Fratelia ist ein historisches Viertel und der VI. Bezirk der westrumänischen Stadt Timișoara (deutsch Temeswar). Der Bezirk belegt eine Fläche von 231 Hektar.
Geschichte
Die ältesten Spuren von Bauern- und Hirtensiedlungen in der Gegend um Fratelia stammen aus der Vinča-Kultur und datieren auf circa 4000 vor Christus. Zusätzlich wurden hier Relikte aus der Bronzezeit gefunden.
Das erste Wohnhaus des heutigen Bezirks wurde 1904 in der ehemaligen Arbeiterkolonie Kende erbaut, woraus sich später die Gemeinde Neu-Kischoda (rumänisch Chisoda Nouă, ungarisch Újkissoda, Újtesöld oder Tejtesöld) bildete. Zusammen mit der östlich gelegenen Arbeiterkolonie Besenyö-Telep (auch Besenyei-Kolonie) entstand hieraus Fratelia, welches verwaltungsmäßig aber auch weiterhin aus diesen zwei Siedlungen bestand, die nun Fratelia A und Fratelia B hießen. 1948 wurde die Gemeinde Fratelia als VI. Bezirk nach Timișoara eingemeindet.
1930 hatte der Ort 7683 Einwohner, davon 3388 Ungarn, 3160 Deutsche und 867 Rumänen.
Sakralbauten
- Kirche Mariä Himmelfahrt, römisch-katholische Kirche, 45° 43′ 24,2″ N, 21° 13′ 36,4″ O
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- Biserica Ortodoxa, rumänisch-orthodoxe Kirche, 45° 43′ 31,1″ N, 21° 12′ 34,9″ O
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Literatur
- Franziska Graf: Fratelia / 6. Bezirk der Banater Metropole Temeschburg, Eine Erinnerung an Neu-Kischoda und Besenyö-Telep. Selbstverlag, Ingolstadt 1998.
- Elke Hoffmann, Peter-Dietmar Leber und Walter Wolf: Das Banat und die Banater Schwaben. Band 5. Städte und Dörfer, Mediengruppe Universal Grafische Betriebe München GmbH, München, 2011, 670 Seiten, ISBN 3-922979-63-7.
Weblinks
- dvhh.com, Fratelia – Timisoara’s VI quarter, in englischer Sprache
- banater-aktualitaet.de, Anton Zollner: Die Fratelia-er Pfarrkirche, März 2005
- lcweb2.loc.gov, Chisoda Nouă in Library of Congress: Anuarul „SOCEC“ al Romaniei-mari, 1924–1925
Einzelnachweise
- ↑ Inna Mateiciucová: Talking stones. The chipped stone industry in Lower Austria and Moravia and the beginnings of the Neolithic in Central Europe (LBK), 5700-4900 BC. Masarykova Univerzita, Brno 2008, S. 136
- ↑ Peter König: Spätbronzezeitliche Hortfunde aus Bosnien und der Herzegowina. Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08387-1, S. 50.
- ↑ Remus Crețan: Dicționar toponimic și geografico-istoric al localităților din județul Timiș, Vol. 1. Etnie, evoluție istorică și stratificare oiconimică. Editura Universității de Vest, Timișoara 2006, ISBN 973-7608-65-8.
Koordinaten: 45° 43′ 19,6″ N, 21° 12′ 55,8″ O