Friedrich Zollmann (* 12. Mai 1690 in Gotha; † 2. Februar 1762 in Weimar) war Archivar, Historiker und Kartograf.
Leben
Friedrich Zollmann war der dritte Sohn des "fürstlich Sächsischen Geheimden Raths" Johann Ludwig Zollmann. Er besuchte die Schule in Coburg und studierte ab 1712 an der Universität Jena Staatsrecht und Geschichte. Von 1724 bis 1727 war er Assessor des Konsistoriums in Coburg, von 1727 bis 1728 am Konsistorium in Weimar. Nach dem Tod des Herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar wurde er entlassen, wenige Monate später aber als Verwalter des Geheimen Archivs und des Lehensekretariats verpflichtet. 1748 war er Mitglied der Kommission, die die vormundschaftliche Regierung des minderjährigen Thronfolgers, Herzog Ernst August II., regelte. Nach Abschluss des Projekts wurde er entlassen, aber bei Volljährigkeit von Herzog Ernst August II. als Hofrat erneut eingestellt und mit der Verwaltung des Geheimen Archivs betraut, eine Funktion, die er bis zu seinem Tod innehatte.
Werk
Friedrich Zollmann hat sich vor allem durch die Autorenschaft einer Reihe von Landkarten einen Namen gemacht. Die erste, Comitatus Hanau (1728), und anschließend Landkarten zur Geschichte Obersachsens (1732) erschienen im Nürnberger Verlag Johann Baptist Homann Erben. Die Karten zeigen eine hohe Informationsdichte und Genauigkeit. Sie reflektierten das Wissen der damaligen Zeit und enthielten neben der eigentlichen kartografischen Darstellung begleitende Texte, die zahlreich geschichtliche und zeitgenössische staatsrechtliche Informationen enthalten.
Literatur
- Max Berbig: Zollmann, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 423 f.
- Eckhard Meise: Die Landkarte "Comitatus Hanau" und eine Kontroverse des 18. Jahrhunderts: Woher kommt der Name "Bulau"? In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2010, S. 9–43 (14).