Als Flesche (frz. flèche „Pfeil“) wurde bis ins 19. Jahrhundert eine Feldbefestigung aus Brustwehren bezeichnet. Eine weitere dem Französischen entliehene Bezeichnung war Redan. Die Flesche bestand aus zwei in einem ausspringenden Winkel zusammenlaufenden Facen. Meist hatte sie feindwärts einen Graben und lehnte sich im Rücken möglichst an ein Naturhindernis an oder war dort durch einen Palisadenzaun geschlossen. Hatte sie angesetzte Flanken, von denen aus die Facen bestrichen werden konnten, hieß sie geschulterte Flesche.
Im Festungsbau entsprach ihr die Lünette, ein Außenwerk das üblicherweise am Fuß eines Glacis der Bastionsspitze vorgelagert war, um eine zusätzliche Feueretage zu schaffen, und wurde dort auch manchmal so genannt.
Siehe auch
Literatur
- Guillaume-Henri Dufour: Handbuch für die praktischen Arbeiten im Felde zum Gebrauch für die Officiere aller Waffen. Berlin 1825, S. 9–12 (Google-Digitalisat).
- Wolfgang Klefisch: Die Neuendorfer Flesche – Vom Festungsmodell zum preußischen Festungswerk in Koblenz. 4., veränderte Auflage. Förderkreis Neuendorfer Flesche, Koblenz 2006, DNB 989630382.
- Michael Losse: Flesche. In: Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-010547-1, S. 127, doi:10.11588/arthistoricum.535.
Weblinks
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