Friedrich Jakob Hill (* 2. Januar 1758 in Darmstadt; † 31. Dezember 1846 ebenda) war ein hessischer Maler des 18. und 19. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Friedrich Jakob Hill erhielt erste künstlerische Unterweisungen von seinem Vater, dem Ingenieur Johann Jakob Hill (1730–1801), dem er bei dessen architektonischen und topografischen Arbeiten half. Hill gilt als Miturheber des so genannten „Hillschen Prospekts“.
Über seine Ausbildung ist nur wenig bekannt. Hill ging vermutlich bei dem Hofmaler Johann Ludwig Strecker in die Lehre. Nach der Lehre erhielt er vermutlich in den Jahren 1783 bis 1788 eine akademische Ausbildung und Weiterbildung u. a. in Paris, davon zeugt eine Anzahl von Aktstudien und Architekturskzzen mit französischem Einfluss. Er hielt sich nachweislich in der pfälzischen Residenz Mannheim auf. Eine weitere Spur findet sich im Stammbuch von Johann Wilhelm Kekulé in Braubach. In Darmstadt betätigte sich Hill vor allem als Bildnis- und Miniaturenmaler. Er malte vor allem Aquarelle und auf Elfenbein.
Zwischen dem Künstler und den Söhnen des Landgrafen Ludwig IX. soll schon in jungen Jahren eine freundschaftliche Beziehung bestanden haben. Im Jahr 1799 wurde er in Darmstadt zum Hofmaler ernannt. Die fürstliche Familie und Mitglieder des Hofs gehörten zu seinen Hauptauftraggebern. 1823 folgte Hills Ernennung zum Hofrat. Im Besitz des Großherzogs von Hessen befand sich ein Skizzenbuch mit Porträts von Mitgliedern des Hofes und der Hofgesellschaft.
Werke von Hill befinden sich unter anderem in der Miniatursammlung auf Schloss Rosenborg in Kopenhagen, hierbei handelt es sich um zwei Miniaturen von Marie von Hessen-Kassel. Die Royal Collection auf Windsor Castle enthält eine von Hill signierte Aquarellminiatur auf Elfenbein der Prinzessin Luise von Nassau-Usingen (1763–1845).
Literatur
- Ernst Emmerling: Friedrich Jakob Hill. Der Miniaturenmaler des Großherzogs Ludewig I. von Hessen-Darmstadt. Darmstadt 1934.
- Sven-Wieland Staps: Hill, Friedrich Jakob. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 73, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023178-6, S. 201.
- Hill, Friedrich Jakob. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 87.
Weblinks
- Hill, Friedrich Jakob. Hessische Biografie. (Stand: 2. Januar 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ Eva Haberkorn: Darmstädter Hofmaler Friedrich Jakob Hill (1758–1846). In: Nachlässe Familienarchive Sammlungen. (PDF, landesarchiv.hessen.de, S. 8–10).
- ↑ Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, S. 391 f.
- ↑ Georg Biermann: Hill, Friedrich Jako. In: Deutsches barock und rokoko – herausgegeben im anschluss an die Jahrhundert-Ausstellung Deutscher Kunst 1650–1800, Darmstadt 1914. E. E. Schwabach, Leipzig 1914, S. XXII, LXXXII (Textarchiv – Internet Archive – Abbildungen 1063 „Prospekt von der neuen Greysmühle bei Pfungstadt“, S. 620 und 1237–1240 „Großherzogin Louise von Hessen“ und drei Porträts der „Prinzessin Louise Caroline von Anhalt-Cöthen, geb. Prinzessin von Hessen-Darmstadt“, S. 705–706).
- ↑ Princess Louise of Nassau-Usingen (1763–1845) (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.) royalcollection.org.uk. Abgerufen am 30. Mai 2015.