Forum des Halles | ||
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Haupteingang: «Canopée» | ||
Basisdaten | ||
Standort: | Paris, 1. Arrondissement | |
Eröffnung: | 4. September 1979 | |
Verkaufsfläche: | 75000 m² | |
Geschäfte: | 150 auf 5 Etagen | |
Eigentümer: | Unibail-Rodamco-Westfield SE | |
Website: | fr.westfield.com/forumdeshalles | |
Verkehrsanbindung | ||
Bahnhof: | Bahnhof Châtelet - Les Halles | |
S-Bahn: | RER | |
U-Bahn: | Châtelet Les Halles | |
Omnibus: | RATP 21, 38, 47, 67, 69, 70, 72, 74, 75, 76, 85, 96 N11, N12, N13, N14, N15, N16 | |
Parkplätze: | 2100 | |
Lage des Einkaufszentrums | ||
Koordinaten: | 48° 51′ 42,5″ N, 2° 20′ 49,6″ O | |
Das Forum des Halles (2019 umbenannt in Westfield Forum des Halles) ist ein französisches Einkaufszentrum, das auf dem Gelände der ehemaligen Pariser Markthallen im Quartier des Halles errichtet wurde.
2017 steht das Forum an dritter Stelle der meistbesuchten Einkaufszentren Frankreichs mit 33,9 Millionen Besucher.
Geschichte
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden unter Leitung des Stadtarchitekten Victor Baltard 12 Pavillons auf dem Platz der Halles de Paris errichtet. Ende 1960 wurde der Großmarkt nach Rungis verlegt und die Anlage von Baltard abgerissen. Es blieb ein großes Loch (französisch trou de Paris) übrig, wo früher der Bauch von Paris (französisch ventre de Paris) war. Schließlich wurde hier das Forum de Paris erbaut und 1979 eingeweiht. Es wurde gleichzeitig ein Verkehrsknotenpunkt mit der RER und der Métro Paris. 2010 wurde die gesamte Anlage neu erdacht und neugestaltet; es gab eine neue Überbauung, la Canopée, eine Konstruktion aus Glas und Metall.
Ein Stadtbauprojekt
Die Verlagerung der Halles de Paris nach Rungis und La Villette wurde am 14. März 1960 durch den Premier Ministre Michel Debré beschlossen. Diese städtebauliche Maßnahme im Zentrum der Hauptstadt soll das Rive droite neu beleben.
Es wurde eine wichtige Entscheidung getroffen: die Schaffung einer unterirdischen Stadt, angebunden an der Verkehrsnetz und versehen mit kommerziellen, kulturellen, sportlichen und der Freizeit dienenden Einrichtungen. Die Maßnahme wird durch die Entscheidung der Regierung unterstrichen, unter der Anlage in 20 m Tiefe einen zentralen Verkehrsknotenpunkt der RER zu schaffen.
Das Loch von Paris
Im Sommer 1971 mussten die Halles Baltard abgerissen werden und die Grube ausgehoben werden, um den unterirdischen Bau der neuen RER-Station errichten zu können. Die Leere und die Weite an seiner Westflanke erhielt schnell den Namen «Trou de Paris» in der Bevölkerung.
Die Grube wurde als Kulisse für einige Filme genutzt:
- Verfilmung der Abenteuer von Buffalo Bill, George Armstrong Custer und die Indiensaga Berühre nicht die weiße Frau mit den Schauspielern Marcello Mastroianni und Philippe Noiret erfolgte hier.
- Abgetaucht fand hier die passende Kulisse.
- Roman Polanski drehte Der Mieter.
Das Forum für Wirtschaft und Freizeit
1972 wurde die Société d’Économie Mixte d’Aménagement des Halles (SEMAH) unter der technischen Leitung von Bernard Pilon mit dem Ziel gegründet, die Renovierungsarbeiten voranzubringen. Die SEMAH entwarf zusammen mit der Firma Espace Expansion und der Hilfe der Architekten Claude Vasconi und Georges Pencreac’h die 'Gestaltung des Forum. Die Architektur des Forum Central wird durch den freien Raum zwischen der RER-Station und der Oberfläche sowie durch die Einhaltung eines festen Strukturrasters von 11,313 m × 16,000 m bestimmt.
Die Einweihung fand am 4. September 1979 in Anwesenheit des Pariser Bürgermeisters, Jacques Chirac, statt. 190 Firmen verteilt auf vier Ebenen präsentieren sich auf 43 000 m². Die Gesamtheit dieses ersten Bauabschnitts umfasst 70 000 m², zu dem noch eine Parkebene von 50 000 m² hinzuzurechnen sind.
Sanierung des Forum
30 Jahre nach der Eröffnung hatte das Forum seinen Glanz verloren: Drogenhandel, Unsicherheit, Bausünden und mehr lasteten auf ihm. 2002 beschloss Paris, das Hallenviertel zu renovieren, und startete eine öffentliche Befragung.
Bei der Ausschreibung von 2004 kamen vier Vorschläge in die engere Auswahl:
- Der Entwurf von Rem Koolhaas sah vor, die Hallen zu einem «spektakulären Ort» zu machen: Ein Feld von Metalltürmen aus Glas «wie Parfumflaschen», die die Erinnerung an die alten Markthallen wecken sollen. Einige dieser Türme, in denen Büros oder Institutionen untergebracht werden sollen, sollten bis auf die unteren Ebenen des Forums reichen.
- Der Entwurf von David Mangin, der schließlich nach dem Wettbewerb ausgewählt wurde, sieht den Bau eines 9 Meter hohen und 145 Meter breiten Quadrats vor, der von einem mit patiniertem Kupfer gedeckten, verglasten oder durchbrochenen Kastendach gekrönt wird.
- Der Entwurf von Winy Maas zielt darauf ab, durch «Kirchenfenster» Licht in die unterirdischen Räume zu bringen. Die Räume würden dann „so weit wie möglich geöffnet, indem man den Boden durch transparente oder durchscheinende Platten ersetzt, von denen man auf die Welt darunter blicken kann“. Nach diesem Entwurf sollten der Zwischenraum und die RER-Bahnsteige durch eine echte, von der Oberfläche ausgehöhlte „Kathedrale“ beleuchtet werden, die zudem eine gute Sicht bietet.
- Der Entwurf von Jean Nouvel sieht Gärten auf allen Ebenen mit einer Gesamtfläche von 7 Hektar vor, insbesondere auf dem Dach einer Haupthalle, die an Stelle der Dachkonstruktionen des derzeitigen Forums treten sollte. „Ein traumhafter Garten, über den Dächern von Paris“, so der Architekt, von dem aus man mit den anderen Monumenten von Paris „in Dialog treten“ kann. Weitere Hallen sollen in der Umgebung gebaut werden: Markthalle, Kinderhalle, Kunsthalle …
Schließlich wurde der Entwurf von David Mangin mit einigen Änderungen angenommen. So sah das Projekt von 2004 vor, die Schienen von der Eingangshalle aus sichtbar zu machen. David Mangin schlug einen großen Lichtschacht vor, der von einem Glasquadrat beleuchtet werden sollte und durch den eine Treppe bis zur Ebene −3 über der RER-Halle führt. Der Boden des Umsteigebereichs selbst sollte in der Mitte geöffnet werden, wobei die Bahnsteige von einem Balkon und einer zentralen Fußgängerbrücke aus zu sehen waren. Dieser Lichtschacht wurde schließlich von den Anliegern abgelehnt. Außerdem wird der obere Teil der Halles (Willerval-Pavillons) durch ein gebogenes, pflanzeninspiriertes Gebäude, La Canopée, ersetzt – ein Begriff, der gewöhnlich zur Bezeichnung des oberen Teils der Wälder verwendet wird, die in direktem Kontakt mit der freien Atmosphäre und den Sonnenstrahlen stehen. Dieses (Canopée-)Vordach unterscheidet sich von dem Gebäude, das 2004 im Rahmen des Wettbewerbs für das „carreau des Halles“ geplant war. Somit wurde es 2007 Gegenstand eines internationalen Wettbewerbs, der von den Architekten Patrick Berger und Jacques Anziutti einstimmig gewonnen wurde.
Die Pariser Stadtverwaltung beschloss unter ihrem Bürgermeister Bertrand Delanoë eine vollständige Renovierung des Viertels: Die Arbeiten werden 6 Jahre dauern und 760 Millionen EURO kosten.
Ende 2010 beliefen sich die Kosten der Renovierung auf 802 Millionen EURO. Das Projekt gab Anlass zu viel Kritik, vor allem wegen der Abgabenbelastung der Mieter, die ein Drittel der Kosten (238 Mil. €) beisteuerten.
Der Eingangsbereich (La Canopée) ist eine Konstruktion aus Glas und Stahl und wurde von den Firmen Castel et Fromaget, Viry und Barbot et ACML (Unternehmensgruppe Fayat) ausgeführt. Das Bauwerk erreicht eine Höhe von 14 m, bedeckt den Haupteingang und bietet Platz für Kulturzentrum, eine Mediathek (Médiathèque de la Canopée) und ein Haus für Amateurkünstler. Es wird am 5. April 2016 eröffnet. Hierfür wurden der Pavillon Willerval von 1980 abgebaut und andere Einrichtung an andere Stelle gebracht (zum Beispiel die Marmorskulptur Pyegemalion des Argentiniers Julio Silva). Das Schwimmbad Piscine Suzanne-Berlioux wurde schon im September 2012 geschlossen. Die Kosten des Canopée wurden auf 216 Mil. € geschätzt, 27 % der gesamten Renovierung. Das neue Forum und das Canopée öffnet sich nach Westen auf den Jardin Nelson-Mandela mit seinem Kinderspielplatz. Ein Legoladen hat unter dem Canopée eröffnet.
Am 13. September 2019 wurde das Forum des Halles entsprechend dem Wunsch des Eigentümers (Unibail-Rodamco-Westfield) in Westfield Forum des Halles umbenannt.
Galerie
Ehemaliges Forum
- Forum des Halles, 2007
- Place Carrée, 2012.
- Der Eingang (Porte du Jour) zum Forum des Halles mit der Pariser Börse und der Colonne Médicis im Hintergrund.
Erneuerungsarbeiten von 2011–2016
- März 2014
- März 2015
- April 2016
Wege zum Forum
Der Zugang ist öffentlich, sowohl oberirdisch als auch unterirdisch (von den Bahnsteigen und Parkplätzen).
- Balcon Saint-Eustache
- Grand Balcon
- Passage de la Réale
- Passage des Verrières
- Patio-place Pina-Bausch
- Place Basse
- Place Carrée
- Place de la Rotonde
- Porte Berger
- Porte Lescot
- Porte du Jour
- Porte du Louvre
- Porte du Pont-Neuf
- Porte Rambuteau
- Porte Saint-Eustache
- Rue de l’Arc-en-Ciel
- Rue Basse
- Rue des Bons-Vivants
- Rue de la Boucle
- Rue Brève
- Rue du Cinéma (ehemals Grande-Galerie)
- Rue de l’Équerre-d’Argent
- Rue de l’Oculus
- Rue de l’Orient-Express
- Rue des Piliers
- Rue Poquelin
- Rue Pirouette
- Terrasse Lautréamont
Literatur
- Françoise Fromonot: La comédie des Halles. Intrigue et mise en scène, éditions La Fabrique, 2019
- Françoise Fromonot: La campagne des Halles. Les nouveaux malheurs de Paris, éditions La Fabrique, 2005
- Françoise Moncomble: Habiter les mobilités: l’axe forum des Halles / rue Montorgueil, Armillaire, La Découverte, 1. Januar 2007, S. 279–293, ISBN 978-2-7071-5320-3
- Bernard Dezert: Les Centres commerciaux en Ile-de-France, Annales de Géographie, Persée, Bd. 100, Nr. 559, 1. Juli 1991, S. 374–375
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Westfield Group; www.westfield.com/
- ↑ https://www.lefigaro.fr/: 7 choses à savoir sur les centres commerciaux en France
- ↑ Dominique Raizon: RFI – Urbanisme – Futur lifting des Halles à Paris. 12. April 2004, abgerufen am 9. Oktober 2020 (französisch).
- ↑ Dossier n° E09000018 / 75, Mairie de Paris, Syndicat des transports d’Île-de-France, Projet de réaménagement du pôle RER Châtelet-Les Halles Enquêtes publiques conjointes, S. 39, 47, 51
- ↑ vgl. Schirm (Forstwirtschaft)
- ↑ La Canopée des Halles (Memento vom 2. Juni 2023 im Internet Archive)
- ↑ (französisch) La canopée de Berger et Anziutti, lauréate du concours pour le carreau des halles, in AMC le Moniteur
- ↑ Elizabeth Pineau: La rénovation des Halles de Paris face aux résistances, Le Point, 29 juillet 2010
- ↑ (französisch) Unibail s’engage en force dans la renovation des Halles à Paris
- ↑ (französisch) Paris. Une touche saumuroise sur la Canopée des Halles, Le Courrier de l’Ouest, 8. April 2016
- ↑ Jean-Yves Guérin: Le Forum des Halles repart sur de nouvelles bases. Le Figaro, abgerufen am 12. Oktober 2020 (französisch).
- ↑ Philippe Romain: La construction de la Canopée des Halles va débuter. Le Figaro, abgerufen am 12. Oktober 2020 (französisch).
- ↑ Keren Lentschner: Lego s’installe au Forum des Halles à Paris. Le Figaro, abgerufen am 12. Oktober 2020 (französisch).