Forecar ist eine Automobilbauart aus der Frühzeit des Automobils.
Bauweise
Forecars wurden von Motorrädern abgeleitet. Der hintere Teil des Fahrzeugs war der eines Motorrads, mitsamt Motorradrahmen, Sattel für den Fahrer und Motor. Ausführungen mit einem Hinterrad hießen Tricar. Es gab aber auch Fahrzeuge mit zwei Hinterrädern, die Quadricycle genannt wurden. Vor dem Lenker befand sich ein Sitz für einen Passagier. Dieser Sitz war oftmals zwischen den beiden Vorderrädern und somit besonders niedrig angebracht. Der Passagier war sozusagen Windschutz und Stoßstange. Es gab auch Nutzfahrzeuge, die eine Ladefläche anstelle des vorderen Sitzes hatten. Viele Motorräder konnten zu Tricars umgebaut werden, indem das Vorderrad durch einen Vorsteckwagen ersetzt wurde.
Bauzeit
Léon Bollée konstruierte 1895 sein erstes Tricar. Andere Hersteller folgten. Bereits um 1901 setzten sich leichte, vierrädrige Kleinwagen durch, die auf einer Sitzbank Platz für zwei Personen nebeneinander boten. Auch Motorräder, die wahlweise mit Beiwagen als Motorradgespann ausgestattet werden konnten, verdrängten die Forecars. Nach 1910 verschwand diese Bauweise fast völlig vom Markt. Allerdings fertigte Monet et Goyon das Modell Tri-Monet bis 1941.
Hersteller von Forecars
Die meisten Forecars wurden in England und Frankreich gefertigt. Unter anderem stellten Advance, Ariel, Automoto, Bardon, Century, Chenard & Walcker, Contal, De Dion-Bouton, Eagle, Griffon, Humber, Lagonda, Léon Bollée, Monet et Goyon, Perry, Peugeot, Phébus, Rex, Riley, Royal Enfield, Soncin, Waddington und Werner Forecars her. Zu den wenigen deutschen Herstellern gehörten Brennabor, Electra, Fafnir und NSU. Auch Canda und Waltham aus den USA stellten solche Fahrzeuge her.
Literatur
- David Burgess-Wise (Herausgeber): London to Brighton Veteran Car Run 1996. TRMG, High Barnet 1996, S. 40 (englisch)
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Burgess-Wise: London to Brighton Veteran Car Run 1996.
- 1 2 Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
- ↑ Monet et Goyon (französisch, abgerufen am 14. Juli 2012)