Fiesch | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Goms |
BFS-Nr.: | 6057 |
Postleitzahl: | 3984 |
Koordinaten: | 653476 / 139085 |
Höhe: | 1049 m ü. M. |
Höhenbereich: | 974–2889 m ü. M. |
Fläche: | 11,03 km² |
Einwohner: | 925 (31. Dezember 2022) |
Einwohnerdichte: | 84 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 15,9 % (31. Dezember 2022) |
Website: | www.gemeinde-fiesch.ch |
Dorfzentrum | |
Lage der Gemeinde | |
Fiesch (walliserdeutsch [fɪəʃ]) ist eine Munizipalgemeinde und eine Burgergemeinde mit einem Burgerrat im Bezirk Goms im Schweizer Kanton Wallis. Der Ort bildet zugleich eine Pfarrgemeinde des Dekanats Ernen. Fiesch liegt am Fuss des Eggishorns (2934 m ü. M.) im oberen Rhonetal (Rottental).
Geschichte
Fiesch wurde erstmals 1203 in einer Urkunde des Abtes von Disentis erwähnt, worin ein Zeuge namens Rudolf de Vios genannt wird. Von 1438 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort meist als Viesch geschrieben. Am 15. August 1905 wurde der Name durch einen Bundesbeschluss auf die heutige Schreibweise Fiesch festgelegt. Der Ortsname geht auf lateinisch vīcu(s) «Dorf» zurück.
Durch den Bau der Strasse ins Goms (1836 Lax–Fiesch, 1852–1863 Fiesch–Fürgangen) und den Anschluss an die Furka-Oberalp-Bahn (heute Matterhorn-Gotthard-Bahn) im Jahre 1915 wurde Fiesch für den Tourismus erschlossen. Mit der Errichtung der Luftseilbahn Fiesch–Eggishorn (1964 bis 1966) und dem Bau des Feriendorfes Fiesch gewann der Tourismus endgültig seine Bedeutung als wichtigster Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.
Über 400 Jahre lang beteten die Fiescher für das Schmelzen der früher das Tal bedrohenden Gletscher. Im Jahr 2010 erlaubte der Papst die Änderung des Gelübdes, seither dürfen Fiescher gegen das Verschwinden der Gletscher beten.
Am Mittag des 23. Juli 2010 entgleisten beim Zugunglück von Fiesch die drei hintersten Wagen eines Glacier-Express, da der Lokführer den Zug in einer Kurve zu früh wieder beschleunigt hatte. Das Unglück forderte ein Menschenleben, 42 Personen wurden verletzt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1809 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 | 2018 |
Einwohner | 425 | 245 | 467 | 517 | 996 | 968 | 945 | 918 | 901 | 921 |
Wirtschaft
Wichtigste Einnahmequelle des Dorfes ist der Tourismus, insbesondere Wandern, Biken, Gleitschirmfliegen, Snowboarden, Klettern, Skifahren, Telemark und weitere Sportarten, für die Fiesch ein Ausgangspunkt ist.
Die Fiescheralp, wo auf dem Chiebode («Kühboden») die Mittelstation der Luftseilbahn Fiesch–Eggishorn liegt, ist ein ausgedehntes, mit der Bettmeralp und der Riederalp verbundenes Skigebiet und ein Startgebiet für Gleitschirm- und Hängegleiterpiloten.
In der gesamten Munizipalgemeinde gibt es 14 Hotels mit zusammen über 600 Betten. Zusammen mit den Ferienwohnungen und Chalets sind es über 4000 Gästebetten.
Verkehr
- Furkapass-Strasse durch das Rhonetal von Brig rsp. Gletsch
- Bahnstation Fiesch der Matterhorn-Gotthard-Bahn
- Talstation der Luftseilbahn Fiesch-Eggishorn
- Postauto in Richtung Fieschertal und Ernen
Die Bahnstation Fiesch wurde 2019 etwa 350 m nach NNO verlegt und mit der Bushaltestelle Fiesch, Bahnhof am Ort der Talstation der neuen Gondelbahn zur Fiescheralp als ÖV-Hub nördlich des Dorfs errichtet.
Gemeindepartnerschaft
Mit Neufra im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg) besteht eine Gemeindepartnerschaft.
Sehenswürdigkeiten
Das UNESCO-Welterbe Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn ist von Fiesch aus mit einer Drahtseilbahn aufs Eggishorn erschlossen.
Galerie
- Luftbild
- Bahnhof im Jahr 2010
- Dorfkirche
- Fiesch im Jahr 1911. Deutlich sichtbar der Fieschergletscher.
- 99 Jahre später aus der gleichen Perspektive betrachtet.
Persönlichkeiten
- Klemens Wellig (1811–1859), Staatsrat (1848–1850)
- Marino Bodenmann (1893–1964), Politiker (KP/PdA)
- Pierre Bürcher (* 1945), Bischof von Reykjavík (2007–2015) und Apostolischer Administrator des Bistums Chur (seit 2019)
- Daniel Albrecht (* 1983), Skirennfahrer
Literatur
- Philipp Kalbermatter: Fiesch. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Walter Ruppen: Fiesch. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunstdenkmäler der Schweiz (= Bd. 67). Untergoms Bd. 2. Birkhäuser Verlag, Basel 1979, ISBN 3-7643-1080-4, S. 348–396.
Weblinks
- Fiesch auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Fiesch
- Offizielles WebGIS der Gemeinde Fiesch
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 354.
- ↑ Walliser beten für den Gletscher
- ↑ ÖV-Hub in Fiesch auf aletscharena.ch