Koordinaten: 50° 5′ 9,6″ N,  37′ 50,5″ O

Der Friedhof Niederrad ist seit 1881 der Friedhof des heutigen Stadtteils von Frankfurt am Main, Niederrad. Er liegt an der Hahnstraße 14.

Geschichte

Auch die Bewohner des Dorfes Niederrad begruben ihre Toten ursprünglich auf dem Kirchhof. Neben der Paul-Gerhard-Kirche sind noch zwei Grabsteine erhalten.

1861 wurde ein erster moderner Friedhof am heutigen Haardtwaldplatz eingerichtet. Heute ist die Fläche Kinderspielplatz. Vom alten Friedhof ist die Mauer und vier Grabsteine aus den Jahren 1815, 1851 und 1871 an der Mauer erhalten und stehen unter Denkmalschutz.

Da dieser Friedhof zu klein wurde, wurde 1881 der heutige Friedhof an der Hahnstraße, jenseits der Eisenbahnlinie angelegt. Er ist 4,6 Hektar groß und umfasst 4.100 Gräber.

Die neoromanische Friedhofskapelle von 1901 auf L-förmigem Grundriss inmitten des neuen Friedhofs verfügt über 45 Sitzplätze und steht unter Denkmalschutz.

Zwei Denkmäler auf dem Friedhof erinnern an die Gefallenen der Kriege.

Liste der denkmalgeschützten Gräber auf dem Friedhof

Bild Gewann Name(n) Jahr Steinmetz Beschreibung
AdM 7-9Wissenbach-Ostmann1901Neoklassizistische Ädikula aus schwarzem Granit, von breiten Schriftstelen umrahmt.
AdM 22-23Scribe1892Schlichte Wandplatte in Form eines aufgeschlagenen Buches.
AdM 54-56Schroth1899Dreiteilige Wandstele mit zentraler Sandstein-Ädikula. Die eingelassenen Schrifttafeln sind aus poliertem schwarzen Granit. Im Bogengiebel befindet sich das Relief eines Engels.
AdM 64-65Winterstein1900Kreuz aus schwarzem Marmor. Der Sockel besteht aus schwarzem Granit.
AdM 72-74Weidemann1901Ädikula im Stil der Neurenaissance aus poliertem schwarzen Granit. Im Tympanon des Giebels befindet sich ein Relief eines Engels.
A 7Kiel1925F. HofmeisterÄdikulaartige Stele aus poliertem schwarzen Syenit. Im Bogenfeld befindet sich ein Relief einer Trauerweide.
A 8Burkard1925Luft und StangKreuz aus poliertem schwarzen schwedischen Granit. Darauf ein in Zinkguß ausgeführter Christus.
A 30-31Pfeiffer1932E. C. KluckenRundbogige Stele aus gestocktem Diabas. Bronzerelief zweier musizierender Engel unter einem Lebensbaum (auf dem Photo aus dem Jahr 2016 fehlt dieses Relief).
A 90Kiel-Moog1929F. HofmeisterDreiteilige Stele aus geschliffenem Diabas mit zentralem aus dem Stein geschlagenen Kruzifix.
A 121Münz1928Heinrich StangEinfache Muschelkalstele mit eingehauener Schrift.
A 144Bastian1930F. HofmeisterStele aus dunklem Diabas, gerahmt durch zwei Säulen aus dem gleichen Material. Zentral ein Relief einer trauernden Familie aus Galvanobronze.
A 48 UGZwicky1928Heinrich StangUrnenstele aus geschliffenem Syenit.
A 49 UGGöttenauer1928Heinrich StangUrnenstele aus geschliffenem Syenit.
B adM 143-145Münch1928F. HofmeisterAufwändiges Wanddenkmal aus schwarzem Granit. Beherrschend ist die zentrale Figur einer Trauernden.
B adM 157-159Marx1906F. HofmeisterDreiteilige Wandstele aus gestocktem schwarzen Granit. Auffällig ist die zentrale runde Stele aus poliertem schwarzen Granit.
B adM 163-165Merkel1905Neoklassizistische Marmor-Ädikula, in der Nische ein Porträtrelief.
B adM 174-176Angst1886, 1905 (Kreuze), 1897 (Stele)F. Hofmeister (Kreuze), Gebr. Wagner (Stele)Zwei Kreuze und eine Stele vor gequaderter Wand.
B 13Belz1907BelzSchmiedeeisernes Kreuz (sig. Belz) auf gestocktem Granitsockel.
B 16-17Kröber1908Nau & MahrKreuz aus poliertem schwarzen Granit.
B 19-20Balz1908F. HofmeisterSäulenstumpf, geschmückt mit einem Rosenzweig.
B 21-22Doderer1909Nau & MahrObelisk auf kubischem Sockel aus schwarzem polierten Granit
B 33-34Schneider1911Nau & MahrDreiteilige Stele aus poliertem Granit. Die Mitte wird durch eine aus der Flucht herausragenden Blumenschale betont
B 24-25Schud-Gross1910Nau & MahrÄdikula aus poliertem und gestockten Granit. Im Giebelfeld befindet sich ein Zweigornament.
B 48-49Hofmann-Ries1911F. HofmeisterÄdikula im Stil der Neurenaissance aus poliertem schwarzen Granit. Im Giebelfeld befindet sich ein Bronzekranz.
B 251-252Burkard1967Emil Hub (Bildhauer)Vollplastik einer Trauernden nach dem Vorbild antiker Athene-Statuen.
C 1Münch-Metzler1931Heinrich StangStilisierte Ädikula mit frei eingestellter Schriftstele aus poliertem schwarzen schwedischen Granit
C 2Holzhauer1930Stilisierte Ädikula mit frei eingestellter Schriftstele aus poliertem roten Granit
C 4Holzhauer1927Neoklassizistisches Grabdenkmal als Tempelfront aus Kalk-Kunststein
C 13a-14aRapps-Kilian1925Luft&StangDreiteiliges Wanddenkmal aus Granit. Im Bogenfeld eine gravierte Vase mit Blütenzweigen, am Rand der Seitentafeln Blattwerksfriese
C 94Baetz1918F. HofmeisterSäulenstele aus poliertem schwarzen Granit und eine Plastik eines kranzhebenden Putto aus Marmor
C 136-137Arnold1913Gebr. WagnerStele in Form eines gewachsenen Felsens aus Granit, daneben eine lebensgroße Plastik einer Trauernden des Bildhauers H. Pohlmann.
C 143-144Niedermann-Müller-Häußer1913E. C. KluckenNeoklassizistische Ädikula aus grauem Granit mit Bronzekranz im Giebelfeld.
C 207-208May1916F. HofmeisterStele, darauf eine Urne aus poliertem roten Granit.
C 34-36Bräuninger1922F. HofmeisterNeoklassizistische dreiteilige Stele. Über dem Schriftbild befindet sich das Relief eines trauernden Engels aus Galvanobronze.
D 37-39Well1922Wandstele aus gestocktem Granit in reduzierten Formen einer Ädikula
D 70-73Katholische Kirchengemeinde1960M. Schmidt Ww, SchwanheimDas Grab des Pfarrers Walter Gelhard ist ein Kreuz aus Muschelkalk mit einem in Umrissen eingravierten Christus, der eine Trauernde segnet.
D 78-79Biebel-Barth1921Zwei Kreuze aus Marmor auf Sockeln aus rotem Sandstein
D 127Ruhestätte der armen Dienstmägde Jesu Christi 1890–1906Kreuzstele aus Granit, darauf der Körper Christus aus Galvanobronze.

Literatur

  • Volker Rödel: Denkmaltopographie/Die Frankfurter Stadtteilfriedhöfe, ISBN 978-3-921606-61-2, 2007, S. 127–135
Commons: Friedhof Frankfurt-Niederrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Friedhofskapelle In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
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