Fischerturako

Fischerturako (Tauraco fischeri)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Turakos (Musophagiformes)
Familie: Turakos (Musophagidae)
Gattung: Helmturakos (Tauraco)
Art: Fischerturako
Wissenschaftlicher Name
Tauraco fischeri
(Reichenow, 1878)

Der Fischerturako (Tauraco fischeri) ist eine Art der Turakos aus Kenia, Somalia und Tansania.

Merkmale

Der Fischerturako erreicht eine Körperlänge von 40 cm und ein Gewicht von 227 bis 283 g. Sein Gefieder ist überwiegend glänzend grünblau, die Schwanzfedern dunkel blaugrün. Das Rot der Federhaube erstreckt sich bis in den Nacken. Zum Rand hin ist sie düster rot und am Rand dünn weiß, an der höchsten Stelle schwarz gesäumt. Über und unter dem roten Orbitalring befindet sich ein weißer Streif. Der Schnabel ist rot.

Verbreitung und Lebensraum

Tauraco fischeri bewohnt Küsten- und Flusswälder in Kenya, im nordöstlichen Tanzania und im südlichen Somalia. Die Unterart Tauraco fischeri zanzibaricus ist ein Endemit Sansibars.

Lebensweise

Der Fischerturako ist in seinem gesamten Verbreitungsgebiet ein Standvogel. Das fragile Nest wird als Plattform aus lockeren Zweigen in 3 bis 10 m Höhe über dem Boden in dichtem Laubwerk gebaut. Das Gelege besteht aus 2 Eiern, die Brutdauer beträgt 22 bis 23 Tage.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Anton Reichenow beschrieb den Fischerturako unter dem Namen Corythaix Fischeri. Das Typusexemplar stammte aus Witu und wurde von Gustav Adolf Fischer (1848–1886) entdeckt. Schon 1779 führte Jan Krzysztof Kluk (1739–1796) die neue Gattung Tauraco für den Guineaturako (Tauraco persa (Linnaeus, 1758)) ein, der erst später auch der Fischerturako zugewiesen wurde. Dieser Name basiert wahrscheinlich auf einem Namen den die westafrikanischen Eingeborenen verwendeten. Der Artnamen ehrt den Entdecker des Typusexemplars. Zanzibaricus bezieht sich auf ‚Sansibar‘. Richard Hercules Wingfield Pakenham (1906–1993) gab den Jozani Chwaka Bay Nationalpark auf Sansibar als Verbreitungsgebiet an.

Literatur

  • Anton Reichenow: Von Dr. Fischer neu entdeckte Arten, welche folgendermassen benannt und charakterisirt werden. In: Ornithologisches Centralblatt. Organ für Wissenschaft und Verkehr. Nachrichtsblatt des gesammten Vereins-Wesens und Anzeiger für Sammler, Züchter und Händler. Band 3, Nr. 11, 1878, S. 88 (biodiversitylibrary.org).
  • Richard Hercules Wingfield Pakenham: Mr. R. H. W. Pakenham sent the following description of a new race of the East African Red-crested Lourie. In: Bulletin of the British Ornithologists' Club. Band 58, Nr. 414, 1938, S. 111–112 (biodiversitylibrary.org).
  • Jan Krzysztof Kluk: Zwierząt domowych i dzikich, osobliwie krajowych, historii naturalnej początki i gospodarstwo. Potrzebnych i pożytecznych domowych chowanie, rozmnażanie, chorób leczenie, dzikich łowienie, oswojenie, zażycie, szkodliwych zaś wygubienie. Band 2. J. K Mosci, Warschau 1779 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 IUCN
  2. 1 2 Nigel Redman, Terry Stevenson, John Fanshawe: Birds of the Horn of Africa: Ethiopia, Eritrea, Djibouti, Somalia and Socotra. Christopher Helm, 2009, ISBN 978-0-7136-6541-3, S. 208.
  3. 1 2 D. A. Turner, P. Boesman (2018): Fischer's Turaco (Tauraco fischeri). In: Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona. (Online)
  4. 1 2 Anton Reichenow, S. 88.
  5. Jan Krzysztof Kluk, S. 25.
  6. James A. Jobling, S. 380.
  7. Richard Hercules Wingfield Pakenham, S. 112.
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