Franz Eibel (* 14. April 1904 in Straß; † 24. Juni 1934 in Kapfenberg) war ein katholischer Geistlicher in der Steiermark.
Leben
Franz Eibel betreute Anfang der 1930er Jahre gemeinsam mit Kaplan Schrey unter Pfarrer Florian Plaschk die Pfarrkirche Kapfenberg-St.Oswald.
Als Kaplan engagierte er sich sehr in der Jugendarbeit, was den seit 1933 in Österreich verbotenen Nationalsozialisten, die ebenfalls die Jugend für sich gewinnen wollten, ein Dorn im Auge war. Zusätzlich war im Frühsommer 1934 ein am Kriegerdenkmal der Stadtpfarrkirche Kapfenberg St.Oswald von den illegalen Nazis abgelegter Kranz von der Pfarre entfernt worden.
Nach der Ernennung von Franz Eibel zum Geistlichen Rat, wurde für ihn am 23. Juni 1934 in Kapfenberg ein Fackelzug veranstaltet. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni 1934 wurde daraufhin durch den Nationalsozialisten Max Kalcher vor dem Pfarrhof der Stadtpfarrkirche eine Bombe deponiert. Diese explodierte in dem Moment, als die Kapläne Eibel und Schrey wegen verdächtiger Geräusche Nachschau hielten. Kaplan Franz Eibel wurde dabei schwer verletzt. Nachdem er in das Landeskrankenhaus Bruck an der Mur gebracht worden war, verstarb er dort am 24. Juni 1934 an seinen Verletzungen.
Am 26. Juni fand in Kapfenberg in Anwesenheit des damaligen Justiz,- und Unterrichtsministers und späteren Bundeskanzlers Dr. Kurt Schuschnigg ein großer Trauerzug nach Kapfenberg-Diemlach statt, von wo aus er in seine Heimatpfarre in Straß überführt und auf dem Friedhof beigesetzt wurde.
Kaplan Franz Eibel ist ein frühes Opfer des Nationalsozialismus in Österreich. Nach ihm ist eine Straße in Kapfenberg nahe der Pfarre St.Oswald benannt.
Mitgliedschaften
Eibel war Mitglied der A.V. Winfridia Graz im KV.
Literatur
- Josef Windisch: Kaplan Franz Eibel – Opfertod am 24. Juni 1934. In: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit. 40 (1988), Nr. 3, S. 6 (online; PDF; 5,5 MB).
Einzelnachweise
- ↑ Matricula: Taufmatrike. Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ Sterbebuch 14, 1909–1938, Pfarramt St.Veit am Vogau
- ↑ Beisetzung von Kaplan Franz Eibel. In: Österreichische Woche, Nr. 27, 5. Juli 1934. Abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ "Avta Studentica", 148(Sept. 2004), S. 10