Fuchstanz | |||
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Fuchstanz, Blick vom Albrechtsweg | |||
Himmelsrichtung | Norden | Süden | |
Passhöhe | 662 m ü. NHN | ||
Landkreis | Hochtaunuskreis, Hessen | ||
Talorte | Arnoldshain | Königstein im Taunus | |
Ausbau | Wander- und Forstwege | ||
Gebirge | Taunus | ||
Karte | |||
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Koordinaten | 50° 12′ 58″ N, 8° 28′ 4″ O |
Der Fuchstanz ist ein Pass im Taunus, Hessen, Deutschland. Er liegt in 662 m ü. NHN zwischen dem Kleinen Feldberg und dem Altkönig.
Geschichte
Etwa in der Zeit um 400 v. Chr. besiedelten Kelten den Altkönig. Noch heute sind deren Ring- und Annexwälle um dessen Gipfelplateau herum in 798 m ü. NHN deutlich zu sehen. Die beiden Steinwälle sind rund 980 bzw. 1390 Meter lang. Schon zu dieser Zeit dürfte dem heute Fuchstanz genannten Pass Bedeutung zugekommen sein.
Der Pass wurde auf jeden Fall seit der Regierungszeit Kaiser Vespasians (69–79 n. Chr.) von den Römern genutzt. Diese unterhielten in der Nähe am Obergermanischen Limes mehrere Kastelle mit Vici. Die Römer führten nach dem Jahr 150 n. Chr. eine gepflasterte Verbindungsstraße, die Feldbergstraße, von Nida im heutigen Nordwesten der Stadt Frankfurt am Main, dem Hauptort der Civitas Taunensium der römischen Provinz Germania superior (Obergermanien), zum Kastell Kleiner Feldberg, dem höchstgelegenen Kastell des Obergermanisch-Raetischen Limes. Diese Verbindungsstraße führt über den Osthang des Altkönigs und den Fuchstanz, die Bezeichnung Pflasterweg für diesen Waldweg, ebenso ein weiterer als Haderweg bezeichneter Waldweg, erinnern noch heute daran. Über die Straße wurde Material für den Bau bzw. Ausbau des Limes im Taunus sowie Versorgungsmaterial für die Kastelle und Vici transportiert. Nach derzeitigen archäologisch-historischen Erkenntnissen setzte ab dem 3. Jahrhundert ein allmählicher Verfall der Anlagen des Limes ein.
Ende des 18. Jahrhunderts war eine Köhlerei am Fuchstanz angesiedelt.
Im Jahr 1849 wichen die Turner unter Friedrich August Ravenstein politischer Verfolgung und einem Veranstaltungsverbot des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kassel vom Gipfelplateau des Großen Feldberges auf den seinerzeit in den Grenzen des Herzogtums Nassau gelegenen Fuchstanz aus und veranstalteten hier ihr Feldbergfest, ein Bergturnfest. Der Pass am Fuchstanz war zu dieser Zeit noch weitgehend baumfrei, so dass eine gute Fernsicht gegeben war.
Im Jahr 1882 weihte der von August Ravenstein mitgegründete Taunusklub eine Schutzhütte auf dem Fuchstanz ein, die bald darauf bewirtschaftet wurde. Später entstand direkt gegenüber eine zweite Schutzhütte. Beide Schutzhütten waren damals aus Holz mit jeweils einer offenen Frontseite gebaut. Um 1890 wurden Bier, Wasser und die notwendigen Utensilien zur Kaffeezubereitung in einem Loch im Waldboden aufbewahrt, der Kaffee an einem kleinen Ofen im Freien gekocht. In den 1920er Jahren wurde in der zweiten Schutzhütte eine weitere Gaststätte eröffnet. Erst 1973 wurde der Fuchstanz mit Elektrizität versorgt.
Der Fuchstanz gehört zum Grundbesitz der Stadt Schwalbach am Taunus.
Verkehrsanbindung
In der Nähe befindet sich die Bushaltestelle Schmitten-Niederreifenberg Windeck. Ein Shuttlebus zum Großen Feldberg fährt an Wochenenden und Feiertagen insgesamt 14 Parkplätze um den Feldberg herum an.
Ausflugsziel
Der heute bewaldete Fuchstanz zählt zu den Ausflugszielen des Hohen Taunus. Er kann nur über Wander- und Forstwege erreicht werden, bspw. ab dem Parkplatz in der Großen Kurve (L 3004) nach etwa 1,7 km. Weitere Möglichkeiten bestehen ab dem Parkplatz am Kleinen Feldberg (Bushaltestelle Schmitten-Niederreifenberg Windeck) nach etwa 1,7 km oder ab dem Waldparkplatz in Falkenstein nach etwa 1,8 km. Eine direkte, öffentliche Zufahrt gibt es nicht.
Der Fuchstanz ist auch ein Treffpunkt für Mountainbiker, Wanderer und im Winter für Schlittenfahrer. Bei organisierten Wanderungen und Orientierungsläufen dient der Fuchstanz als Kontroll- oder Streckenposten.
Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Historische Postkarten bilden zwei tanzende Füchse ab, die ein Spruchband mit einem Gedicht halten; ein ähnliches Motiv befindet sich auf einem Holzbildstock draußen vor der Gaststätte:
Alljährlich, am ersten des Maien,
wenn neu die Natur ist erwacht,
wenn alle Menschen sich freuen
der herrlichen Frühlingspracht,
dann spielen hier Elfen die Geigen,
Waldvögelein singen ihr Lied.
da tanzen die Füchse den Reigen,
jedoch nur, wenn niemand es sieht.
Das Märchen vom Fuchstanz aus der Sammlung von Helmut Bode (Zwischen Main und grünen Taunusbergen. 1953) steht möglicherweise ebenfalls mit diesem Ort in Verbindung.
Literatur
- Dietwulf Baatz: Saalburg (Taunus). In: Die Römer in Hessen. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-58-9.
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2347-0.
- Margot Klee: Die Saalburg (= Führer zur hessischen Vor- und Frühgeschichte 5.). Theiss, Stuttgart 1995, ISBN 3-8062-1205-8.
- Margot Klee: Der Limes zwischen Rhein und Main. Vom Beginn des obergermanischen Limes bei Rheinbrohl bis zum Main bei Grosskrotzenburg. Theiss, Stuttgart 1989, ISBN 3-8062-0276-1.
- Anne Johnson: Römische Kastelle des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. in Britannien und in den germanischen Provinzen des Römerreiches. Zabern, Mainz 1987. (Kulturgeschichte der antiken Welt, Band 37), ISBN 3-8053-0868-X.
- Egon Schallmayer (Hrsg.): Hundert Jahre Saalburg. Vom römischen Grenzposten zum europäischen Museum. Zabern, Mainz 1997, ISBN 3-8053-2359-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Der Große Feldberg als Versammlungsort. (Nicht mehr online verfügbar.) In: alt-idstein.info. alt-idstein.info, archiviert vom am 17. Juli 2012; abgerufen am 17. Mai 2015.
- ↑ Geschichte des Waldgasthauses Fuchstanz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fuchstanz-taunus.de. fuchstanz-taunus.de, archiviert vom am 11. Mai 2015; abgerufen am 12. April 2018.
- ↑ Ausflugsgesellschaft auf dem Fuchstanz im Taunus, um 1898. Historische Bilddokumente aus Hessen. (Stand: 28. März 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Der Fuchstanz im Jahre 1905 (Memento vom 21. Juli 2010 im Internet Archive) - ↑ Shuttle Bus Großer Feldberg. (Nicht mehr online verfügbar.) In: taunus.info. Taunus Touristik Service, archiviert vom am 3. Dezember 2017; abgerufen am 1. Mai 2017.
- ↑ Birgit Schweitzer: Tanzte bei der Namensgebung die Fantasie? (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: Usinger Anzeiger vom 1. September 2011, abgerufen am 19. Mai 2015