Fulbach, auch Faulbach und Faulach, war der Name eines fränkischen und hessisch-fuldaischen Adelsgeschlechts.

Geschichte

Ein Niclas von Fulbach wird 1235 erwähnt, 1285 hatte ein Gottfried v. F. das ganze Dorf Raubach und einen Hof zu Ebra inne, womit vermutlich die Stadt Ebern mit dem heutigen Ortsteil Ruppach gemeint waren.

Im 14. Jahrhundert wurde die Familie mit der Verwaltung der ausgedehnten Güter des Klosters Banz im unteren Itzgrund betraut. Der ältere Name Kamerer von Zeyl, der im Scheiblerschen Wappenbuch genannt wird, weist zum einen auf eine Verbindung zu den Kammerern, v. Cammern, Cämmerer, Lehnsleuten des Hochstifts Würzburg, 1678 erloschen, Nürnberg. (Vgl. Schöler, Histor. Familienwappen in Franken, S. 62, Tafel 37, Siebmacher Band: BayA1 Seite: 32 Tafel: 29) hin, zum anderen auf die Ortschaft Zeil am Main, die zu dieser Zeit im Besitz des Bistums Bamberg war. Dieser Name findet sich auch in den Zeilbergen (von ahd. Zilon = Grenze/Richtung) in unmittelbarer Nähe des Gutes Gleusdorf wieder.

Auf ihrem Lehen nannte sich die Familie nach dem Gewässer Füllbach von Fulbach und residierte auf Schloss Gleusdorf. Dort verstarb 1576 die Witwe des Sebastian von Fulbach. 1582 sind noch Georg und Valentin von Fulbach auf Gleusdorf nachgewiesen. In der Pfarrkirche St. Sebastian in Mürsbach befinden sich die Epitaphien der Familie. In Rannungen weist ein erhaltenes Sandstein-Wappen von 1555 am Keller des ehemaligen Unterwirts auf die Herrschaft der Fulbach hin.

Weil das Kirchengut von einer Schenkung des Klosters Milz an den Stift Fulda aus dem Jahr 800 stammte, zählte die Familie von Fulbach zum Fuldaischen Lehenshof. Als Teil der reichsfreien Ritterschaft gehört sie auch dem fränkischen Ritterkanton Baunach an.

Wappen

Blasonierung: In Blau zwei abgewendete goldene Halbmonde. Die Helmdecken sind blau-golden. Die Helmzier besteht aus einem steigenden goldenen Halbmond. Auf den Spitzen sind blaue Federbäusche aufgesetzt.

Namensträger

Literatur

  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1861, Band 3, Seite 407 (Digitalisat)
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, oder, Handbuch über die historischen, genealogischen und ... Verlag Bernhard Friedrich Voigt, Ilmenau 1825, Band 1 (A–K), Seite 397 u. 633 (Digitalisat).
  • Die Kunstdenkmäler des Königreiches Bayern, III,15, Bezirksamt Ebern. – München, 1916. (Nachdruck München, 1983. – ISBN 3-486-50469-X)
  • Heinrich Hermelink: Die Matrikeln der Universität Tübingen. Register, Band 1, Universität Tübingen (Hg.), Tübingen 1954, Seite 50 (Auszug)
  • Anton P. Rahrbach: Die Fulbach-Grabmäler der Pfarrkirche St. Sebastian in Mürsbach, in: Heimat Bamberger Land, Heft 3+4 (1991), Seite 103f., Bamberg 1991
  • Anton P. Rahrbach: Reichsritter in Mainfranken. Zu Wappen und Geschichte fränkischer Adelsfamilien, Seite 87, Verlag Bauer & Raspe, Neustadt (Aisch) 2003, ISBN 3-87947-113-4 bzw. ISBN 978-3-87947-113-3
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Einzelnachweise

  1. Das Weigel'sche Wappenbuch von 1734 führt die Familie von Fulbach unter den hessischen Adelsgeschlechtern.
  2. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1861, Band 3, Seite 407
  3. Dr. Karl Heinrich Freiherr Roth von Schreckenstein: Geschichte der ehemaligen freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome, nach Quellen bearbeitet. Zweiter Band. Tübingen 1862. S. 265.
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