Fritz Schröder (* 1. April 1887 in Vlotho-Bonneberg; † 13. Januar 1973 in Herford) war ein Generalmajor des Heeres der Wehrmacht.
Leben
Schröder wurde als Sohn des Landwirts Friedrich Schröder in Bonneberg, einer heutigen Ortslage im Ortsteil Valdorf von Vlotho, geboren und hatte elf Geschwister.
Am 4. Oktober 1905 trat er als Dreijährig-Freiwilliger beim 2. Westfälischen Husaren-Regiment 11 in Krefeld in die Streitkräfte ein. Am 25. September 1907 wurde er zum Gefreiten befördert und wechselte am 11. Februar 1909 zum Husaren-Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Russland“ (1. Westfälisches) Nr. 8 in Neuhaus bei Paderborn. Mit diesem zog er in den Ersten Weltkrieg. Er wurde mehrfach und am 29. September 1918 schwer verwundet und kam nach der Entlassung aus dem Lazarett zu seinem alten Regiment zurück. Am 30. Juli 1919 wurde er zum Leutnant befördert.
Die Reste des Husaren-Regiments 8 wurden zur Aufstellung des 15. (Preußischen) Reiter-Regiments der Reichswehr der Weimarer Republik herangezogen, in die Schröder übernommen wurde. In dem Regiment leistete er beim 2. Eskadron Dienst und wurde am 15. Januar 1921 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Dezember 1925 erfolgte die Beförderung zum Rittmeister. Zum 1. Oktober 1927 wurde Schröder Eskadronchef des 5. Eskadrons des Regiments.
Zum 1. Oktober 1932 erfolgte die Kommandierung zum Pionier-Bataillon 6 in Minden, wo er am 7. November 1933 die Führung über die Lehrabteilung übernahm. Die Versetzung zum Pionier-Bataillon 6 erfolgte zum 1. Mai 1934. Bereits nach zwei Monaten, am 1. Juli 1934 erfolgte die Versetzung zum Stab der 1. Kavallerie-Division in Potsdam. Am 15. Oktober 1935 wurde er zum Pionierübungsplatz Klausdorf versetzt, war aber im Zeitraum 23. November 1935 bis zum 31. März 1936 zum Pionierübungsplatz Roßlau kommandiert. Vom 1. April 1936 bis zum 10. November 1939 war Schröder Kommandant des Pionierübungsplatzes Roßlau und wurde am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert.
Am 11. November 1939 wurde er Kommandeur der Bautruppen 24 an der Westfront und dort im Operationsgebiet verwendet. Zum 1. April 1940 wurde er zum Oberst befördert. Beim Westfeldzug brach er am 10. Mai 1940 durch die die französischen Grenzbefestigungen bei der Heeresgruppe B bis zur Küste und war dann bis zum 6. März 1941 beim Küstenschutz an der französischen Kanal- und Atlantikküste eingesetzt. Zum 7. März 1941 wurde er zur Besatzungstruppe im Osten versetzt. Ab dem 22. Juni 1941 nahm er am Russlandfeldzug beim XI. Armeekorps teil und war dort bis zum 18. November 1942 Pionierregimentskommandeur. Vom 19. November bis 31. Dezember 1942 war er an der Schlacht von Stalingrad und der Abwehr der Operation Uranus beteiligt.
Vom 1. Januar 1943 bis zum 8. März 1943 gehörte er der Führerreserve beim Befehlshaber der Heeresgruppe Mitte an. Im Russlandfeldzug war er vom 9. März 1943 bis zum 4. Mai 1945 Kommandant der Feldkommandantur 549. Die Feldkommandanturen beaufsichtigten die Verwaltung der besetzten Gebiete, die deutschen Kreiskommandanturen und die deutschen Besatzungstruppen. Am 1. Oktober 1943 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor. Beim Rückmarsch der deutschen Truppen wurde Schröder mehrfach als Kampf-Kommandant eingesetzt. Zum Kriegsende nahm er im April 1945 an den Kampfhandlungen in der Weichsel-Niederung und bei der Verteidigung von Danzig teil.
1947 wurde Schröder in Belgien schwer erkrankt aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und zog nach Herford nahe seinem Geburtsort. Er verstarb am 13. Januar 1973 nach längerer schwerer Krankheit und wurde am 17. Januar 1973 auf dem Herforder Friedhof Ewiger Frieden beigesetzt.
Schröder war verheiratet und hatte einen Sohn. Dieser fiel als Oberleutnant im Zweiten Weltkrieg. Seine Frau verstarb 1965 kurz vor der Goldenen Hochzeit. Schröder war passionierter Reitsportler und Jäger sowie Mitglied im Verband deutscher Soldaten.
Auszeichnungen
- 12. Oktober 1914: Eisernes Kreuz II. Klasse
- 21. Oktober 1918: Eisernes Kreuz I. Klasse
- Verwundetenabzeichen schwarz
- Lippische Verdienstmedaille
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Dienstauszeichnung I. – IV. Klasse
- 29. Juni 1940: Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz II. Klasse
- 12. Juli 1941: Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz I. Klasse
- 11. August 1942: Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
Literatur
- Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, S. 306.
- Vom Landwirtssohn zum General. General a. D. Fritz Schröder aus Bonneberg 80 Jahre alt – Stolzer Husar, Reiter und Jäger. In: Westfalenblatt. 1. April 1967.
- Generalmajor Schröder †. Seit 1905 Soldat / Am Mittwoch letztes Geleit. In: Westfalenblatt. Januar 1973.