Das Friedrich-Alfred-Krupp-Denkmal in Essen erinnert an den Großindustriellen Friedrich Alfred Krupp (1854–1902), der die Krupp-Gussstahlfabrik nach dem Tod seines Vaters Alfred Krupp übernahm. Dieser baute sie zuvor zum damals größten Industrieunternehmen Europas, der Friedrich Krupp AG, aus. Sie ging 1999 in der heutigen ThyssenKrupp AG auf.
Friedrich Alfred Krupp hatte dem Stahlunternehmen zu weiterem wirtschaftlichen Erfolg verholfen und wurde 1896 Ehrenbürger der Stadt Essen.
Geschichte
Standorte
Das Friedrich-Alfred-Krupp-Denkmal wurde am 17. November 1907 auf dem Limbecker Platz im Essener Stadtkern enthüllt, um mit der räumlichen Nähe zwischen den Krupp-Werken im heutigen Westviertel und der eigentlichen Stadt Essen die enge Verbundenheit beider zu symbolisieren. Es musste 1937 in seiner Gesamtheit wegen einer neuen Verkehrsführung weichen, so dass es nahe der Erlöserkirche außerhalb der damaligen Stadtmitte aufgestellt wurde. Im Zweiten Weltkrieg blieb zwar die Bronzestatue erhalten, jedoch wurde die Architektur des Denkmals zerstört. Die originale Statue befindet sich heute im Park der Villa Hügel.
Gestaltung des Denkmals
Finanziert durch Spendensammlungen eines Denkmalkomitees, beauftragte dieses hochrangige Künstler, ihre Entwürfe einzureichen. Es sollte ein monumentales Kunstwerk [werden], welches der Bedeutung des Verstorbenen in späterer Zeit noch ebenso gerecht wird, als zu unserer Zeit, so die Forderung des Komitees. Der dritte Entwurf des Berliner Bildhauers Hugo Lederer erhielt am 3. Dezember 1905 die Zustimmung des Denkmalkomitees. Auf einem halbkreisförmigen Grundriss bildete eine aus Muschelkalk bestehende Mauer den Hintergrund für die Bronzestatue, die Friedrich Alfred Krupp überlebensgroß darstellte. Die Anlage stand auf einem Podest, das man über einige Stufen erreichen konnte.
Die Statue war zu beiden Seiten von zwei Begleitfiguren flankiert; links waren es zwei Arbeiter und rechts eine Frau mit einem Säugling auf dem Arm und ein Mann.
Zwischen den beiden linken Figuren der Arbeiter befand sich die Inschrift:
Friedrich / Alfred Krupp / 1854–1902 / stand seit / 1887 / an der Spitze / der Werke / Die Schöpfung / seines Vaters / treu pflegend / und / weiterbauend
Zwischen den beiden rechten Figuren der Mutter mit Kind und dem Mann befand sich die Inschrift:
In / Dankbarkeit / Die / Angehörigen / seiner Werke / Die Vaterstadt / Die Freunde / 1907
Ursprünglich waren die Kosten auf 120.000 Mark veranschlagt, tatsächlich wurden am Ende 152.000 Mark abgerechnet. Die Differenz wurde durch weitere Spenden von Werksangehörigen ausgeglichen.
Enthüllung
Zur feierlichen Enthüllung war neben Mitgliedern der Familie Krupp und Werksangehörigen auch ein von Kaiser Wilhelm II. entsandter Vertreter, Generaladjutant Friedrich von Scholl, anwesend. Die Rede hielt der Krupp-Manager Ludwig Klüpfel, der als Leiter der unternehmenseigenen Wohlfahrtseinrichtungen bei der Arbeiterschaft angesehen war. Im Namen der Stadt nahm Oberbürgermeister Wilhelm Holle das Denkmal entgegen.
Schenkung durch Margarethe Krupp
Friedrich Alfred Krupps Witwe Margarethe Krupp schenkte der Stadt Essen aus Dankbarkeit über das Denkmal 200 Morgen Land im Wert von 500.000 Mark aus ihrem Grundbesitz in Rüttenscheid. Daran war die Auflage gebunden, diese Wald- und Talstreifen [...] dauernd als öffentliche Anlagen und [für] Spaziergänge zu verwenden. Den Werksangehörigen schenkte sie weitere 500.000 Mark zur Verwendung für die Förderung der Gesundheitspflege unter den Werksangehörigen und ihren Familien.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Die Einweihung des Friedrich Alfred Krupp-Denkmals am Limbecker Platz (Memento des vom 2. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; Essen.de, abgerufen am 24. Januar 2020
Koordinaten: 51° 24′ 26,6″ N, 7° 0′ 31,9″ O