Filippo Parodi (* 1630 in Genua; † 22. Juli 1702 ebenda) war ein italienischer Bildhauer des Barock. Er war der Vater des Künstlers Domenico Parodi.
Biographie
Parodi begann seine Ausbildung als Holzschnitzer und lernte später die Bildhauerei in Rom. Dort wurde er von Domenico Piola gefördert und finanziell unterstützt. Parodis Aufenthalt in Rom wird auf die Zeit von etwa 1660 bis 1667 geschätzt.
Nach seiner Rückkehr nach Genua arbeitete er weiterhin als Holzschnitzer, erweiterte jedoch seinen Tätigkeitsbereich um die Marmorbildhauerei. Er erhielt bedeutende Aufträge von prominenten Familien wie den Saulis und den Durazzos. Parodis Arbeiten zeigen den Einfluss des Barockstils, insbesondere die Einflüsse von Gian Lorenzo Bernini und Johann Paul Schor. Seine Werke umfassen Skulpturen in Marmor und Holz, darunter Altarstücke, Statuen und Grabmäler.
Parodi arbeitete auch außerhalb von Genua und hatte Aufträge in Venedig und Padua. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Grabmal des Patriarchen Giovanni Francesco Morosini in Venedig und die Skulpturen für das Altarretabel der Basilika des Heiligen in Padua.
Parodi war ein angesehener Künstler seiner Zeit und wurde für seine kunstvolle und detailreiche Arbeit geschätzt. Sein Stil vereinte den klassischen Barock mit lokalen Einflüssen und trug zur Entwicklung der genuesischen Bildhauerschule bei.
Werke (Auswahl)
- Narziss am Brunnen, Spiegel in der Galleria delle Stagioni der Villa Faraggiana in Albissola Marina, wahrscheinlich 1667, 450 × 170 × 70 cm, Holz mit Vergoldung
- Vier Jahreszeiten, Skulpturen in der Galleria delle Stagioni in der Villa Faraggiana in Albissola Marina, wahrscheinlich 1667, Holz mit Vergoldung
- Metamorphosen, Marmorskulpturen im Palazzo Reale
Literatur
- Mariangela Bruno, Daniele Sanguineti: Parodi, Filippo. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 81: Pansini–Pazienza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2014.
- Luca Leoncini: Le metamorfosi di Filippo Parodi. In: I protagonisti. Genua 2022, Seite 46–53.
- Lauro Magnani: Natura e artificio decorativo. In: Pittura e decorazione a Genova e in Liguria nel Settecento. Genua 2000, S. 137–206.
- Rudolf Preimesberger: Studien zur barocken Plastik in Genua: Pierre Puget und Filippo Parodi. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Vergleichende Kunstforschung in Wien. Band 16/17, 1963/65, S. 50–53.
- Carlo Giuseppe Ratti: Vita di Filippo Parodi. In: Vite de' pittori, scultori, ed architetti Genovesi (Band 2), Genua 1769, S. 52–60.
- Paola Rotondi Briasco: Filippo Parodi maestro dell’intaglio. In: Bollettino d’arte. 4. Serie, Band 44, 1959, S. 46–56.
- Paola Rotondi Briasco: Filippo Parodi. Genua 1962 (= Quaderni dell’Istituto di Storia dell’Arte dell’Università di Genova, Band 3).
- Eva Zimmermann: Zwei Jahreszeiten-Zyklen. Zur genuesischen Holzplastik des Spätbarocks, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, 12.1975, S. 133–156.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Mariangela Bruno, Daniele Sanguineti: Filippo Parodi. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI).
- ↑ Rosalina Collu: Villa Durazzo Faraggiana Albissola Marina. Novi Ligure 1992, S. 75.
- ↑ Rosalina Collu: Villa Durazzo Faraggiana Albissola Marina. Novi Ligure 1992, S. 75–77.
- ↑ Luca Leoncini: Le metamorfosi di Filippo Parodi. In: I Protagonisti: capolavori a Genova, 1600-1750. 2022, S. 46–53.