Findlinge bei Rebsorten werden umgangssprachlich wildwachsende und zunächst unbekannte Sorten bezeichnet, deren Abstammung unklar ist. Der Name wird aber auch als Synonym von bekannten Rebsorten verwendet.

  • Franz Kimmig in Oberkirch in Baden-Württemberg selektionierte 1971 eine von ihm gefundene Sorte. Dabei handelt es sich gemäß DNA-Analysen um Bouvier, die unter dem Namen „Findling“ im Sortenregister von Deutschland noch geführt wird. In der internationalen Rebsortendaenbank (VIVC) und deutschen Rebsortendatenbank wird sie nicht als Sorte angeführt, sondern ist ein Synonym der Sorte Bouvier.
  • Ein weiterer Findling ist eine Mutation vermutlich aus Müller-Thurgau. Die Unterschiede sind früherer Reifezeitpunkt, niedrigere Erträge und höheres Mostgewicht. Eine DNA-Bestimmung ist aber noch nicht erfolgt.
  • Die Sorte Findling von Muhen mit einer dunkelroten Beerenfarbe stammt aus der Schweiz und ist benannt nach der Gemeinde Muhen im Bezirk Aarau im Kanton Aargau. Sie wurde von einer Schweizer Hobby-Ampelographin gefunden. Die Rebe besitzt ein eigenständiges DNA-Profil, das sich von Müller-Thurgau unterscheidet. Die Abstammung (Elternschaft) ist aber unbekannt. Die Sorte ist in der internationalen Rebsortendatenbank (VIVC) gelistet mit der VIVC Nr. 41572.

Einzelnachweise

  1. Eintrag Findling auf weingueter.de
  2. Statistisches Bundesamt (2016): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5. S. 24
  3. Information von José Vouillamoz 2016
  4. Findling von Muhen - 53800, Eintrag in der Datenbank Erhaltung von Kulturpflanzen in der Schweiz des Schweizer Bundesamts für Landwirtschaft (BLW)
  5. Findling von Muhen auf der VIVC Datenbank
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