Franciscus Aguilonius oder François d'Aguilon (* 1567 in Brüssel; † 1617 in Antwerpen) war ein belgischer Mathematiker und Physiker, seit 1586 Mitglied der Jesuiten.
Sein Hauptwerk, Opticorum Libri Sex Philosophis Iuxta Ac Mathematicis Utiles (Sechs Bücher über Optik, von Nutzen für Mathematiker wie für Philosophen), erschien 1613 in Antwerpen und enthielt auf 650 Seiten unter anderem seine Farbenlehre und eine der ersten systematischen Darstellungen der Geometrie des Binokularsehens. Aus diesem Werk stammt auch der Begriff des Horopters, der bei Aguilonius noch die Fläche im Raum bezeichnet, in der monokular gesehene Objekte gesehen werden. Die Titelblätter des Gesamtwerkes und der sechs Teilbände wurden von Peter Paul Rubens geschaffen.
Die sechs Bücher über Optik waren als erster Teil eines dreibändigen Werkes geplant. Aguilonius Tod im Jahr 1617 verhinderte dessen Fertigstellung.
Schriften
- Opticorum Libri Sex Philosophis Iuxta Ac Mathematicis Utiles, Antwerpen, 1613
Literatur
- Moritz Cantor: Aiguillon, Franz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 166.
- August Ziggelaar: Francois de Aguilon, S.J. (1567-1617), scientist and architect. Roma : Institutum Historicum S.I. 1983.
- Wolfgang Jaeger: Die Illustrationen von Peter Paul Rubens zum Lehrbuch der Optik des Franciscus Aguilonius. Heidelberg 1976.
- Gero von Wilpert: Goethe-Lexikon (= Kröners Taschenausgabe. Band 407). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9, S. 9 (letzter Eintrag).
Weblinks
- Artikel zur Farbenlehre Aguillons
- Rubens and Aguilonius von Julius S. Held, in: The Art Bulletin, 1979.