Georg August Friedrich Krancke (* 11. Juni 1782 in Hannover; † 6. Dezember 1852 ebenda) war ein Lehrer und Autor mehrerer Schulbücher.
Leben
Nach dem Schulbesuch absolvierte Krancke ab 1798 eine Ausbildung am Lehrerseminar in Hannover. 1805 wurde er Lehrer an der Stadttöchterschule und war dort von 1814 bis zu seiner Pensionierung 1851 Erster Lehrer. Ab 1808 unterrichtete er außerdem nebenberuflich am hannoverschen Lehrerseminar und ab 1838 an der Handelsschule in den Fächern Arithmetik und Geometrie.
Bekannt wurde Krancke als Autor mehrerer Rechenbücher für die Volksschule, die die ersten dieser Art waren. Zum Teil wurden diese Bücher noch bis 1936 verwendet. Weiterhin war er als Gutachter und Versicherungsmathematiker für Lebensversicherungen und Witwenkassen tätig.
Friedrich Kranke war Mitglied der Freimaurerloge Friedrich zum weißen Pferde.
Werke (Auswahl)
Die Mathematik-Bücher von Friedrich Kranke erschienen in verschiedenen Auflagen um die 1840er Jahre. Sie wurden in veränderter Form Ende der 1920er Jahre erneut herausgegeben und im Unterricht verwendet.
- Hülfsbuch beim Unterricht im Kopfrechnen, Hannover: Hahn
- Theoretisch-practisches Lehrbuch der bürgerlichen und kaufmännischen Arithmetik in ihrem ganzen Umfange, Hannover: Hahn
- Friedrich Kranckes arithmetisches Exempelbuch für Schulen, hrsg. vom Lehrerverein Hannover-Linden e. V., Hannover, Leipzig: Hahn
- Theoretisch-practisches Lehrbuch der bürgerlichen und kaufmännischen Arithmetik in ihrem ganzen Umfange, Hannover: Hahn
- Teil 1: Theoretisch.-practische Lehrbuch der vier Grundrechnungen mit ganzen Zahlen, gemeinen und Decimalbrüchen
- Teil 2: Ausführliches Lehrbuch der practischen Arithmetik für das bürgerliche Leben
- Hülfsbuch beim Unterricht im Kopfrechnen, Hannover: Hahn
- Teil 1: Theoretisch-practische Anleitung zum Kopfrechnen
- Teil 2: Exempelbuch für den Unterricht im Kopfrechnen nach der vorangestellten practischen Methodik
- Friedrich Kranckes arithmetisches Exempelbuch für Schulen, Hannover: Hahn [Ende der 1920er Jahre]:
- Heft 1: Der Zahlenraum von 1 bis 10. Die [eingedr.] Bilder find von Grethe Jürgens gezeichnet
Grabmal auf dem Gartenfriedhof
Krancke starb am 6. Dezember 1852 in Hannover. Ihm zu Ehren wurde auf dem Gartenfriedhof ein fünf Meter hohes Grabdenkmal errichtet, welches die folgende Inschrift hat:
„Ruht sanft nun hier im Tod vereint
Viel Kindesliebe Still beweint,
Und vielen noch ein Segen.
Wir ziehn euch nach im Erdenlauf
Zum Himmelsfrieden dort hinauf,
Dem Wiedersehn entgegen.“
Im Volksmund ist jedoch auch dieser Grabspruch entstanden:
„Des Rechnens müde lieg’ ich jetzt im Grabe
und werde in die Brüche gehen;
wenn ich mich nicht verrechnet habe,
dann werd’ ich dereinst auferstehen!“
Ehrungen
Die 1929 angelegte Kranckestraße in Hannover-List wurde nach dem Stadtschulinspektor benannt.
Literatur
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie (in Frakturschrift), Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1886, Hannover: Sponholtz, 1914, S. 549f.
- Helmut Zimmermann: Hannoversche Porträts. Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten, illustriert von Rainer Ossi Osswald, Hannover: Harenberg, 1983, S. 78f.
- Klaus Mlynek: KRANKE, Georg August Friedrich. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 210.
- Klaus Mlynek: Kranke, Georg August Friedrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 366.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Schwark: Freimaurer – Geheimbund oder Ethikschule? (Memento des vom 3. September 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Sonderseite zur Ausstellung im Historischen Museum Hannover vom 4. September 2012 bis 6. Januar 2013, zuletzt abgerufen am 16. Juli 2012
- ↑ siehe Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Helmut Zimmermann: Kranckestraße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 149