Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG
Staat Schweiz Schweiz
Sitz Zürich
Rechtsform Aktiengesellschaft
IID 8288
BIC FBGSCHZZXXX
Gründung 1955
Website www.frankfurter-bankgesellschaft.com
Geschäftsdaten 2020
Mitarbeiter rund 270 (gruppenweit)
Leitung
Verwaltungsrat Thomas Groß (VR-Präsident)
Unternehmensleitung

Holger Mai (CEO)

Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG ist eine Schweizer Privatbank mit Sitz in Zürich. Sie ist die Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG hat zwei Tochtergesellschaften, die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG und die Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG. Darüber hinaus ist sie mit 75,1 % an der IMAP M&A Consultants AG beteiligt.

Das verwaltete Kundenvermögen der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe beläuft sich auf über 15 Milliarden Schweizer Franken. Alleiniger Eigentümer der Frankfurter Bankgesellschaft ist die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in Frankfurt am Main. Die Gruppe beschäftigt über 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Geschichte

Bankenunion und Frankfurter Bankgesellschaft AG

Die durch das Bankhaus Merck Finck & Co gegründete Deutsche Spar- und Kreditbank (DSK) suchte für ihre Filialen im Raum Frankfurt einen Partner, ähnlich wie im Raum Hamburg, was zur Gründung der Nordbank geführt hatte. So wurde 1969 von der Deutschen Spar- und Kreditbank (30 %) gemeinsam mit der Frankfurter Sparkasse (30 %), der Württembergischen Landessparkasse (30 %) und der Nordbank (10 %) die Bankenunion AG gegründet. Mit dem Einstieg der Naspa (5 %) reduzierte sich der Anteil der drei Großaktionäre auf jeweils 28,33 Prozent.

Im August 2000 änderte die Bankenunion ihren Namen in Frankfurter Bankgesellschaft AG und erweiterte ihren Kundenkreis auf vermögende Privatkunden. Die Namensrechte für den Namen Frankfurter Bankgesellschaft AG hatte die Frankfurter Sparkasse vom Bankhaus Lampe erworben (siehe Frankfurter Bankgesellschaft von 1899).

Zuletzt hielten an der Bankenunion AG die Frankfurter Sparkasse und die Banca Carige je 47,5 %, die restlichen 5 % wurden von der Südtiroler Sparkasse gehalten. Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit waren das Konsortialkredit- und Leasinggeschäft sowie der Wertpapierhandel für Firmenkunden und Institutionelle Anleger.

2007 erwarb die Frankfurter Sparkasse die Frankfurter Bankgesellschaft zu 100 %.

LB (Swiss) Privatbank AG

Die Wurzeln der LB(Swiss) Privatbank AG reichen bis ins Jahr 1955 zurück. 1991 übernahm die Bayerische Landesbank 100 Prozent der Privatbank.

2001 fusionierte die Bayerische Landesbank mit der Helaba (Schweiz) Landesbank Hessen-Thüringen AG, wodurch sowohl die Bayerische Landesbank als auch die Helaba (Schweiz) AG jeweils 50 Prozent der Anteile an der LB(Swiss) Privatbank AG erhielten.

Aufgrund regulatorischer Vorgaben erhielt 2009 die Helaba 100 Prozent der Aktien.

Übernahme der Frankfurter Bankgesellschaft durch die LB(Swiss) Privatbank und Umfirmierung

Durch die Neuaufstellung der Landesbank Hessen-Thüringen im Jahr 2010 erwarb die LB(Swiss) Privatbank AG die Frankfurter Bankgesellschaft und deren Namensrechte von der Frankfurter Sparkasse, also von einer anderen Tochtergesellschaft der Helaba. Seither firmiert die damalige LB(Swiss) Privatbank AG unter dem Namen Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG.

Im selben Zug erwarb der deutsche Ableger die Helaba Trust Beratungs- und Management-Gesellschaft und verschmolz auf die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG.

Gegenwart

Standorte

Neben dem Hauptsitz in Zürich ist die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe über die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG an fünf deutschen Standorten vertreten: Frankfurt am Main (Hauptsitz der deutschen Tochtergesellschaft), Niederlassungen in Düsseldorf (seit 2018) und Hamburg (seit 2019) sowie Büros in München (seit 2018) und Saarbrücken (seit 2021). Das gruppeneigene Family Office hat seinen Hauptsitz in Frankfurt am Main und ein Büro in Hamburg.

Im Januar 2020 ging die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG eine Mehrheitsbeteiligung (75,1 %) an der IMAP Management Consultants AG ein, die ihren Hauptsitz in Mannheim hat sowie über Büros in Frankfurt am Main und München verfügt.

Geschäftstätigkeit

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe kooperiert mit rund 75 Prozent der deutschen Sparkassen und ergänzt deren Leistungsspektrum im Private Banking. Traditionelles Kerngeschäft der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe ist das Wealth Management in Form von Vermögensverwaltung oder reiner Anlageberatung. Neben Wealth Management für Privat- und Firmenvermögen bietet sie über ein eigenes Kompetenzzentrum auch die Begleitung von Stiftungsgründungen und -engagements an.

Die Tochtergesellschaft Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft AG ist das einzige Multi-Family-Office der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie erbringt Beratungsdienstleistungen rund um die langfristige – in der Regel generationenübergreifende – Steuerung großer Vermögen und richtet sich dabei insbesondere an Unternehmerfamilien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Begleitung von Immobilientransaktionen.

Die IMAP M&A Consultants AG, eine Mehrheitsbeteiligung der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, ist spezialisiert auf M&A-Transaktionsberatung für mittelständische Unternehmen.

Literatur

  • Manfred Köhler: Vertrauenswürdig wie ein Beichtvater und mit Nerven wie Schiffstaue. 1. Auflage. auvis, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-9802712-1-9.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eintrag im Bankenstamm der Swiss Interbank Clearing
  2. Frankfurter Bankgesellschaft nimmt Family Office in Betrieb. In: Private Banking Magazin. 2. Oktober 2017, abgerufen am 2. Oktober 2017.
  3. IMAP Management Consultants AG: Die Frankfurter Bankgesellschaft geht im Rahmen einer Mehrheitsbeteiligung eine strategische Partnerschaft mit IMAP Deutschland ein. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  4. 1 2 Unternehmensdaten der Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe. Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG, abgerufen am 30. April 2021.
  5. Personalien. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 104, 6. Mai 1997, S. 23.
  6. Friedrich Lauf: Im Zeichen des Bienenkorbs. Chronik der Frankfurter Sparkasse von 1822. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7829-0288-2, Gründung der Bankenunion, S. 384.
  7. Manfred Köhler: Vertrauenswürdig wie ein Beichtvater und mit Nerven wie Schiffstaue. 1. Auflage. auvis, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-9802712-1-9, S. 242.
  8. 1 2 Bankenunion heißt jetzt Frankfurter Bankgesellschaft. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Band 176, 1. August 2000, S. 56.
  9. Neue Privatbank der Helaba geht an den Start. In: Börsen-Zeitung. 3. September 2010, abgerufen am 1. Mai 2016.
  10. Neuer Vorstand bei Frankfurter Bank. In: Börsen-Zeitung. 18. Januar 2006, abgerufen am 27. April 2016.
  11. Peter Köhler: Helaba wildert bei den Nachbarn. In: Handelsblatt. 25. März 2010, abgerufen am 23. April 2016.
  12. Familienunternehmer und sehr Vermögende im Fokus. In: Börsen-Zeitung. 24. April 2013, abgerufen am 22. April 2016.
  13. Ergebnis der Helaba bis Ende Juni halbiert. In: Börsen-Zeitung. 31. August 2010, abgerufen am 1. Mai 2016.
  14. Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG: Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe. Abgerufen am 30. April 2021.

Koordinaten: 47° 22′ 5,4″ N,  32′ 25,4″ O; CH1903: 683219 / 246952

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