Fuldera | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Engiadina Bassa/Val Müstair |
Politische Gemeinde: | Val Müstair |
Postleitzahl: | 7533 |
frühere BFS-Nr.: | 3841 |
Koordinaten: | 824630 / 166127 |
Höhe: | 1638 m ü. M. |
Fläche: | 13,23 km² |
Einwohner: | 121 (31. Dezember 2007) |
Einwohnerdichte: | 9 Einw. pro km² |
Website: | www.cdvm.ch |
Karte | |
Fuldera (politische Gemeinde im Kreis Val Müstair im Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
) war bis zum 31. Dezember 2008 einePer 1. Januar 2009 hat Fuldera mit den übrigen Schweizer Gemeinden der Talschaft (Lü, Müstair, Santa Maria Val Müstair, Tschierv und Valchava) zur Gemeinde Val Müstair fusioniert.
Wappen
Beschreibung: In Blau ein springender silberner (weisser) Schimmel. Das Bild des Gemeindewappens wurde auf Grund der Überlieferung eines unverbürgten alten Siegelmotivs gewählt.
Geographie
Fuldera liegt auf einem nach Nordosten geneigten Schuttfächer rechts des Rombaches und besteht aus den beiden Ortsteilen Fuldera-Dora und Fuldera-Daint. Vom gesamten ehemaligen Gemeindeareal von 1'319 ha sind 491 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Fast ebenso viel, nämlich 480 ha, sind unproduktive Fläche (meist Gebirge). Weitere 329 ha können landwirtschaftlich genutzt werden – davon sind rund 60 % Alpwirtschaften. Die restlichen 10 ha sind Siedlungsfläche.
Nachbargemeinden
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1835 | 1870 | 1900 | 1910 | 1941 | 1970 | 1980 | 2000 | 2004 | 2007 |
Einwohner | 123 | 155 | 98 | 115 | 113 | 116 | 100 | 115 | 127 | 121 |
Bevölkerungsentwicklung
Die Einwohnerzahl ging durch eine starke Abwanderung zwischen 1835 und 1850 stark zurück (1835–1850: - 31,3 %). Nach einem grossen Wachstum in den darauf folgenden zwanzig Jahren folgte zwischen 1870 und 1900 eine weitere Auswanderungsperiode (insgesamt 1835–1900: - 45,3 %). Danach pendelte die Bevölkerungszahl (mit Ausnahme des Jahres 1930 mit 94 und 1980 mit 103 Einwohnern) jahrzehntelang um die Marke von 115–120 Einwohnern. Derzeit ist eher wieder ein Wachstumsschub festzustellen (1980–2004: + 27,0 %).
Sprachen
In Fuldera spricht man von jeher Bündnerromanisch, genauer die Mundart Jauer. Zwischen 1880 und 1980 hat sich die Entwicklung zu einer einheitlichen Sprache sogar noch verstärkt (1880: 80 %, 1941 89 % und 1980 95 % mit romanisch als Muttersprache). Insgesamt beherrschten 1990 93 % der Bewohner, im Jahr 2000 92 % die Sprache als Haupt- oder Zweitsprache. Einzige Amtssprache der Gemeinde ist romanisch. Doch steigt auch hier der Anteil der deutschsprachigen Minderheit, wie die folgende Tabelle zeigt:
Sprachen in Fuldera | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 5 | 5,00 % | 17 | 16,19 % | 27 | 23,48 % |
Rätoromanisch | 95 | 95,00 % | 87 | 82,86 % | 86 | 74,78 % |
Italienisch | 0 | 0,00 % | 1 | 0,95 % | 1 | 0,87 % |
Einwohner | 100 | 100 % | 105 | 100 % | 115 | 100 % |
Religionen – Konfessionen
Fuldera nahm um 1530 die neue (reformierte) Lehre an, die während Jahrhunderten dominierte. Durch Zuwanderung haben sich die religiösen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Im Jahr 2000 gab es 57,39 % evangelisch-reformierte- und 41 % römisch-katholische Christen. Daneben fand man je 1 % Konfessionslose und Einwohner, welche keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis machten.
Herkunft – Nationalität
Von den Ende 2005 126 Bewohnern waren 120 Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren 110 Schweizer Staatsangehörige, darunter acht Doppelbürger. Die wenigen Zuwanderer kommen überwiegend aus Italien.
Persönlichkeiten
- William Wolfensberger (1889–1918), Dichter, Pfarrer, Gemeindepräsident und Ehrenbürger
Politik
Gemeinderat: Letzter Gemeindepräsident war Aldo Rodigari.
Sehenswürdigkeiten
Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.
- Kirche
- Kulturhaus
- Strassenzeile
- Gemeindeverwaltung (links)
- Ortstypisches Haus
Literatur
- Paul Eugen Grimm: Fuldera. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.