Friedrich-Wilhelm Kurze (* 5. Juli 1891; † 1945) war ein deutscher Vizeadmiral der Kriegsmarine.
Leben
Die Familie Kurze stammte ursprünglich aus Thüringen, kam dann aber nach Berlin. Hier heiratete Kurze in die alteingesessene Berliner Familie Windler ein. Kurze war Vater von sechs Kindern. Sein Sohn, Dietrich, wurde später Professor an der FU Berlin. 1931 zog die Familie nach Wilhelmshaven.
Friedrich-Wilhelm Kurze trat am 1. April 1910 in die Kaiserliche Marine ein. Bis Mai 1918 diente er als Leutnant zur See und später als Wachoffizier auf der Rheinland. Am 22. März 1916 war er zum Oberleutnant zur See befördert worden und war bei der Skagerrakschlacht am 31. Mai 1916 schwer verwundet worden. Ab Mai 1918 war er bis Kriegsende als Wachoffizier auf der Schlesien. Am 24. November 1919 wurde er mit dem Charakter als Kapitänleutnant aus der Marine verabschiedet und am 9. September 1920 mit der Beförderung zum Kapitänleutnant für die Reichsmarine reaktiviert. Als Korvettenkapitän (Beförderung am 1. Dezember 1928) war er in der Nautischen Abteilung im Oberkommandos der Kriegsmarine und unternahm in dieser Position mit der Meteor als Kommandant im März/April 1933 die dritte Untersuchungsfahrt des Schiffes, worüber er 1935 publizierte.
Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Kapitän zur See befördert und wurde Chef der Nautischen Abteilung im Oberkommandos der Kriegsmarine.
Nachdem durch die Teilnehmer der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39 unter der Leitung Alfred Ritschers ein Gebirge entdeckt worden war, wurde dieses nach ihm Kurzegebirge genannt. Von Oktober 1939 bis Dezember 1944 war er Chef der Amtsgruppe Nautik (AH) im Marinekommandoamt; später wurde daraus Skl H und 6/Skl. In dieser Position wurde er bis zum Vizeadmiral befördert. Als solcher wurde ihm am 12. Februar 1945 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
Kurze geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
Werke (Auswahl)
- Wie eine Seekarte entsteht. Mittler, 1932
- Nordmeerfahrten der Reichsmarine. Reimer, Berlin, 1935.
Literatur
- Marine-Offizier-Verband (Hrsg.), Albert Stoelzel: Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine. 1914–18. Thormann & Goetsch, Berlin 1930, S. 355.
Einzelnachweise
- 1 2 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr ... Mittler & Sohn, 1918, S. 57 (google.de [abgerufen am 8. März 2022]).
- ↑ Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin: Zeitschrift. D. Reimer, 1939, S. 82 (google.com [abgerufen am 8. März 2022]).
- ↑ Kriegsmarine Oberkommando: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine. E.S. Mittler, 1937, S. 114 (google.com [abgerufen am 8. März 2022]).
- ↑ Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold: Kriegsmarine, Luftwaffe, Waffen-SS ; und, Des Deutschen Kreuzes in Silber : Heer, Kriegsmarine, Luftwaffen, Waffen-SS. Podzun-Pallas-Verlag, 1984, ISBN 978-3-7909-0223-5, S. 515 (google.com [abgerufen am 8. März 2022]).