Strukturformel
Allgemeines
Name Fraxetin
Andere Namen
  • 8-Hydroxy-6-methoxycumarin
  • 7,8-Hydroxy-6-methoxy-2H-1-benzopyran-2-on (IUPAC)
Summenformel C10H8O5
Kurzbeschreibung

gelbes Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 574-84-5
EG-Nummer 209-376-2
ECHA-InfoCard 100.008.525
PubChem 5273569
ChemSpider 4437972
Wikidata Q15410973
Eigenschaften
Molare Masse 208,17 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

230–231 °C

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302+312+332315319335
P: 261280305+351+338
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Fraxetin ist ein Coumarin-Derivat, das wie sein Glucosid Fraxin in den Rinden einiger Baumarten – z. B. der chinesischen Blumen-Esche – vorkommt. Genau wie die Coumarin-Derivate Esculetin oder Scopoletin, die ebenfalls in Eschenrinden zu finden sind, spielt es eine wichtige Rolle bei der Wirksamkeit einiger Anwendungen aus der traditionellen chinesischen Medizin.

Wirkung

Fraxetin ist ein Antioxidans. Unter anderem konnte gezeigt werden, dass die antioxidative Wirkung Fraxetin eine neuroprotektive Wirkung verleiht. In Experimenten mit menschlichen Nervenzellen konnte z. B. gezeigt werden, dass Fraxetin die neurodegenerative Wirkung von Rotenon senkt. In Fliegen-Experimenten konnte gezeigt werden, dass Fraxetin zur Senkung oxidativen Stresses führt. Diese Wirkung beruht zum einen auf der Reaktion des Fraxetin selbst mit reaktiven Sauerstoffspezies und zum anderen auf der durch Fraxetin induzierten vermehrten Bildung von Glutathion.

Synthese

Neben der Gewinnung von Fraxetin durch Extraktion aus natürlichen Quellen wie Eschenrinde kann Fraxetin auch durch eine Totalsynthese gewonnen werden. Als Edukt dient dabei 2,3,4-Trimethoxybenzaldehyd. Dieser wird zunächst mit Bortrichlorid zu 2,3-Dihydroxy-4-methoxybenzaldehyd umgesetzt. Die dabei entstandenen freien Hydroxygruppen werden anschließend, durch Reaktion mit Isopropylbromid und Hünig-Base mit Isopropyl-Schutzgruppen versehen. Durch anschließende Baeyer-Villiger-Oxidation mit meta-Chlorperbenzoesäure wird das Benzaldehyd über den entsprechenden Methylester zu einem Phenol umgesetzt. Unter Verwendung von Kupplungsreagentien wie Dicyclohexylcarbodiimid wird das Phenol mit Propiolsäure zu einem Propiolsäureester umgesetzt. Die dadurch eingeführte Dreifachbindung kann, katalysiert durch Gold(I)-Verbindungen, mit dem C5-Kohlenstoff des ursprünglichen Edukts reagieren und man erhält (isopropyl-geschütztes) Fraxetin.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Datenblatt 7,8-Dihydroxy-6-methoxycoumarin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Februar 2017 (PDF).
  2. Ma, Z., Zhao, Z.: Studies on chemical constituents from stem barks of Fraxinus paxiana. In: China J. Chin. Mater. Med. Band 33, 2008, S. 1990–1993 (englisch).
  3. M. F. Molina-Jiménez, M. I. Sánchez-Reus., M. Cascales, D. Andrés, J. Benedí: Effect of fraxetin on antioxidant defense and stress proteins in human neuroblastoma cell model of rotenone neurotoxicity. Comparative study with myricetin and N-acetylcysteine. In: Toxicology and Applied Pharmacology. Band 209, Nummer 3, 2005, S. 214–225, PMID 15904944.
  4. B. Fernández-Puntero, I. Barroso, I. Iglesias, J. Benedí, A. Villar: Antioxidant Activity of Fraxetin: In Vivo and ex vivo Parameters in Normal Situation versus Induced Stress. In: Biological and Pharmaceutical Bulletin. Band 27, Nummer 7, 2001, S. 777–784, PMID 11456117.
  5. A. Cervi, P. Aillard, N. Hazeri†, L. Petit, C. L. L. Chai, A. C. Willis, M. G. Banwell: Total Syntheses of the Coumarin-Containing Natural Products Pimpinellin and Fraxetin Using Au(I)-Catalyzed Intramolecular Hydroarylation (IMHA) Chemistry In: Journal of Organic Chemistry. Band 78, Nummer 19, 2013, S. 9876–9882, doi:10.1021/jo401583q.
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