides stammt aus dem Lateinischen und verweist auf die Eberraute (Artemisia abrotanum), die ähnliche Blätter hat.

Ein Synonym von Perovskia abrotanoides Kar. ist Perovskia artemisioides Boiss.

Verwendung

Die Fiederschnittige Perowskie wird wegen ihrer dekorativen und duftenden Blüten häufig als Zierstrauch verwendet.

Nachweise

Literatur

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 223 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 444.
  • Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 628.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 444 und nach Fitschen: Gehölzflora, S. 628.
  2. 1 2 Perovskia. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 1. Januar 2019.
  3. 1 2 Xi-wen Li, Ian C. Hedge: Perovskia abrotanoides in Flora of China, Band 17, S. 223.
  4. 1 2 3 4 Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 444.
  5. Perovskia abrotanoides bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  6. 1 2 3 Perovskia abrotanoides. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 16. Juni 2012 (englisch).
  7. G. Karelin: Perovskia et Sucthelenia, nova genera plantarum. In: Bull. Soc. Imp. Naturalistes Moscou 1841: 15-16, 1841
  8. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 31.
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