Fritz Wetzel
Personalia
Geburtstag 12. Dezember 1894
Geburtsort Pforzheim, Deutsches Kaiserreich
Sterbedatum 19. Januar 1982
Sterbeort Pforzheim, Deutschland
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1906–1911 1. FC Pforzheim
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1911–1912 1. FC Pforzheim
1912–1914 FC La Chaux-de-Fonds
1914–1926 1. FC Pforzheim
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1922 Deutschland 1 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Fritz Wetzel (* 12. Dezember 1894 in Pforzheim; † 19. Januar 1982 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler.

Karriere

Vereine

Wetzel, in Pforzheim geboren, trat elfjährig als Oberrealschüler dem ortsansässigen 1. FC Pforzheim bei, der just in diesem Jahr, 1906, seinen bis heute größten Vereinserfolg, den zweiten Platz im Finale um die Deutsche Meisterschaft, erreichte. Dem Jugendalter entwachsen rückte er zur Saison 1911/12 in die erste Mannschaft auf, für die er im Südkreis, einem von seinerzeit vier Kreisen, in der im Verband Süddeutscher Fußball-Vereine im Rundenturnier der jeweilige Meister ermittelt wurde, der dann zur Teilnahme an der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft qualifiziert war, zum Einsatz kam.

Wetzel hatte den Beruf des Kaufmanns erlernt und lebte von 1912 bis 1914 in La Chaux-de-Fonds im Kanton Neuenburg. Dort ging er ebenfalls dem Fußballspiel nach und spielte für den ortsansässigen FC La Chaux-de-Fonds in der in drei Gruppen aufgeteilten höchsten Spielklasse, der Serie A Zentral. Möglicherweise war der Kontakt durch den ehemaligen Pforzheimer Nationalspieler Marius Hiller zustande gekommen, der ebenfalls für den Schweizer Klub gespielt hatte, ehe er nach Argentinien auswanderte und dort Nationalspieler wurde.

Nach Deutschland zurückgekehrt, spielte Wetzel abermals für den 1. FC Pforzheim. Er wurde ab der Saison 1919/20 unter dem Trainer und ehemaligem Nationalspieler Max Breunig als linker Läufer eingesetzt. Der Verein spielte in der regional höchsten Spielklasse, der Kreisliga Baden, ab der Saison 1920/21 in der Kreisliga Südwest, die Wetzel mit seiner Mannschaft gewann, ab der Saison 1922/23 erneut in der Kreisliga Baden, die er mit seiner Mannschaft ebenfalls gewann, und die letzten beiden Spielzeiten in der Bezirksliga Württemberg/Baden. Am Saisonende 1925/26 beendete er seine aktive Fußballerkarriere, in dem Jahr, in dem der 1. FC Pforzheim als Tabellenvorletzter und nach der Relegationsrunde um den Klassenverbleib in die Kreisliga abstieg. Auf Grund von Spielermangel während des Fortschreiten des Zweiten Weltkrieges bestritt er als 49-Jähriger während der Gauliga Baden 1943/44 am 13. Februar 1944 im Spiel gegen den FV Daxlanden ein weiteres Spiel für den 1. FC Pforzheim.

Auswahl-/Nationalmannschaft

Als Spieler des 1. FC Pforzheim wurde er 1921 erstmals in die Auswahlmannschaft des Süddeutschen Fußball-Verbandes im Bundespokal-Wettbewerb gegen die Auswahlmannschaft des Verbandes Brandenburgischer Ballspielvereine berufen. Am 25. Februar 1923 gewann er als Spieler der Auswahlmannschaft des Süddeutschen Fußball-Verbandes das Finale gegen die Auswahlmannschaft des Westdeutschen Spiel-Verbandes in Frankfurt am Main mit 2:1.

Sein einziges Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestritt er am 23. April 1922 auf der Hohen Warte von Wien. Beim 2:0-Sieg vor 85.000 Zuschauern gelang ihm und seinem Vereinsmitspieler Viktor Weißenbacher, der das 1:0 in der 69. Minute erzielte, der erste Länderspiel-Erfolg gegen die Nationalmannschaft Österreichs.

Erfolge

Sonstiges

Nach seinem Karriereende blieb er – auch als Fabrikant (Teilhaber der Uhren- und Metallwarenfabrik Wetzel & Distel in Pforzheim) – zeitlebens seinem Verein verbunden und war in der Alt-Herren- und einer Privatmannschaft aktiv.

Von 1946 bis 1949 amtierte er als 1. Vorsitzender des Vereins. Er war Ehrenmitglied des 1. FC Pforzheim und wurde vom Badischen Fußballverband und dem DFB mit der Gold-Ehrennadel ausgezeichnet. 1976 wirkte er an der Gründung der FCP-Abteilung „Alte Freunde“ mit, er war der Abteilung „Sängerlust“ des Clubs verbunden und besuchte die Heimspiele seines Vereins. Von 1977 bis zu seinem Ableben im Jahr 1982, lebte er im August-Kayser-Stift in Pforzheim.

Literatur

  • Hardy Grüne, Lorenz Knieriem: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8: Spielerlexikon 1890–1963. Agon-Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.
  • Pforzheimer Zeitung, 12. Dezember 1964, 12. Dezember 1969, 20. Januar 1982
  • Andreas Ebner: Als der Krieg den Fußball fraß: Die Geschichte der Gauliga Baden 1933–1945. Verlag Regionalkultur, 2016, ISBN 978-3-89735-879-9.
  • Gernot Otto: Eine „Pforzheimer Nationalelf“. In: Christian Groh (Hrsg.): Neue Beiträge zur Pforzheimer Stadtgeschichte. Bd. 4, verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2014, ISBN 978-3-89735-819-5, S. 172–188, hier: S. 178.
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