Franz Smolcic (* 25. Mai 1908 in Königsberg an der Eger, Österreich-Ungarn; † nach 1977 in Kanada) war ein sudetendeutsch-kanadischer politischer Aktivist.

Leben und Tätigkeit

Smolcic war von Beruf ursprünglich Bergarbeiter. In den 1930er Jahren betätigte er sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakei, DSAP, sowie als Funktionär in der „Union der Bergarbeiter in der ČSR“.

Smolcic leistete 1930/31 seinen Wehrdienst in der tschechoslowakischen Armee ab und wurde während der Sudetenkrise 1938 mobilisiert. Infolge der deutschen Übernahme des Sudetenlandes im Herbst 1938 musste er ins Landesinnere der Tschechoslowakei umsiedeln und ging im Februar 1939 als Emigrant nach Großbritannien. Von dort siedelte er später nach Kanada über, wo er sich als Farmer niederließ.

Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Smolcic nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.

Von 1960 bis 1962 war Smolcic stellvertretender Obmann und ab 1962 Obmann des Sudetenclub Edmonton. 1962 wurde er Vorstandsmitglied im Zentralverband sudetendeutscher Organisationen in Canada.

1977 ist Smolcic in Edmonton nachweisbar.

Literatur

  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980, S. 706

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Smolcic auf der Sonderfahndungsliste G.B. (Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London)
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