Das Fort Wilhelm ist ein ehemaliges preußisches Festungsbauwerk bei Hüttenguth im damaligen Landkreis Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz (seit 1945 Huta, Powiat Kłodzki, Woiwodschaft Niederschlesien). Es liegt südlich von Huta und oberhalb von Wójtowice im Habelschwerdter Gebirge.

Geschichte

Im Spannungsfeld vor den Koalitionskriegen fiel 1790 der Entschluss zum Bau einer Festung zwischen Hüttenguth und Voigtsdorf. Baubeginn war am 14. Juli 1790. Ihren Namen erhielt sie nach dem preußischen König Friedrich Wilhelm II., der die Festung nach der Fertigstellung 1792 besichtigt hatte. In den Napoleonischen Kriegen lag das Fort zwar an strategisch bedeutender Stelle, doch blieb es unbesetzt, da man die Wachmannschaft zur Verteidigung von Glatz abgezogen hatte. Nach dem Fall von Neisse im Juni 1807 wurde das Fort dann für kurze Zeit besetzt. Bald darauf zweifelte man an Nutzen und Wirksamkeit der gegen Österreich gerichteten Befestigungsanlagen und Fort Wilhelm wurde, wie auch andere Festungen, auf Abbruch verkauft. Der Voigtsdorfer Freirichter Josef Dinter erwarb die Anlage. Die Steine hatte man zum Bau der Voigtsdorfer Pfarrkirche vorgesehen. Nachdem sich der Kirchenbau jedoch bis 1823 verzögerte und sich auch der Bauplatz für die Kirche vom Ober- ins Niederdorf geändert hatte, nutzte Dinter einen kleinen Teil der Steine des Forts zunächst zum Bau seiner eigenen Wirtschaftsgebäude. Aus den immensen Steinmassen gingen dann in den 1870er Jahren Tausende Fuhren nach Habelschwerdt zum Bau der Eisenbahnbrücke und des Lehrerseminars, womit der Steinvorrat immer noch nicht aufgebraucht war. Bis in die heutige Zeit sind noch Mauerreste des Forts erhalten.

Literatur

  • Maximilian Tschitschke: Ortsgeschichtliches aus dem Kressenbachtal. In: Heimat um Brandbaude und Kressenbachtal, Salzgitter o. J., S. 12–13.
  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 94–95, S. 56 und 112.

Koordinaten: 50° 19′ 28,2″ N, 16° 32′ 34,9″ O

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