Fine Young Cannibals

Fine Young Cannibals (1990)
Allgemeine Informationen
Herkunft Birmingham, England
Gründung 1984
Auflösung 1992
Letzte Besetzung
Roland Lee Gift (* 28. Mai 1961)
Andy Cox (* 25. Januar 1956)
David Steele (* 8. September 1960)

Fine Young Cannibals war eine britische Band, die 1984 in Birmingham gegründet wurde und hauptsächlich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre Erfolg hatte. Die größten Hits sind Johnny Come Home (1985), She Drives Me Crazy (1989) und Good Thing (1989).

Geschichte

Benannt nach dem Jazzmelodram All the Fine Young Cannibals (dt. Titel: Früchte einer Leidenschaft) mit Natalie Wood aus dem Jahre 1960 kamen die Musiker in ihrer Heimatstadt Birmingham zusammen. Cox und Steele waren davor Mitglieder der Skaband The Beat. Mit ihren ersten, im Jahr 1985 erschienenen Singles Johnny Come Home und Blue sowie dem eigenwilligen, manchmal treibenden, manchmal melancholischen und jazzig-poppigen, sich dem Popmarkt aber nicht anbiedernden Musikstil sowie der souligen, sich oftmals verschluckenden Stimme von Roland Gift fanden die Fine Young Cannibals in Großbritannien schnell Beachtung und hatten auch in Deutschland und der Schweiz erste Erfolge.

Auch ihr Elvis-Cover Suspicious Minds fand Anklang. Weniger angetan waren die Fans der Buzzcocks von der Version des Titels Ever Fallen in Love (With Someone You Shouldn’t’ve), den die FYC 1986 zum Soundtrack des Films Gefährliche Freundin (Something Wild) beisteuerten.

Wie verabredet, wandten sich die Musiker in der Folge zunächst eigenen Projekten zu. Während Gift sich nicht ohne Erfolg im Film und auf der Bühne als Schauspieler erprobte, gründeten Cox und Steele das House-Music-Projekt Two Men, a Drum Machine and a Trumpet.

Das Anfang 1989 erschienene Album The Raw and the Cooked (benannt nach dem Buch Das Rohe und das Gekochte des Anthropologen Claude Lévi-Strauss) stürmte die internationalen Charts. Die Hitsingle She Drives Me Crazy hielt sich in Deutschland 16 Wochen lang in den Top 20 und erreichte dort den zweiten Platz. Trotz dieser Erfolge bewahrte die Band kritische Distanz zum Showgeschäft. Als sie für The Raw and the Cooked mit dem Brit Award ausgezeichnet werden sollten, gaben sie den Preis zurück, da sie sich im Zusammenhang mit der öffentlichen Verleihung nicht für einen Fototermin nebst Werbegelegenheit für Margaret Thatcher hergeben wollten.

Cox und Steele bearbeiteten das Album und veröffentlichten es Ende 1990 als The Raw and the Remix erneut. 1992 trennte sich die Band.

Ende 1996 erschien ein Greatest-Hits-Album mit einem eigens hierfür aufgenommenen neuen Stück. Im Rahmen der Super-Bowl-Übertragung wurde in einem Werbespot 2019 „She Drives Me Crazy“ verwendet. Darauf stiegen die Verkaufszahlen des Hits um über 2.000 % an.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 Fine Young Cannibals DE42
(6 Wo.)DE
CH17
(10 Wo.)CH
UK11
Gold

(27 Wo.)UK
US49
(28 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Dezember 1985
1989 The Raw & the Cooked DE3
Platin

(66 Wo.)DE
AT1
(20 Wo.)AT
CH2
Platin

(23 Wo.)CH
UK1
×3
Dreifachplatin

(66 Wo.)UK
US1
×2
Doppelplatin

(63 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1989

Weitere Alben

  • 1986: Live at the Ritz; Spin Radio Concert (Promo)

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1990 The Raw & the Remix DE38
(12 Wo.)DE
UK61
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1990
1996 The Finest – The Best Of DE47
(9 Wo.)DE
AT22
(15 Wo.)AT
UK10
Platin

(14 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1996

Weitere Kompilationen

  • 2006: The Platinum Collection
  • 2009: She Drives Me Crazy – The Best Of (2 CDs)
  • 2012: The Collection

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen []: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[]: in beiden Charts platziert
 DE  AT  CH  UK  US  Dance
1985 Johnny Come Home
Fine Young Cannibals
DE16
(13 Wo.)DE
CH15
(7 Wo.)CH
UK8
(13 Wo.)UK
US76
(5 Wo.)US
Dance9
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Mai 1985
Blue
Fine Young Cannibals
UK41
(7 Wo.)UK
[Dance: ]
Erstveröffentlichung: Oktober 1985
Suspicious Minds
Fine Young Cannibals
DE37
(7 Wo.)DE
UK8
(9 Wo.)UK
Dance23
(7 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Dezember 1985
1986 Funny How Love Is
Fine Young Cannibals
UK58
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 1986
1987 Ever Fallen in Love
The Raw & the Cooked
DE19
(14 Wo.)DE
UK9
(10 Wo.)UK
Dance11
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: November 1986
1988 Tired of Getting Pushed Around
The Raw & the Remix
UK18
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1987
als Two Men, a Drum Machine and a Trumpet
1989 She Drives Me Crazy
The Raw & the Cooked
DE2
Gold

(23 Wo.)DE
AT1
(18 Wo.)AT
CH3
(18 Wo.)CH
UK5
Platin

(13 Wo.)UK
US1
Gold

(23 Wo.)US
Dance1
(11 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Januar 1989
Good Thing
The Raw & the Cooked
DE8
(18 Wo.)DE
AT12
(10 Wo.)AT
CH12
(8 Wo.)CH
UK7
(9 Wo.)UK
US1
(17 Wo.)US
Dance20
(6 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: April 1989
Don’t Look Back
The Raw & the Cooked
DE29
(13 Wo.)DE
UK34
(4 Wo.)UK
US11
(12 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juli 1989
I’m Not the Man I Used to Be
The Raw & the Cooked
DE33
(17 Wo.)DE
AT29
(1 Wo.)AT
UK20
(10 Wo.)UK
US54
(6 Wo.)US
Dance8
(10 Wo.)Dance
Erstveröffentlichung: Oktober 1989
1990 I’m Not Satisfied
The Raw & the Cooked
DE66
(6 Wo.)DE
UK46
(3 Wo.)UK
US90
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1990
It’s Ok (It’s Alright)
The Raw & the Cooked
DE44
(13 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: Oktober 1990
1996 Flame
The Finest – The Best Of
DE65
(10 Wo.)DE
AT40
(1 Wo.)AT
UK17
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Oktober 1996

Weitere Singles

  • 1989: Fine Young Cannibals (EP)
  • 1990: FYC (3× 12inch Vinyl, Limited Edition, Promo)
  • 1996: Tell Me What

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  •  Hongkong
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked
  •  Kanada
    • 1989: für die Single She Drives Me Crazy
  •  Neuseeland
    • 1989: für das Album Fine Young Cannibals
    • 1989: für die Single She Drives Me Crazy
    • 1997: für das Album The Finest – The Best Of
  •  Schweden
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked
    • 1990: für die Single She Drives Me Crazy
  •  Spanien
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked

Goldene Schallplatte

  •  Frankreich
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked

Platin-Schallplatte

  •  Australien
    • 1989: für die Single She Drives Me Crazy
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked
  •  Kanada
    • 1989: für das Album Fine Young Cannibals

4× Platin-Schallplatte

  •  Neuseeland
    • 1989: für das Album The Raw and the Cooked

6× Platin-Schallplatte

  •  Kanada
    • 1990: für das Album The Raw and the Cooked

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! G   Platin2 140.000 aria.com.au AU2
 Deutschland (BVMI)  Gold1  Platin1 750.000 musikindustrie.de
 Frankreich (SNEP)   Gold2 0! P 200.000 infodisc.fr
 Hongkong (IFPI/HKRIA)  Gold1 0! P 10.000 ifpihk.org
 Kanada (MC)  Gold1   Platin7 750.000 musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ)   Gold3   Platin4 107.500 nztop40.co.nz
 Schweden (IFPI)   Gold2 0! P 75.000 sverigetopplistan.se
 Schweiz (IFPI) 0! G  Platin1 50.000 hitparade.ch
 Spanien (Promusicae)  Gold1 0! P 50.000 mediafire.com
 Vereinigte Staaten (RIAA)  Gold1   Platin2 2.500.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Gold1   Platin5 1.900.000 bpi.co.uk
Insgesamt  13× Gold13  22× Platin22

Film

  • Im Kinofilm Tin Men (1987) hat die Band einen Gastauftritt mit Good Thing.

Quellen

  1. Fine Young Cannibals verkaufen 2.000% mehr. In: 80s80s.de. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  2. 1 2 3 Chartquellen: Singles Alben UK US
  3. 1 2 3 Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).
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