Die Fossa Corbulonis war eine römische Wasserstraße, die den Rhein (Rhenus) beim Militärlager Matilo mit der Maas (Mosa) verband. Der Kanal wurde ab dem Jahr 47 n. Chr. unter dem römischen Befehlshaber Gnaeus Domitius Corbulo gebaut.
Die Fossa war 23 römische Meilen (34,5 km) lang. Ihre Breite variierte zwischen 12 und 14 Metern, die Wassertiefe betrug zwei Meter. Der Kanal schloss in der Nähe des Auxiliarlagers Matilo (beim heutigen Leiden) an den Rhein und den dort verlaufenden Niedergermanischen Limes an und führte von dort aus in südwestliche Richtung.
Der Wasserweg passierte das Gebiet des heutigen Voorburg (Forum Hadriani) und endete im Bereich westlich des heutigen Hoek van Holland an der Nieuwe Maas, im so genannten Helinium. Die Fossa Corbulonis gilt als wasserbautechnische Meisterleistung ihrer Zeit und ist abschnittsweise noch heute im Gelände nachzuvollziehen. Ergänzend diente nördlich des Rheins die Fossa Drusiana der Anbindung des unteren Flusslaufes an das IJsselmeer und die Nordsee (Mare Germanicum).
Hintergrund
Trotz eines erfolgreichen Feldzugs im Jahr 47 n. Chr. gegen die antiken Friesen (Frisii) nördlich der Rheinmündung, unter der Leitung des römischen Feldherrn Gnaius Domitius Corbulo, entschied der römische Kaiser Claudius dennoch, dass der Rhein die Grenze (Limes) des Römischen Reiches sein sollte. Anschließend zog sich die Armee hinter den linksrheinischen Ufern zurück. Um einen schnellen und sicheren Transfer von Truppen, Ausrüstung und Vorräten von der Maas (Mosa) zum Rhein (Rhenus) zu ermöglichen, ließ Corbulo daraufhin den 23 römischen Meilen (ca. 34 km) langen Verbindungskanal graben. Die Legionäre könnten Mitglieder der Legionen Legio V Alaudae und Legio XV Primigenia gewesen sein. Es ist wahrscheinlich, dass die Soldaten nur wenige Kilometer graben mussten, denn sie verbanden bestehende Wasserläufe, so im Süden die Gantel, die in das Helinium, die Maasmündung einmündete und im Norden die Vliet, die in die Maasmündung gelangt.
Lange nachdem die Fossa Corbulonis verlandet war, wurde der Rhein-Schie-Kanal gegraben, der nur teilweise denselben Verlauf hat.
Literatur
- Jan-Willem de Kort, Yannick Raczynski-Henk: The Fossa Corbulonis between the Rhine and Meuse estuaries in the Western Netherlands. Water Hist (2014) 6, S. 51–71.
- Jan-Willem de Kort: Het Kanaal van Corbulo. Onderzoek naar een Romeinse waterweg in de gemeente Leidschendam-Voorburg tussen 1989 en 2010. Westerheem 5.62 (2013), S. 233–243.
- RAAP Archeologisch Adviesbureau (Hrsg.:) Canaal van Corbulo op de kaart. Regionaal Archeologisch Archiverings Project (RAAP) Nieuwsbrief 2006-2, S. 7.
Weblinks
- Jona Lendering: Fossa Corbulonis. In: Livius.org (englisch)
- Kanaal van Corbulo – fossa Corbulonis auf cultuurwijzer.nl, einer offiziellen Webseite für das kulturelle Erbe der Niederlande, abgerufen am 20. Mai 2017 (niederländisch)